Den Lightning Kalender für den Mail Clienten Thunderbird gibt es schon seit Ewigkeiten als Addon und musste, wenn man den Kalender im Mail-Programm nutzen wollte, immer als Addon zusätzlich installieren.
Er sollte eigentlich in Thunderbird 3 implementiert werden, dann in Thunderbird 8 und nun wird er in Thunderbird 38 kommen. Darauf hat man sich nun auf einer Konferenz in Toronto geeinigt.
Mozilla selber hat den Thunderbird aufgegeben. Er wird jetzt nur noch von der Community weiterentwickelt, bzw. am Leben erhalten.
Aber zurück zum Lightning Kalender.
Dieser wird dann, wie schon gesagt als Addon mitgeliefert, ist aber von Haus aus deaktiviert. Muss also erst aktiviert werden, um ihn benutzen zu können.
Um ehrlich zu sein, das kommt alles viel zu spät. Denn viele werden ihren Kalender schon längst auf Google oder Microsoft umgestellt haben, um den Kalender auch Geräte übergreifend nutzen zu können. Da hat Mozilla und nun auch die Community die Zeit ganz einfach verpasst (verschlafen).
Oder was meint ihr?
Habe bisher Thunderbird und Google Kalender genutzt. Leider hat die Syncronisation mit Lightning und Google nicht immer funktioniert, was sicher mehr an Google lag; nervig war es trotzdem.
Auf dem Firmenlaptop muss ich jetzt (leider?) Outlook 2013, wobei mir das Programm selbst ganz gut gefällt. Leider wurde die Syncronisation mit Google seitens Google eingestellt und alle anderen brauchbaren Tools sind leider kostenpflichtig, was ich nicht einsehe. Ich weiß im Moment nicht, was ich machen soll. Ich find’s nervig, dass es einem die Hersteller unnötig schwer machen, wenn mir auch bewusst ist, warum. Faktisch – sicher auch mit dem Entschluss Rooten bei Android 5.0 zu erschweren (unmöglich zu machen?) – zwingt Google mich, das Google-Ökosystem zu verlassen.
Zurück zu Thunderbird: Man hat mehr verschlafen als nur den Kalender. Die Optik ist nicht mehr zeitgemäß. Ich vermisse die zweizeilige Ansicht der E-Mail-Liste, die in der Dreispaltenansicht einfach besser ist – so wie in Outlook halt. Hab die Tage mal eM Client probiert. Optisch schick, bis zwei Accounts kostenlos, vollständige Google-Integration. Leider etwas buggy. Neue E-Mails werden nachm Standby nicht sofort geladen.
Praktisch, dass der Kalender endlich drin ist, dann hört das Theater mit den inkompatiblen Versionen nach Updates auf die nächste Thunderbird. Früher musste ich erst ein paar Tage warten oder nachinstallieren.
Auf Linux gibt es bislang nix Gescheites. Evolution klappt nicht so recht, KMail streikt bei Verteilerlisten.
Google&Co? Niemals. Der IMAP-Server von denen is Mist.
Und Firmendaten gehören nicht auf Rechner sonstwo in der amerikanischen Prärie sondern auf eigene gesicherte Systeme.
„Um ehrlich zu sein, das kommt alles viel zu spät. Denn viele werden ihren Kalender schon längst auf Google oder Microsoft umgestellt haben, um den Kalender auch Geräte übergreifend nutzen zu können. Da hat Mozilla und nun auch die Community die Zeit ganz einfach verpasst (verschlafen).“
Ich halte den Vergleich für ziemlich eigenartig. Das wäre jetzt genauso wie wenn man Thunderbird mit Google Mail vergleicht, das eine ist ein Desktop-Client, das andere ein Webservice. Und man kann den Google Kalender auch in Lightning nutzen genauso wie man Google Mail in Thunderbird nutzen kann, daher verstehe ich den Vergleich nicht. Mit dem Argument der geräteübergreigenden Nutzung stellt man E-Mail-Clients ganz generell in Frage, das ist dann aber nicht Lightning, über was wir hier sprechen, sondern Thunderbird, und zwar ganz grundsätzlich, eine Fragestellung, an der sich die letzten Jahre nichts geändert hat. Ich bevorzuge Desktop-Clients ganz klar. Zumal man auf seine E-Mails ja dennoch von jedem Gerät aus Zugriff hat, und mit Kalendern lässt sich Ähnliches machen.
Ebenso weiß ich nicht, inwiefern irgendjemand die Zeit verschlafen hätte. Mir fällt keine Zeit ein, in der ein Kalender in einem E-Mail-Programm besonders viel Sinn ergeben würde. Sprich, ich gehöre nicht zu denen, die Luftsprünge ob dieser Neuerung machen, weils mich nicht juckt. Der Kalender ist standardmäßig deaktiviert, das ist prima, so kostet er nur Ressourcen, wenn er benötigt wird, und am Ende kann jeder glücklich darüber sein. Nur weil man das nicht schon vor vier Jahren gemacht hat, weiß ich nicht, wieso das nun schlechter sein sollte als hätte man es damals gemacht. Zumal es ja Gründe dafür gab, dass man es nicht getan hat. Das geht nur, weil Thunderbird mittlerweile auch ein Community-Projekt ist, Mozilla hätte nicht die Ressourcen dafür gehabt. So ein Schritt bedeutet schließlich auch eine Verpflichtung, wenn man das als Mozilla macht. Die Situation ist jetzt eine ganz andere.
So eigenartig ist der Vergleich nicht, Sören.
Aber in dem Moment, als ich es geschrieben hab, hab ich Thunderbird eher mit Outlook verglichen. Denn Google Mail ist ein reiner Webdienst. Thunderbird gibt es seit 2003 und man ist dabei geblieben, ein reines Tool für den Desktop anzubieten, anstatt mit der Zeit zu gehen und das Angebot Online auszubauen. Das betrifft das Mailprogramm und auch den Kalender.
Auch wenn Mozilla finanziell nicht mit Microsoft zu vergleichen ist, kann man trotzdem Outlook und Thunderbird vergleichen.
Und da hat Thunderbird den Sprung in die Welt des Webservice ganz einfach verpasst.
Was ich damit sagen will ist, dass ich Outlook und auch den Kalender offline oder online nutzen kann/ könnte. Bei Lightning bin ich auf einen zweiten Service von Google angewiesen.
Wie gesagt, dass finanzielle jetzt mal ausser Acht gelassen. Und ja, ich nutze immer noch Thunderbird.
Der Vergleich ist dann eigenartig, wenn man den Vergleich von Äpfeln und Birnen eigenartig findet und das sind Äpfel und Birnen, wenn man eien Desktop-Client mit Online-Service vergleicht. Vor allem werden mit der von mir zitierten Aussage zwei Dinge ausgeschlossen, die sich überhaupt nicht ausschließen, sondern kombiniert werden können, das ist beim Kalender ziemlich vergleichbar mit der Situation bei E-Mails, wie ich es ja auch schon im vorherigen Kommentar meinte.
Ich weiß wirklich absolut nicht, was du mit „mit der Zeit gehen“ meinst. Ich widerspreche vehement, wenn du meinst, dass es eine Zeitfrage wäre, dass ein Kalender in Thunderbird integriert wird. Nur weil Outlook das so macht, bedeutet das für mich absolut nicht, dass das nun der Maßstab sein muss. Darum ist die Lösung als standardmäßig deaktivertes Add-on meiner Meinung nach perfekt, denn so kann niemand meckern – Lightning ist dabei, aber nicht aktiviert für die, die es nicht brauchen. Wir sprechen hier ja nicht von einem kleinen Feature, wir sprechen von einer komplexen Anwendung innerhalb einer anderen Anwendung, welche spürbaren Einfluss auf die Performance haben kann, ganz abgesehen von der Tatsache, dass das auch aus UX-Sicht eine große Rolle spielt, ob da nun eine zweite komplexe Anwendung mit drin ist oder nicht, das ist dann schon störender als ein einzelnes Feature, wenn man es nicht benötigt. Und auch wenn es einige gibt, die einen Kalender im E-Mail-Programm wollen (das bestreite ich ja überhaupt nicht) ist es denke ich fair zu sagen, dass mindestens genauso viele das absolut nicht wollen. Hat also nichts mit „mit der Zeit gehen“ zu tun, es ist eine rein konzeptionelle Frage.
Unklar ist, was du mit „Sprung in die Welt des Webservice“ meinst, den man angeblich verpasst hätte. Thunderbird ist ein Desktop-Client. Daran wird sich nie etwas ändern. Anderes wäre vermutlich eher eine Aufgabe für eine andere Anwendung, aber nicht für Thunderbird. Ich weiß nicht, wieso es ein Totschlagargument sein soll, dass man bei Lightning auf noch was angewiesen ist. Einen modularen Aufbau habe ich noch nie als schlecht empfunden und würde es mir noch sehr viel stärker wünschen, man sollte in Firefox und Thunderbird gewünschte Komponenten aktivieren respektive deaktivieren können, das wäre klasse. Im Bereich der IDEs in der Programmierung ist das normal, die bestehen häufig aus einer Vielzahl von Plugins, welche in der Summe die Anwendung ergeben. Das gibt es hier ja in der Form nicht einmal, nur ansatzweise: Wer einen Kalender braucht, aktivert Lightning, wer diese Google Kalender Bridge, wie ich es mal nenne, braucht, installiert sich das dazu.
Ich glaube wir reden ein wenig aneinander vorbei, Sören. Aber belassen wir es dabei:
Thunderbird ist ein Desktop-Tool. – Sehr gut
Lightning wird deaktiviert mitgeliefert. – Sehr gut
Jeder soll es nutzen wie er es möchte. – Auch sehr gut.