Kaspersky beschwert sich über Microsoft und den Defender

Eugene Kaspersky hat sich in einem Blogeintrag auf seiner Seite mal so richtig über Microsoft und dessen Defender ausgelassen. David gegen Goliath beschreibt er das Spiel, was Microsoft mit den Antivirenherstellern betreibt.

Schon bei einem Upgrade von Windows 7 oder Windows 8.1 auf Windows 10, bemängelt er, wird die externe Antivirensoftware einfach als nicht kompatibel entfernt und nach dem Upgrade durch den Defender ersetzt. Was bei vielen dazu führt, dass sie beim Defender bleiben. Auch beim zurücksetzen wird sämtliche Software entfernt, so dass das blanke Betriebssystem vorhanden ist, ohne Kaspersky als Sicherheitssystem.

kaspersky

Und es geht noch weiter. Sollte die Aktivierung von Kaspersky abgelaufen sein, wird eine Warnung im Sicherheitscenter ausgegeben und danach schaltet sich der Defender automatisch wieder ein und übernimmt die Sicherheit von Windows 10.
Hier bemängelt Kaspersky, dass kaum jemand die Sicherheitsmeldungen unter Windows 10 liest.

Da ist aber einer mächtig stinkig. Was er dabei vergisst ist aber, dass nicht nur Antiviren-Programme, sondern auch andere tiefgreifende Programme vor einen Upgrade oder zurücksetzen entfernt werden. Wenn der Nutzer es vergisst, sein Antiviren-Programm wieder zu installieren, was ist da schlimmes bei, dass Microsoft dann den Defender automatisch aktiviert.

Kaspersky sieht scheinbar seinen Marktanteil schwinden. Denn wie mspu schreibt, hat der Defender 2015 einem Marktanteil von 16%, AVAST 15% und Malwarebytes 11,6% und irgendwann kommt Kaspersky mit 4 %.

Er wirft Microsoft hier einen Machtmissbrauch vor und hat auch eine Beschwerde eingereicht.

"We’ve taken the decision to address official bodies in various countries (including the EU and Russia) with a request to oblige Microsoft to cease its violation of anti-competition legislation and to remove the consequences of that violation."

Davon ist bei Microsoft aber noch nichts angekommen. Aber sie wollen, wenn es denn ankommt, genau prüfen.

"Actually, Microsoft’s actions aren’t only making things worse for users and killing off the whole ecosystem of independent developers; they’re also undermining users’ trust in Microsoft: creating an illusion of security while destroying the main competitive advantage of its platform – openness and democracy."

Ich will jetzt gar nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen, den Eugene Kaspersky Microsoft vorwirft. Aber das was Kaspersky da bemängelt, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.

Microsoft hat ein Betriebssystem entwickelt, welches sich von den Vorgängern stark unterscheidet. Bisher brauchten die Antiviren-Hersteller seit Windows XP nur marginale Änderungen vornehmen und konnten so seit Jahren ihren Gewinn einfahren. Jetzt ist man durch die Änderungen gezwungen, nach jedem grossen Update (1511, 1607 und bald 1703) das Programm an Windows 10 anzupassen.

Wenn man es nicht macht, darf man Microsoft auch keinen Machtmissbrauch vorwerfen. Mit dem Defender hat Microsoft einen guten Schutz eingebaut, damit man gleich nach der Installation ins Netz gehen kann, ohne sich gleich etwas einzufangen. So wie es noch unter Windows XP noch fast unmöglich war.

Wenn der Nutzer damit zufrieden ist und dann keine andere Sicherheitssoftware installiert, ist es Microsoft kein Machtmissbrauch vorzuwerfen.

Es gibt Foren, beispielsweise anwser.microsoft, in denen sich die Nutzer angewöhnt haben sämtliche Antiviren-Software als schädlich zu deklarieren. So etwas ist eigentlich unverantwortlich. Das muss jeder Nutzer selbst entscheiden.
Wir raten bei Problemen immer nur das Programm testweise zu deinstallieren. Ob man es hinterher weiter nutzt bleibt und muss jedem Nutzer selbst überlassen werden.

Den ganzen Blogbeitrag könnt ihr hier lesen: eugene.kaspersky.com

Update 17.November

Wie steht ihr zu den Aussagen von Kaspersky. Hat er recht, dass Microsoft hier Marktmissbrauch begeht, oder plustert sich Kaspersky hier „ein wenig“ auf?

via: mspu
Kaspersky beschwert sich über Microsoft und den Defender
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31 Kommentare zu “Kaspersky beschwert sich über Microsoft und den Defender

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