yomo, kurz für „Your Money“, soll die Konkurrenz für die erstarkende Macht der mobilen Banking-Apps sein und Diensten wie N26 den Kampf ansagen. Und dieser Kampf könnte interessant werden, denn hinter yomo stecken die altbekannten Sparkassen, welche sich nun an ein komplett neues Konzept wagen. Denn die Sparkassen verzichten bei yomo auf eine persönliche Kundenberatung und auf Kontoführungsgebühren, welche doch beide eigentlich schon immer symbolisch für die Sparkassen stehen.
Die persönliche Kundenberatung soll bei yomo aber auch nicht gebraucht werden, denn durch die Fokussierung auf die Bedürfnisse der Zielgruppe und durch ein intuitives Design wird die Überflüssigkeit dieser angestrebt. Auch durch das gemeinsame Entwickeln der App mit der Zielgruppe soll die App für jeden zugänglich und nützlich sein. Bis jetzt wurde diese gemeinsame Entwicklung über den Twitter-Kanal @yomo_app realisiert, nach dem Start der Beta in den kommenden Wochen wird diese Zusammenarbeit weiter ausgebaut.
Apropos Beta, zum Start dieser werden 10 Sparkassen aus Deutschland an dem Projekt teilnehmen. Diese finanzieren zusammen das Pilotprojekt, welches später auch von den anderen Sparkassen im Finanzverbund übernommen werden kann. Anfangs gab es zwar kartellrechtliche Bedenken, aber das zuständige Bundesamt sah dies als Chance für neuen Wettbewerb, denn der Neukunde kann sich beim Registrieren eine der verfügbaren Sparkasse aussuchen, welche verschiedene Zusatzleistungen zu unterschiedlichen Preisen anbieten können.
Die 10 Sparkassen zum Start der Beta sind:
– Berliner Sparkasse
– Sparkasse Paderborn-Detmold
– Stadtsparkasse München
– Die Sparkasse Bremen AG
– Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen
– Hamburger Sparkasse
– Sparkasse KölnBonn
– Kreissparkasse Köln
– Stadtsparkasse Düsseldorf
– Ostsächsische Sparkasse Dresden
Wie viel wird yomo kosten?
Die Basisfunktionen (Konto und Karte mit beleglosem Zahlungsverkehr) werden kostenfrei sein. Einzelne Bepreisungen, bzw. Konditionen, stehen noch nicht fest und werden wahrscheinlich mit dem Start der Beta in den kommenden Wochen bekannt gegeben.
Doch wie finanzieren sich nun die Sparkassen? Nun, diese können innerhalb der App Zusatzleistungen anbieten, wie eine kostenpflichtige Kreditkarte oder besondere Kredite. Im Übrigen auch ein Dispositionskredit ist geplant, wobei die genaue Umsetzung noch variieren kann.
Zu der App lässt sich noch sagen, dass diese anfänglich nur unter iOS verfügbar sein wird, aber im Verlaufe der Beta auch für Android erscheinen soll. Eine App für Windows 10 Mobile befindet sich aktuell nicht in der Entwicklung, wobei die Plattform aber nicht kategorisch ausgeschlossen wird. Bei Bedarf wird auch diese Plattform bedient, was beim aktuellen Marktanteil aber eher unwahrscheinlich ist.
Schlussendlich freue ich mich auf yomo und hoffe, dass durch die Zusammenarbeit mit den Beta-Testern eine wirklich gute App und ein wirklich guter Dienst entsteht, der dann vielleicht auch Dienste wie Apple Pay bei Veröffentlichung in Deutschland mit von Anfang unterstützt und nicht am Ende so freidreht wie N26 mit seiner undurchsichtigen Preisstruktur. Persönlich mag ich auch, dass weiterhin die Sparkassen im Hintergrund sind, welche doch von Sicherheit zeugen und welche mir erlauben an zahlreichen Geldautomaten in Deutschland kostenlos Geld abzuheben.
Was haltet ihr von yomo?
Mehr Informationen: yomo.de
Link zur Beta-Anmeldung: yomo.de/neugier
Quelle: yomo
Zufälligerweise hatte ich heute das Angebot der N26 studiert. Die Preise der N26 Bank richten sich nach der Kontoart die dir durch die jährliche Bonitätsprüfung zugeteilt wird. Ziemlich mies das ganze. Aber nun zu yomo. Ich finde das auch super das so ein Angebot von einen bodenständigen Institut auf die Beine gestellt wird. Bleiben nur die Fragen offen…Können bestehende Kunden einfach umstellen, gibt es eine Altersbeschränkung und setzt sich das Flächendeckend durch. Es nutzt mir ja nichts wenn meine Sparkasse da nicht mitmacht oder wenn ich nicht mitmachen kann weil ich keine 25 mehr bin. Ich würde mir gerne meine Kontoführungsgebühren sparen. Ich mache ohnehin alles ohne Filiale.
Dein vorhandenes Konto kannst du nicht mit yomo nutzen, da die yomo-Konten bei den Sparkassen separat vom allgemeinen System geführt werden. Du müsstest also über die App ein neues Konto erstellen. Wenn ich mich richtig erinnere, wird auch an so einem Kontoumzugsservice getüftelt, wobei ich da nicht den aktuellen Stand weiß.
Bezüglich Sparkasse, bei yomo gilt das Regionalprinzip nicht, d.h du kannst in Köln wohnen aber bei der Hamburger Sparkasse dein Konto eröffnen. Die Sparkassen konkurrieren dann innerhalb der App mit Zusatzleistungen, welche man bei der Registrierung einsehen kann.
So und eine Altersbeschränkung gibt es natürlich nicht, nur die Zielgruppe ist eben von 18-35, sodass zuerst auf deren Vorstellungen eingegangen wird.
Ich habe ein Konto bei einer recht jungen und innovativen Bank. Das Konzept beruht weniger auf dem Smartphone wie bei N26 oder yomo, die Fidor-Bank macht aber auch so einige Dinge besser, als etablierte Banken.
Yomo ist meiner Meinung nach eine leichte Panikreaktion auf N26 und verpackt alte und national begrenzte Sparkassen-Denke in modernes Design.
Das tolle an N26 und Fidor ist doch, dass sie eingefahrene Wege und alte Technologien tatsächlich über Bord werfen und einen Schritt in die Zukunft gehen. Mit den Mastercards und Maestrokarten der Startups kann ich auf der ganzen Welt kontaktlos bezahlen und auch heute schon bei sehr vielen Geschäften in Deutschland. Die ausgegebene Girocard von Yomo kann das erst ab Mitte 2017 so langsam und dann auch nur in Deutschland.
Max, du wünscht dir, dass Yomo Apple Pay unterstützt. Wie soll das möglich sein? Yomo gibt keine Mastercard oder Visa raus, wie das die Startups vorausschauend machen. Mit der Girocard geht Apple Pay auf absehbare Zeit mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht.
Altes Sparkassen-Denken im neuen Design. Das wäre mein Vorschlag für den Werbeslogan von Yomo
gepostet mit der Deskmodder.de-App
Panikreaktion sicherlich nicht, denn sonst würde man sich nicht so viel Zeit mit Beta und Release nehmen. Auch arbeitet an dem Projekt ein noch nicht allzu großes Team, welches seine Aufgaben, meinen Beobachtungen nach, mit sehr viel Leidenschaft nachgeht.
Und falsch die Girocard wird es schon diesen Dezember für die Beta-Tester geben und die Kreditkarte soll Anfang 2017 für diese folgen. Twitter-Meldungen nach überlegt man auch bereits, ob man beide Karten zusammenlegen kann.
Die Girocard wird dann übrigens auch Girocard kontaktlos unterstützen, was vergleichbar mit Paypass von MasterCard ist und von anderen Banken des Giroverbandes bereits erfolgreich getestet wird. Girocard kontaktlos ermöglicht auch das Bezahlen via Smartphone, was zum Beispiel Vodafone bereits unterstützt.
yomo ist nach eigener Aussage an Apple Pay interessiert und man warte auf die Freigabe von Apple Pay in Deutschland. Im übrigen haben die Sparkassen im Allgemeinen schon ziemlich zeitig Interesse gezeigt. Wie auch immer, mit der kommenden Kreditkarte sollte die Integration kein Problem sein, bzw. könnte ich mir auch vorstellen, dass Apple vielleicht auch Girocard kontaktlos unterstützen wird, denn dies würde ihnen 80 Millionen potentielle Kunden in Deutschland bringen.
Na ja, ich bin zugegebenermaßen etwas voreingenommen. Die Girocard ist mindestens indirekt verantwortlich, dass Dienste wie Apple Pay noch nicht in Deutschland gestartet wurden. Der extrem hohe Marktanteil der Girocard in Verbindung mit veralteter Technologie schreckt Apple sicher ab, da dadurch zu wenige (kontaktlose) Kreditkarten im Umlauf sind. Lohnt sich einfach nicht.
Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, eher N26 zu unterstützen, die nach dem Prinzip Kreditkarte first arbeiten. Einfach um den Marktanteil zu steigern und Händler zu gewinnen.
Das die Sparkassen sich frühzeitig für Apple Pay ausgesprochen haben, hört man immer wieder. Gute Pressearbeit. Es reicht aber nicht, dass nur in den Wald zu rufen und sich dann zurückzulehnen
Die allermeisten Sparkassen geben noch nicht einmal kontaktlose Kreditkarten aus. Wenn Apple Pay morgen starten würde, wäre man als Sparkassenkunde nicht in der Lage, die Karte zu hinterlegen.
Und Girocard kontaktlos wird erst im laufe des nächsten Jahres an den Terminals aktiviert. Ich kann mir aber sowieso nicht vorstellen, dass Apple ein rein nationales System unterstützt.
Vielleicht lassen die Sparkassen Yomo tatsächlich einen benötigten Freiraum, wodurch ein gutes Produkt entsteht. Ich lasse mich gerne überzeugen.
gepostet mit der Deskmodder.de-App
„Ich kann mir aber sowieso nicht vorstellen, dass Apple ein rein nationales System unterstützt.“ – Doch, das hat Apple erst kürzlich mit der Unterstützung des Felica-Standards in Japan für den öffentlichen Nahverkehr gemacht…