Android: F-Secure Mobile Security Test

WillkommensbildschirmErst einmal vorab: Mike hat in einem Blogbeitrag angeboten, eine kostenlose Lizenz von F-Secure Mobile Security zu vergeben. Im Gegenzug für einen Test-/Erfahrungsbericht der App. Aufgrund meiner Neugier bezüglich Securitysuiten für Android habe ich zugestimmt und stelle Euch die App vor. Abschnittsweise vergleiche ich noch mit der kostenlosen Version von Avast, die ich zeitweise schon auf meinem alten Gerät, einem HTC Desire verwendet habe und die ich nach wie vor großartig finde.

Die Software teste ich auf meinem geunlockten LG Optimus 4X HD (P880) mit einer modifizierten Version von CyanogenMod 10.2, also Android 4.3.

Nach dem ersten Start der App wird man mit einem Willkommensbildschirm begrüßt mit Informationen zur 30-Tage-Testversion. Danach wird man aufgefordert F-Secure Administratorrechte zu vergeben, damit die App im Falle eines Diebstahls auf Wunsch alle Daten löschen und den Entsperrschutz verändern kann. Man kann dies auch untersagen, dann ist es jedoch nicht möglich diese Funktionen zu nutzen.

Nach der Vorbereitung fängt F-Secure nun auf Wunsch an, das komplette Gerät auf Viren zu überprüfen. Leider fällt schon hier auf, das die Oberfläche einfach zu schlicht gestaltet ist und so gut wie gar keine Informationen beherbergt, weder was gescannt wird (ich habe dies selber durch Abgleichung der Anzahl der gescannten Dateien mit den vorhandenen Dateien überprüft) noch wie viel Zeit vergangen ist. Gemessen habe ich ca. 12 Minuten bei ~5000 Dateien (Apps, Interner Speicher, Externer Speicher = 14GB). Später habe ich diesen Wert mit Avast verglichen, Avast benötigte dafür nur ca. 5 Minuten, gerade große Dateien werden von Avast schneller überprüft.

Zudem enthält die Oberfläche sehr viele Elemente aus Android 2.3 oder niedriger, zum Beispiel Textfelder, Laderinge und besonders der Safe Browser, was sich stark mit dem Design von neuen Android Versionen beißt. Ein Beispiel für gelungenes Design ist Avast, die Oberfläche sieht aus wie aus einem Guss, übersichtlich und dennoch informativ, dazu im starken Kontrast das Design von F-Secure, was durch die Schaltflächen, den überdimensionierten Icons und der Unübersichtlichkeit einfach nur altmodisch aussieht.

Screenshot_2013-09-28-16-54-36

Screenshot_2013-09-28-16-55-24

Screenshot_2013-09-28-18-49-45

 

 

 

 

 

Der Echtzeitschutz geht weniger weit als der von Avast, der je nach Einstellung Dateien beim Lesen/Schreiben überprüfen kann. Avast erkennt dann die Anti-Malware Testdatei von EICAR schon beim Download. Bei F-Secure wird die Datei jedoch nach manueller oder planmäßiger Überprüfung auch erkannt. Zusätzlich dazu habe ich auch eine Adresse von der Malware Domain List getestet (Malware-Link als Text auf Pastebin !VORSICHT!). Die Website wurde vom Safe Browser von F-Secure sofort als gefährlich eingestuft und geblockt, beim Aufruf der Seite mit dem Stock Android Browser wurde die Datei bei beiden Securitysuiten heruntergeladen, jedoch beim Scan auch als gefährlich eingestuft und somit auf Anfrage gelöscht.

Der bereits oben erwähnte Safe Browser von F-Secure basiert auf dem Stock Android Browser der Android Versionen 2.3 oder niedriger und sieht dementsprechend altbacken aus. Man kann einstellen, dass anstelle von anderen Browsern nur noch der Safe Browser verwendet werden kann, was auch bei der Kindersicherung der Fall ist.

Die Kindersicherung ansich ist ein schönes Feature, wenn sie denn richtig funktionieren würde. Nach dem Festlegen eines Passwortes kann man ein Profil festlegen (Kind, Jugendlicher und Erwachsener) und Apps und Kategorien von Webseiten (pornografische und gewaltbeinhaltende Seiten, Chats, Foren, Blogs usw.) sperren. Beim Starten eines beliebigen Browsers wird man automatisch auf den Safe Browser umgeleitet, der dann die unerwünschten Seiten blockieren soll. Soweit die Theorie. Blockiert werden jedoch einzig und allein pornografische Inhalte, auf alles andere konnte ich noch ohne Einschränkungen zugreifen.

Kommen wir nun zu der etwas irreführend bezeichneten Kategorie Sichere Kontakte. Dabei handelt es sich um eine simple Rufnummernblockierung, durch die man keine Anrufe, SMS oder MMS von unerwünschten Rufnummern mehr erhält. Meiner Meinung nach ein schönes Feature.

Zuletzt spreche ich noch kurz die Diebstahlsicherung an. Durch Senden einer SMS an das Gerät kann man die Position des Geräts herausfinden, das Gerät sperren, einen akustischen Alarm auslösen und alle Daten löschen. Beim Austausch der SIM-Karte wird das Gerät gesperrt und eine Warnung über SMS an eine Vertrauensnummer gesendet. Getestet habe ich diese Funktionen nicht. Traurig ist die Tatsache, dass kein Webinterface und kein Schutz nach einem Hard Reset wie bei Avast (selbst in der kostenlosen Version) existiert.

FAZIT:

F-Secure kann meiner Meinung nach in keiner Kategorie wirklich überzeugen, seien es die Funktionen, die Geschwindigkeit oder die Bedienung. F-Secure scheint nur auf den Zug aufspringen zu wollen, ohne irgendetwas Besonderes liefern zu können.

Allgemein möchte ich noch loswerden, dass Sicherheitssuiten für Android eine reine Glaubenssache sind. Da ich jedoch nicht zu weit ausschweifen will, werde ich dieses Thema nicht weiter erläutern, ihr könnt euch aber bei Interesse diesen kurz gefassten und hochinteressanten Blogartikel dazu durchlesen:

http://www.kuketz-blog.de/antivirus-apps-fuer-android-sinnvoll-oder-nutzlos/

Mein ganz persönlicher Tipp daher: Passt einfach darauf auf auf welchen Seiten ihr euch herumtreibt, installiert zur Not einen Werbeblocker und installiert nach Möglichkeit keine Apps außerhalb des Play Stores.

Android: F-Secure Mobile Security Test
zurück zur Startseite

Ein Kommentar zu “Android: F-Secure Mobile Security Test

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzerklärung für diesen Kommentar.

Aktuelle News auf Deskmodder.de
alle News anzeigen
Deskmodder