Microsoft Band 2 – Testbericht | Teil 3 / 4

Schon seit einer Weile habe ich darüber nachgedacht mir ein Microsoft Band 2 anzuschaffen und endlich habe ich im Microsoft Store UK auf bestellen geklickt. Das Microsoft Band 2, ein Wearable mit reichlich Fitness-Funktionen und Smartwatch-Ambitionen, bestellt, ausgepackt und getestet in dieser 4-teiligen Artikelreihe zum Microsoft Band 2.

Teil 3 von 4 – Der Testbericht.

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Das Microsoft Band 2 als Fitness-Wearable

Das Microsoft Band 2 ist in erster Linie ein Fitness-Tracker, weswegen ich auch zuerst diesen Bereich näher betrachte, und zeigt als Fitness-Gerät auch wirklich seine Stärken, denn der Funktionsumfang und die Möglichkeiten, die einem das Band 2 in Zusammenspiel mit Microsoft Health bietet, sind grandios.

Das alltägliche Tracking

Damit meine ich z.B. das konstante Tracken der Herzfrequenz, der gestiegenen Etagen, der Schritte und der Kalorien, was erstaunlicher Weise wirklich sehr gut funktioniert. Logischerweise sind die Informationen nicht ganz genau, aber relativ nah dran an der Realität, denn z.B. die Kalorienwerte sind nur berechnet, d.h. sie können nicht genau das widerspiegeln, was ich tatsächlich verbrannt habe. Ich muss aber gestehen, dass ich das jetzt nicht weiter schlimm finde, da ich sehr schlank bin und mich deswegen die Kalorien nicht wirklich interessieren.

Auch das Etagen-Tracking ist nicht ganz perfekt, denn ich bin testweise bei uns Zuhause die Treppe mehrmals hoch/runter gelaufen und je nach Gangart hat es die Treppe gezählt oder eben nicht. Das Band 2 hat insgesamt von 10 Treppen ungefähr 7 gezählt, was prozentual gesehen natürlich nicht schlecht ist, aber z.B. die Kalorienberechnung beeinflusst, was Menschen die auf ihre Kilos achten, eventuell nicht so schön finden.

Das Schritte-Zählen funktioniert meiner Meinung vergleichsweise sehr gut, also ich habe zwar nicht nachgezählt, aber nachdem ich 3 km gelaufen bin, stimmte die Zahl an Schritten auf dem Band 2 grob mit der Anzahl an Schritten über ein, welche ich für die Strecke ausgerechnet hatte.

Zur Genauigkeit der Herzfrequenz kann ich leider nichts genaueres sagen, da ich keine Möglichkeit des Vergleiches habe und ich auch kein Arzt bin, der die Herzfrequenz über das Berühren einer Hauptschlagader herausfindet. Als Laie würde ich aber sagen, dass man sich auf die Anzeige verlassen kann.

Das Tracking während des Sports

ist eigentlich dasselbe Spiel wie beim alltäglichen Tracking, wobei hier aber die speziellen Fitnessfunktionen den Mehrwert des Microsoft Band 2 zeigen, z.B. das angeleitete Training, die extra Jogging-/Rennfunktion und die Übungen.

Das spannende bei den angeleiteten Trainings ist, dass man zum einen professionell zusammengestellte Trainings von Microsoft oder von Partnern sich auf das Band laden kann und zum anderen sich eigene Workouts im Dashboard auf dem PC zusammenstellen kann. So habe ich mir für den Sportunterricht in der Schule mein Fitness-Workout online zusammen gebaut und werde nun vom Microsoft Band 2 jede Woche durch alle Übungen durchgeführt. Es zeigt mir weiterhin meine Mindestanzahl an, welche ich bei jeder Übung machen muss. Zum Beispiel, dass ich am Butterfly um die 8 „Bizeps Curls“ mache.

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Ansicht zum Zusammenstellen eines Workouts im Dashboard

Dazu muss ich sagen, dass mich das Band echt motiviert mich mehr anzustrengen, zwar spielt der Notendruck auch eine große Rolle, aber ich mache es weniger widerwillig. (Ich bin ein Sportmuffel, wo die Selbstmotivation manchmal nicht funktioniert. *grins*) Ich hab mir durch das Band jetzt aber vorgenommen jede Woche mindestens 2 mal zu joggen, was ich bis jetzt auch eingehalten habe. Aber ob dieser „Effekt“ bei euch auch eintritt, keine Ahnung, wobei am Anfang bestimmt, denn man möchte ja schließlich den 210€ gerecht werden.

Apropos Joggen, das funktioniert wirklich gut und das eingebaute GPS ist wirklich eine Bereicherung, denn dadurch werden die Messungen noch genauer. Aber das Finden von GPS dauert ein wenig und der Akku entleert sich durch GPS auch schneller, wenn auch nicht dramatisch. Pro-Tipp zur GPS-Suche: Die Unterseite mit dem UV-Sensor, welchen ich aufgrund der fehlenden Sonne nicht wirklich getestet habe, gen Himmel halten, dann findet das Band das Signal schneller. Ergänzend muss man auch noch die „Auto Pause“-Funktion positiv erwähnen, da diese wirklich praktisch ist, denn sie stoppt das Band, wenn man mal eine Pause macht und vergessen hat auf den Action Button zum Pausieren zu drücken.

Nervig ist aber, dass beim Joggen die Durchschnittsgeschwindigkeit/Höchstgeschwindigkeit in mph anstelle von km/h angegeben wird, auf dem Band und auch online im Microsoft Health Dashboard, was etwas nervig ist, da man diesen Wert immer erst umrechnen muss.

Dann hatte ich weiter oben noch die Übungen erwähnt, wobei bei diesen nur die „Basics“ getrackt werden und man den Daten einen Namen zu ordnen kann. Das heißt ich lege über die Health App zum Beispiel „Springseil“ als Übung an und wähle dann auf dem Band diese Übung aus, welches dann meine Herzfrequenz, die verbrannten Kalorien, die Zeit, etc. anfängt aufzuzeichnen. Nach der Übung kann ich diese Daten dann unter „Springseil“ in der Health App anschauen und (für mich persönlich) auswerten. Zu der Auswertung von Daten kommen wir aber später.

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Das Microsoft Band 2 als Smartwatchband

Mittlerweile habe ich das Band 2 ja schon zwei Wochen und in der ersten Woche war es nicht wirklich smart, denn die Benachrichtigungen funktionierten nicht, was einiges des Komforts verschwinden lies. Das Problem lag aber nicht beim Band sondern bei meinem Lumia 640 XL, welches einen Bug hatte irgendwo im System, was die Kompatibilität mit dem Band 2 verminderte. Letztes Wochenende hatte ich mich aber hingesetzt, mein Lumia komplett mit der deutschen Firmware neu geflasht und siehe da, das Verbinden, welches im Unboxing nicht ging, funktionierte auf Anhieb, genauso wie die Benachrichtigungen.

Ein sehr gute Funktion des Microsoft Band 2 im Zusammenhang mit Benachrichtigungen ist, dass wenn eine eintrifft, man den Action Button drücken kann und dann wird von dieser Benachrichtigung jedes Wort einzeln ganz schnell hintereinander eingeblendet, sodass man den Inhalt ziemlich schnell auffassen kann.

Auch Cortana funktioniert auf Deutsch, wenn das Band 2 auf Englisch gestellt ist, leider dauert die Erkennung der Sprache sehr lange, was wahrscheinlich dem geschuldet ist, das bei einer Eingabe über das Band, erst Cortana auf dem Smartphone startet und dann die Antwort von da kommt. Und da sind wir auch schon beim Kritikpunkt bezüglich Cortana, immer wenn man ihr auf dem Band 2 etwas  sagt, geht das Smartphone an und gerade in der Hosentasche ist das echt unbrauchbar, weil durch Bewegungen werden irgendwelche ungewollte Interaktionen gestartet, was einfach nur nervt. „Best-case scenario“, man startet eine Eingabe über das Band und bricht sie durch eine Bewegung auf dem Smartphone aus Versehen wieder ab. Folglich gibt Cortana keine Antwort. Das Problem ließe sich über eine Update für eine bessere Integration auf dem Lumia aber beheben.

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Die vorinstallierte Wetter-Kachel

Apps / Mehr Kacheln auf dem Band 2

Benutzt man das Microsoft Band 2 out-of-the-box, dann hat man nur die Kacheln zur Auswahl, welche Microsoft einem mit der Health App liefert, wie die Fitness-Kacheln, Facebook, Twitter, Starbucks (in den USA), Mail, Telefon, SMS und noch ein paar andere. Erweitern lässt sich der Umfang durch Drittanbieter Apps aus dem Store. Gute Beispiele binde ich euch im nachfolgenden ein:

Notes on Band
Notes on Band
Developer: Code.ScottLe
Price: Free
Pimp my Band
Pimp my Band
Developer: Fela Ameghino
Price: Free
Band Tic Tac Toe
Band Tic Tac Toe
Developer: MappleStore
Price: Free

Ich muss sagen, dass mich vor allem die Notiz-App freut, da man so schnell Informationen abrufen kann, ohne das Lumia benutzen zu müssen. Umständlich ist nur, dass bei jeder neuen Notiz die Kachel erst wieder entfernt wird, um kurz darauf diese wieder hinzuzufügen, bei diesem Ablauf muss man jedes mal danach die Kachel über die Health App verschieben, was ein wenig dauert.

Das Microsoft Band 2 im Allgemeinen

Im Internet liest man oft von Leuten, welche Probleme mit dem Akku haben und nicht über den Tag kommen, das kann ich nicht bestätigen, zwar hält dieser nicht eine Woche wie beim XIAOMI Band, aber locker einen Tag und eine Nacht. Damit der Akku auch immer genügend geladen ist, habe ich mir angewöhnt mein Band am Abend am Laptop zu laden während ich duschen gehe oder während ich etwas am Laptop erledige.

Für mich reicht die Ausdauer, denn ich kann tagsüber mein Band die ganze Zeit mit dem Lumia verbunden haben, Benachrichtigungen empfangen und die Funktion „Watch Mode“ benutzen, wo, wenn man sein Handgelenk in Richtung seines Gesichts dreht, die Uhrzeit ähnlich dem Glance Screen bei den Lumias angezeigt wird, und nachts kann ich das Schlaf-Tracking aktivieren. Und das Schlaf-Tracking ist wirklich gut gemacht, denn bei der Auswertung in der App und online im Dashboard wurde sehr schön aufgeschlüsselt wie man geschlafen. Anhand von Berechnungen wird einem sogar angezeigt wie gut der Schlaf einen regeneriert hat. (siehe Foto) Zu dieser Funktion gesellt sich auch noch der „Smart Alarm“, welcher einen in einer Leichtschlaf-Phase weckt, sodass man nicht so müde ist, wie wenn der Wecker im Tiefschlaf stört.

Neben dem Akkuproblem liest man auch noch ganz oft von Problemen mit Kratzern an der Schnalle des Gerätes, was bei mir auch nicht ist, da ich mein Band so trage wie von Microsoft gedacht, also mit dem Bildschirm auf der Seite der Handfläche, somit kann nichts wirklich an die Schnalle kommen und diese verkratzen. Und apropos tragen, ich hatte mir am Anfang reichlich Gedanken gemacht, ob ich das Band 2 dauerhaft tragen kann, da ich  Uhren nach kürzester Zeit immer wieder abgelegt habe. Im Gegensatz zu Uhren spüre ich das Band schon gar nicht mehr. Es ist zwar nicht so leicht wie manche Uhren, aber die Materialien fühlen sich einfach sehr gut auf der Haut an und sind weich, was z.B. bei einer Uhr mit Metallband nicht der Fall ist, wobei dies natürlich meine subjektive Meinung ist.

Die Auswertung von Daten

Auswerten kann man seine Daten wirklich ganz einfach über die Microsoft Health App für Windows, iOS und Android oder über dashboard.microsofthealth.com, denn dort wird einem wirklich sehr ausführlich jeder einzelne Aspekt aufgeschlüsselt, wobei da das online Dashboard noch ausführlicher ist, als die App. Das Dashboard bietet im Vergleich zur App auch die Möglichkeit eigene Workouts zu erstellen, was dort echt intuitiv funktioniert, wobei es aber wünschenswert wäre dies auch über die App erledigen zu können.

Bei der App stört mich aber, dass die Ladezeiten an manchen Stellen wirklich lang sind und diese trotz UWP-Code nur auf Windows 10 Mobile zur Verfügung steht. Eine Version für Windows 10 wäre wirklich eine Bereicherung, da man nicht Webseite müsste, vorausgesetzt die Workout-Erstellung und weitere Analysefunktionen werden integriert. Zur letzten Build zeigte man stolz noch, dass die Health App mit Xamarin von UWP portiert wurde, also wo ist das Problem diese auch auf dem PC zur Verfügung zu stellen.

Den Gesamtumfang an Funktionen könnt ihr in der folgenden Fotostrecke sehen:

Das war der Testbericht zum Microsoft Band 2, solltet ihr Fragen, Kritik oder Wünsche, für z.B. das kommenden Fazit, haben, dann lasst es mich in den Kommentaren wissen! Sollte ich etwas vergessen haben, dann beantworte ich gerne Fragen in den Kommentaren / dann werde ich darauf nochmal im Fazit eingehen.

Microsoft Band 2 – Testbericht | Teil 3 / 4
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5 Kommentare zu “Microsoft Band 2 – Testbericht | Teil 3 / 4

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