FRITZ!Repeater 3000 im Test: AVM’s Flaggschiff hat viel Potenzial

Auch hier im Blog wurde der Marktstart des FRITZ!Repeater 3000 verkündet. Dieser ist nun seit einigen Wochen im Handel verfügbar und soll in Kombination mit einer FRITZ!Box 7590, 7580 und 6590 (sowie neuere Modelle) hervorragende WLAN-Performance liefern. Wir haben mal ein Blick drauf geworfen und das Gerät getestet.

Mit drei Funkeinheiten, intelligenten Mesh-Repeating und moderner Technik soll der FRITZ!Repeater 3000 besonders hohe Datenraten und eine große Reichweite erreichen. Mit zwei Gigabit-LAN kann das Gerät sogar als Access Point fungieren und nutzt das dritte, zusätzliche Band für die Endgeräte. Im WLAN-Repeater-Betrieb wird das Zusatzband ausschließlich zur Kommunikation zum Router verwendet.

Der Test ist, wie ihr es von mir gewohnt seid, in mehrere Abschnitte unterteilt.

  1. Funktionen
  2. Aussehen & Verpackung
  3. Anschluss
  4. Das Herz von AVM: FRITZ!OS
  5. Gebrauch im Alltag
  6. Vergleich mit anderen Herstellern
  7. Fazit

Funktionen

Merkmale aufklappen

Leistungsmerkmale

  • WLAN-Mesh-Repeater für höchste Leistungsansprüche
  • Mit WLAN Mesh lassen sich mehrere WLAN-Zugangspunkte einfach zu einem intelligenten System zusammenfassen (ab FRITZ!OS 6.90). Mehr Infos: avm.de/mesh
  • 3 WLAN Funkeinheiten: 1733 Mbit/s + 866 Mbit/s (5 GHz) + 400 Mbit/s (2,4 GHz) für die optimale Versorgung vieler WLAN-Geräte
  • 2 x Gigabit-LAN-Anschluss: Verbundene Geräte (Computer, Drucker, Audio-Video-Zuspieler u. a.) erhalten WLAN-Funktion
  • Lässt sich alternativ per Kabelverbindung an einen Router anschließen (LAN-Brücke)
  • Verschlüsselung mit WPA2 (802.11i), zusätzlich WPA3 Transition Mode (im Modus LAN-Brücke)
  • Kompatibel zu allen gängigen WLAN-Routern
  • Einfache und sichere Einrichtung per Knopfdruck (WPS-Verfahren)
  • Anzeige für Verbindungsqualität und Status
  • Unterstützt das Internetprotokoll IPv6

Einfache Installation

  • Perfekt abgestimmt auf alle FRITZ!Box-Modelle
  • Installation per Tastendruck über WPS (Wi-Fi Protected Setup)
  • Komfortable Bedienung über browserbasierte Benutzeroberfläche (http://fritz.repeater)

Anschlüsse und Schnittstellen

  • Anbindung ans Stromnetz mit mitgeliefertem Netzteil 230 V, 50 Hz
  • WLAN-Access Point: 802.11ac (1.733 MBit/s), 802.11n (400 MBit/s)
  • WLAN: 2 x 5 GHz, 2,4 GHz
  • 2 x Gigabit-Netzwerk-Anschluss (10/100/1000 MBit/s)

Lieferumfang

  • FRITZ!Repeater 3000
  • Netzteil
  • Netzwerkkabel (circa 1,5m)
  • Installationsanleitung

Geräteeigenschaften

  • Abmessungen (B x H x T): ca. 8,8 x 18,4 cm x 13,6
  • Wirkleistung: maximal 11,4 Watt, durchschnittlich 6 Watt

Aussehen & Verpackung

Der FRITZ!Repeater 3000 kommt im klassischen AVM-Design daher. Das heißt: blaue Verpackung, FRITZ!-Logo, Mesh-Logo, ein paar Funktionen und eine wirklich sehr kurz gehaltene Anleitung. Der Karton ist aber beinahe so groß wie eine ganze FRITZ!Box. Der Repeater 3000 ist ja auch deutlich größer und braucht mehr Platz. In der Verpackung befindet sich ein Cat.6-LAN-Kabel, ein Netzteil, eine Anleitung und ein Beiheft mit dem ausgewählten Produkten für das Heimnetz.

AVM hat ja bereits vor 2 Jahren das Design angepasst. Dementsprechend ist der FRITZ!Repeater auch nicht rot, sondern eher komplett weiß gehalten. Mit der FRITZ!Box 7580 bzw. 7590 wurde das weiße Design eingeführt. Auch die neuen Repeater, die erst kürzlich vorgestellt wurden, besitzen keinen roten Streifen mehr, sondern sind auch schlicht und weiß gehalten. Dennoch wirkt der FRITZ!Repeater 3000 für den ein oder anderen „billig“. Ja, er ist relativ hohl und klapprig, doch er wird ja nicht ständig von Menschen angepackt. Doch es wirkt auf keinen Fall so, dass er gleich auseinander fällt – da muss man die Kirche im Dorf lassen.

Anschluss

Wie bei einem klassischen Repeater üblich, wird die Verbindung auch beim FRITZ!Repeater 3000 über Funk bewerkstelligt. Der 3000er kann mit drei Funkeinheiten funken. Es gibt zwei 5 GHz und eine 2,4 GHz Frequenz. Einer der beiden 5 GHz-Frequenzen wird ausschließlich für die Verbindung zur FRITZ!Box verwendet. Dabei muss man beachten, dass dies nur möglich ist, wenn die FRITZ!Box 4×4 Antennen besitzt. Das können alle aktuellen (7590, 7580, 6590) und kommenden Modelle. Wer eine FRITZ!Box 7490 sein Eigen nennt, sollte sich überlegen ob diese Investition Sinn macht.

Vor einigen Jahren hat AVM auch eine Funktion implementiert, wo man den FRITZ!Repeater per LAN anschließen kann, sodass dieser als Access Point fungiert. Dies ist auch bei diesem Modell selbstverständlich möglich. Dabei fällt eine von zwei LAN-Buchsen als Eingang weg. Man muss aber dazu sagen, dass dieser Repeater das erste Modell mit 2 LAN-Ports ist. Wenn der Repeater per LAN als AP eingestellt wird, dann wird die dritte Frequenz auch für Endgeräte verwendet.

Dann stehen den Endgeräten folgende Geschwindigkeiten zur Verfügung: 1.733 Mbit/s + 866 Mbit/s (5 GHz) & 400 Mbit/s (2,4 GHz). Das Frequenzband mit 1.733 Mbit/s wird, wie oben beschrieben, für die Verbindung zum Router genutzt. Der Repeater sei „kompatibel zu allen gängigen WLAN-Routern“. Da der Repeater aber 1:1 auf eine FRITZ!Box abgestimmt ist, wird sich eine Anschaffung für andere Router wohl nicht lohnen, außer er wird als AP betrieben.

FRITZ!OS

Der FRITZ!Repeater wurde mit FRITZ!OS 7.03 ausgeliefert und derweil schon eine neue Version alias FRITZ!OS 7.04 erhalten. Mit FRITZ!OS 6.9x hat AVM ein neues Feature mitgeliefert namens WLAN-Mesh. Damit stimmen sich alle AVM-Geräte untereinander ab und bieten höchste Performance und nur ein WLAN-Netz. Der FRITZ!Repeater 3000 unterstützt dieses Feature von Haus aus. Andere Modelle wurden per Update nachgerüstet.

Mit der Mesh-Funktion ist die Einrichtung ein Kinderspiel geworden. Wo man damals noch rund 6 Sekunden den WPS-Knopf drücken muss, reicht nun 1 kurzer Tastendruck. Dann muss man innerhalb von 2 Minuten die WPS/Connect Taste der FRITZ!Box drücken. So wird der WLAN-Repeater eingebunden und ist auch direkt im Mesh vorhanden. Er übernimmt ab dann alle Einstellungen (WLAN-Name, Zeitschaltung, Passwort…), was in der FRITZ!Box eingestellt ist.

Das FRITZ!OS ist wieder sehr schlicht und einfach gehalten. AVM ist dafür bekannt, dass wirklich jeder so ein Gerät einrichten oder gar verwalten kann. Wer das Gerät einrichten möchte, sieht von der Oberfläche soweit nichts – wenn man den FRITZ!Repeater 3000 aber als Access Point (LAN-Brücke) einsetzen möchte, muss man die Oberfläche über http://fritz.repeater aufrufen.

Ich habe den Repeater klassisch per WLAN angebunden. Auffällig im Test war der erhöhte Energieverbrauch. Klar, das ist ein sehr leistungsstarkes Gerät, doch wenn in Zukunft noch Funktionen hinzukommen, sollte das nicht viel mehr werden. AVM wird hier wohl mit einigen Updates noch Ruhe in die Sache bringen. Das Unternehmen teilte mir mit Zusendung des Pakets auch gleich mit, dass die FRITZ!Box noch nicht zu 100% auf den Repeater eingestellt ist und man dies bald per Update nachliefert.

"Damit beide 5-GHz-Funkeinheiten des FRITZ!Repeater 3000 im 5-GHz-Band nicht überlappend funken, gibt es physikalisch bedingt eine feste Aufteilung der WLAN-Kanäle.
– die 5-GHz-Funkeinheit für den Uplink zur WLAN-Basis muss zur Nutzung einer 4×4-Konfiguration einen WLAN-Kanal >= 100 nutzen (High Band)

– die 5-GHz-Funkeinheit für die Kommunikation mit WLAN-Geräten nutzt die Kanäle <100 (Low Band)

Mit dem kommenden FRITZ!OS (bzw. einem der nächsten Labore) erfolgt eine automatische Erkennung von vorhandenen Triband-Repeatern von FRITZ!, z. B. dem FRITZ!Repeater 3000 und einer entsprechend automatischen Kanalwahl durch die FRITZ!Box."

Auch AP-Steering wird selbstverständlich den Weg auf den FRITZ!Repeater 3000 finden. Aktuell ist diese Funktion noch nicht implementiert und auch eine Laborversion ist zurzeit noch nicht verfügbar. In Zukunft wird das Modell wohl häufiger im FRITZ! Labor vorhanden sein, das ehemalige Flaggschiff (1750E) ist ja auch Dauergast ;-)

Gebrauch im Alltag

Für den FRITZ!Repeater 3000 bzw. für den Testaufbau musste meine FRITZ!Box 6490 Cable weichen und wurde kurzerhand durch eine 7590 ersetzt, die hinter dem Kabelmodem von Vodafone angeschlossen ist. Die Einrichtung ging, wie oben erwähnt, sehr schnell und problemlos. Was man nach kurzer Zeit bereits merkte, dass der Repeater (noch) kein AP-Steering beherrscht. Ich hing mit meinem Smartphone oft im WLAN der FRITZ!Box 7590 hängen, obwohl ich neben dem Repeater stand.

Was mich ein wenig verwundert und das habe ich auch schon in mehreren Rezensionen gelesen, dass der Repeater nicht besser ist als der 1750E. Das kann ich teils bestätigen, teils aber auch nicht. Von der Reichweite her würde ich die beiden Modelle nahezu gleich sehen. Ich habe beispielsweise im Garten nicht unbedingt besseres WLAN durch die Scheiben, als mit dem 1750E. Die Verbindung zum Router hin ist aber in meinem Testumfeld um rund 300 Mbit gestiegen. Ja, ich weiß, dass Scheiben stark stören – doch ein Balken mehr, hätte ich wohl erwartet ;-)

Ich hatte sonst circa 700 Mbit und nun knapp unter 1 Gigabit Geschwindigkeit zur FRITZ!Box. Natürlich spielt die FRITZ!Box 7590 da auch eine große Rolle, da diese ein deutlich stärkeres und schnelleres WLAN hat, als die schon etwas ältere FRITZ!Box 6490 Cable. Man wird hier mit neuen FRITZ!OS-Versionen bestimmt noch nachhelfen und die Leistung verbessern. Die LED sagt aber bereits viel über die Verbindung aus. Grün = gute bis sehr gute Verbindung, orange = mittelmäßig, rot = keine Verbindung. Auch die FRITZ!WLAN App von AVM kann bei der richtigen Positionierung helfen.

Mein Testgerät ist gut angebunden und so erhalte ich im 5 GHz Netz des FRITZ!Repeater 3000 auch die 100 Mbit/s die am Anschluss anliegen. Volle Geschwindigkeit über WLAN und Verstärker, das ist klasse! Auch der Upload ist voll da. Im August gibt es Supervectoring, mal schauen, wie sich die Datenraten dann verhalten und ob ich auf 250 Mbit/s komme.

Vergleich mit anderen Herstellern

Was soll man groß sagen. Wenn ihr mich hier im Blog verfolgt, wisst ihr, dass ich großer AVM-Fan bin und ich ausschließlich die Produkte aus Berlin verwende. Ich würde das ganze vielleicht so beschreiben, dass es dringend nötig war, so einen Repeater heraus zu bringen. Zum einen, da die FRITZ!Box 7580, 7590 und 6590 keine passenden Erweiterungen hatten. Der FRITZ!Repeater 1750E ist auch schon ein paar Jahre alt und kann mit den Datenraten einer 7580/7590/6590 nicht mithalten.

Dennoch muss man schauen was man benötigt. Netgear, TP-Link und Asus beispielsweise haben bereits WLAN-AX Router vorgestellt. Dieser neue Standard wird auch bei AVM in Zukunft Einzug erhalten, doch aktuell scheint das noch kein großes Thema zu sein. Mit AVM-Hardware kann man auf alle Fälle sicher sein, dass die Produkte nicht nur 1-2 Jahre halten, sondern stetig mit Updates verbessert und erweitert werden. Eine FRITZ!Box 7390 hat fast 9 Jahre Updates erhalten und konnte das WLAN-Mesh nicht mehr verarbeiten. Es blieb dann bei FRITZ!OS 6.85.

Der FRITZ!Repeater 3000 und die FRITZ!Box 7590 sind topaktuelle Modelle, welche uns die nächsten Jahre begleiten werden. Die Berliner sind nicht dafür bekannt, jeden Monat oder mehrmals im Jahr eine neue FRITZ!Box zu veröffentlichen. Der Vorgänger (7490) ist seit 2013 verfügbar – die FRITZ!Box 7590 seit 2017.

Ein Beispiel ist das WLAN-Mesh: Andere Hersteller haben extra Hardware angefertigt und neue Modelle verkauft. AVM hat das ganze aufgenommen und per Update nachgeliefert und erweitert es nun kontinuierlich – ein klasse Support, wie es so kein anderer Hersteller macht. Auch die 5 Jahre Herstellergarantie zeigt, dass die Berliner selbst von dem Produkt überzeugt sind.

Fazit

High-Speed-WLAN ja, aber nur mit einer aktuellen Box. Der FRITZ!Repeater 3000 ist ein Hammer-Teil. Er ist leistungsstark, er nutzt die aktuelle Technik der FRITZ!Box 7580, 7590… und er überzeugt im Test. Wie man es manchmal in der Vergangenheit von AVM kannte, ist die Software doch nicht so ganz ausgereift. Man hatte uns ja den Tipp mit dem Frequenzkanal mitgegeben, doch hier sieht man, dass erst in ein paar Wochen auch alles voll automatisch läuft und man derzeit noch daran bastelt.

Über das Design kann man sich streiten. Es wirkt nicht so stabil und hochwertig wie ein 1750E, da er etwas klapprig ist. Auch der Vergleich mit einer FRITZ!Box 6820 LTE wurde bereits gezogen – ja dem stimme ich zu. Der Preis liegt mit einer UVP von 129€ schon hoch, doch wird bestimmt bald auf unter 100 fallen. Wer allerdings noch eine FRITZ!Box 7490 oder drunter nutzt, sollte zweimal überlegen, ob es sich lohnt den Repeater anzuschaffen. Ein 1750E ist auch Stand heute kein schlechtes Gerät.

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5 Kommentare zu “FRITZ!Repeater 3000 im Test: AVM’s Flaggschiff hat viel Potenzial

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