[Update 12.03.2020]: Der Streit, ob die DWD WarnWetter-App mit allen Funktionen kostenlos bleiben darf oder nicht hat nun nach über zwei Jahren ein Ende. Der BGH hat der Klage nun zugestimmt, dass nur Warnungen kostenlos angeboten werden dürfen.
Laut BGH hat man gegen den Paragrafen 4 Abs. 6 DWDG die Grenzen der Ermächtigungsgrundlage überschritten, „weil sich die Inhalte der unentgeltlichen Warnwetter-App nicht auf Wetterwarnungen beschränkten, sondern darüber hinaus zahlreiche allgemeine Wetterinformationen enthielten.“.
Somit bleibt der Preis von 1,99€ für alle Infos. Nur Mitglieder des Katastrophenschutzes erhalten die App im vollem Umfang weiterhin kostenlos. Quelle: dwd.de
[Original 15.11.2017]: Wer immer auf dem Laufenden sein will, wenn es um das Wetter und deren Warnmeldungen geht, wird sicherlich auch schon die kostenlose WarnWetter-App vom Deutschen Wetter Dienst (DWD) ausprobiert haben. Aber genau weil sie kostenlos ist, hat ein anderer App-Anbieter dagegen geklagt. Seine App wird nur mit Werbung oder als Bezahlversion angeboten.
Nun hat ihm das Landgericht Bonn (Az.: 16 O 21/16) recht gegeben und verlangt nun vom DWD, die Gratis-Verteilung zu unterbinden. Im Urteil wurde dargelegt, dass die App nicht nur amtliche Warnungen verbreite, sondern auch umfassend über das Wetter informiere. Das Landgericht sieht in dem kostenlosen Konkurrenzangebot des öffentlichen DWD eine steuerfinanzierte Wettbewerbsverzerrung.
Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden. Der DWD selber wollte sich zum Urteil selber noch nicht äußern. Betonte aber, dass der DWD mit der App als Behörde keine kommerziellen Ziele verfolge. Kann man nur hoffen, dass der Deutsche Wetter Dienst es nicht dabei belässt und Berufung einlegt. Oder wie seht ihr das? Wer die App noch nicht ausprobiert hat:
via: wp.de
Ich kann auch nur hoffen, dass die Berufung einlegen und dann das Urteil zurückgezogen wird.
Grundsätzlich wüsste ich nicht, was die Berufung bringen sollte, weil die Sache ja recht eindeutig ist. Andererseits frage ich mich, warum die Webseite in ihrer kostenlosen Form vom DWD im Gegensatz zur App erlaubt sein sollte. Denn dort ist das Angebot ja eigentlich das gleiche (also auch Wettervorhersagen, Radarbilder etc. und nicht nur Warnungen). Merkwürdig.
Unfassbar, ist doch unser Steuergeld. Warum bekommen wir als Bürger das dann nicht kostenlos? Steuern sind schon gezahlt dafür.
gepostet mit der Deskmodder.de-App
„Das Landgericht sieht in dem kostenlosen Konkurrenzangebot des öffentlichen DWD eine steuerfinanzierte Wettbewerbsverzerrung.“
ganz einfach, in private Hände geben, keiner kann was machen wenn das in pausen oder so programmiert wird.. ende und aus, keine Angriffspunkte mehr..
Wenn der Arbeitgeber nichts dagegenhat, daß nebenher Privat programmiert wird..
ist der fall auch erledigt und keiner kann mehr was sagen.. punkt um..
Aber richtig, wir zahlen Steuern und das Volk ist es, das an erster Stelle stehen sollte,
allerdings sind wir hier im Deutschen Bürger gegen Bürger und somit im BGB
und das STGB trifft nur zu , wenn Beschuldigungen vom Staat gegen den Bürger existieren..
das tut es in dem Sinne nicht, also Bürger gegen Bürger und da sind wir im Privat recht und der Staat darf sich in dem Sinne nicht einmischen und somit darf auch keine Rechtsverzerrung stattfinden..
und somit … kann das Programm in Private Hände gegeben werden oder, wenn es Open Source ist, einen Brunch geben wo dann privat weiter programmiert werden kann und die verbesserungen weiter gegeben werden und das weiterentwickelte App kann dann genutzt werden somit währe der fall imho geritzt.. und der f.. oder v.. kann sich trollen und hat keinen Angriffspunkt… und die Wettweberbverzerrung kommt nicht auf Öffentlicher Hand sonder aus privater lostenloser Hand und ist somit dann keine Verzerrung mehr auf Öffentlichem Grund..
*daumen drück*
liebe Grüße
Blacky
„…hat ein anderer App-Anbieter dagegen geklagt…“ – DEN sollte man bei strömenden Regen kopfüber an einen Ast hängen, damit ihm das Wasser zum Gierschlund hinein läuft!
WetterOnline hat dagegen geklagt, weil die ihre Karten als teuren Premiumdienst verkaufen möchten, aber die sollten mal lieber ein Wetterbericht machen der auch stimmt
Die App ist auch für WindowsMobile, PC, X-Box HoloLens etc. erhältlich und richtig gut. Warnt – wie der Name verspricht – zuverlässig vor extremen Wetterereignissen.
https://www.microsoft.com/de-de/store/p/dwd-warnwetter/9nblggh41908
Danke für den Hinweis. Ich habs oben auch nochmal hinzugefügt.
Ich sehe hier die Einschränkung der freien Marktwirtschaft und juristischen Spitzfindigkeiten. Leben und leben lassen findet immer weniger Raum … D ist zum k…
Mann kann also einen Appanbieter dazu zwingen Geld für seine App nehmen zu müssen, auch wenn der das nicht will ??
Na dann wird ja demnächst keine App mehr kostenlos sein.
Nein, es geht daraum, dass der DWD grundsätzlich für alle Leistungen Geld nehmen muss (ist gesetzlich so vorgeschrieben). Ausgenommen sind u.a. nur Wetterwarnungen des DWD. Und die App geht eben über die Warnungen hinaus und muss deswegen etwas kosten.
naja dann nimmt man eben Geld für die App 99Cent/anno und die Sache ist gegessen! Die dürfen das ja nur nicht kostenlos anbieten.
Wenn es interessiert, der Kläger war WetterOnline mit Sitz in Bonn
Das Problem ist das im DWD-Gesetz unter § 6 § 6 Abs. 2a genau festgelegt ist, was kostenfrei ist .
Wenn in der App jetzt Sachen drin sind, die laut Gesetz gebührenpflichtig sein sollen bleibt den Gerichten gar nicht anderes übrig also so zu urteilen.
Man wollte zuletzt das DWD-Gesetz so ändern, damit der DWD die WarnWetter App in der jetzigen Form kostenfrei anbieten kann.
Aber dank der Lobbyarbeit der privaten Wetterdienstleister ist daraus letztendlich eine Änderung beschlossen worden, die diesem Anspruch nicht gerecht wird.
Das Ergebnis dieser Vetternwirtschaft hat uns jetzt das LG Bonn präsentiert.
bleibt also nur: raubkopien vom kläger zu benutzen?
weil, für son wettergedöns bezahlt man nicht…es sei denn die vorhersagen träfen zu…aber zu 99% sind es tendenzen…aber keine vorhersagen. jeden wettermenschen würde ich als berufslügner bezeichnen.
Gerade bemerkt, dass die App keine Temperaturen mehr anzeigt.
Messwerte meiner zugeordneten Wetterstation sind alle nicht mehr sichtbar.
Die App vom DWD ist die genaueste, die ich gefunden hatte, interessant fand ich auch immer die Vergangenheitsdaten und natürlich die aktuellen Temperaturen.
Hoffe das sich schnell eine Lösung findet, von mir aus Zahle ich auch gerne was
für die App.
Gerade gesehen, man kann bereits in der aktuellsten Version Upgraden für einmalig 1,99 und hat dann wieder alle Daten.
Das ist es mir allemal wert!
Was ein Schwachsinn… Website und App greifen auf dieselben Datensätze zu (Datenbank), App kostet und Website bleibt kostenlos ?
gepostet mit der Deskmodder.de-App für Android
Entgelfrei sind gemäß § 6 Abs.2a Nummer 2 Dienstleistungen an die Allgemeinheit nach § 4 Absatz 1 Nummer 3 und 7 zur öffentlichen Verbreitung. Die verwiesene Bestimmung des § 4 Absatz 1 Nummer 3 betrifft die Herausgabe amtlicher Warnungen über Wettererscheinungen, a) die zu einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung führen können oder b) die in Bezug zu drohenden Wetter- und Witterungsereignissen mit hohem Schadenspotenzial stehen.
Man kann mMn durchaus argumentieren, dass andere als die entgeltfreien Dienstleistungen auch auf der Webseite hinter einer Bezahlschranke liegen müssten. Vielleicht findet sich ja ein Kläger, der auch darin einen Wettbewerbsverstoß erblickt.
Jedenfalls zeigt der Fall, welche Konsequenzen (hier: Rechtsfolgen) eine lobbygetriebene Gesetzgebung nach sich zieht.
Ich nutze seit Jahren NINA die Warnwetter App des BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz). Kostet nichts und ist auch für IOS kostenfrei verfügbar. Bin damit sehr zufrieden, denn bisher wurde ich über Stürme, Brände etc. benachrichtigt und auch Entwarnungen kommen zeitnah und zuverlässig.
da die privaten Wetterdienste fast ausschließlich, kostenlos, die Prognosen und Daten der DWD nutzen, sollte der DWD da jetzt mal richtig ansetzen und wenn die Daten für kommerzielle Zwecke sind, ordentlich Gebühren verlangen, wird bei Warentest ja auch gemacht.
WetterOnline sollte sich mal überlegen woher er seine Daten bekommt mit denen er uns Geld aus dem Kreuz leiern will.
PS ich werde jetzt den Bundespressespiegel als kostenpflichtiges Angebot veröffentlichen und den Bundestag verklagen das er auch Geld dafür nehmen muss, tut mir Leid Leute, aber die Frage ist nicht der Wettbewerb sondern die freie kostenlose zugänglich machung, von Daten die aus Steuermitteln erhoben werden, wo kommen wir denn hin, wenn jede über Steuern bezahlte Information nochmals bezahlt werden müsste weil irgend so ein Furz eine App dafür verkauft.
Ein auf Geldern der Steuerzahler basierender Dienst darf genau diese nicht kostenlos informieren, damit WetterOnline genau dies als Geschäftsmodell gewinnbringend umsetzen kann. Leuchtet ein. Mir nicht.
Das ist typisch deutsche Gesetzgebung. Ein privater Anbieter will mit einer Wetter-App Geld verdienen und verklagt – bisher erfolgreich (!) – den DWD. Man könnte die Sache ganz schnell bereinigen. Den Online-Dienst des DWD samt App mit in die GEZ integrieren oder aber aus der Steuerfinanzierung eine Abgabe basteln, die dann buchhalterisch auf jeden Steuerzahler umgelegt wird und dann die Regel greift, dass Abgaben im Gegensatz zu Steuern zweckgebunden verwendet werden und so die kostenlose Finanzierung der Allgemeinheit samt deren kostenfreiem Zugang steht. Interessant ist ja, das wir Steuerzahler die orbitale wie terrestrische Infrastruktur zur Wettervorhersage ja auch bezahlt haben und den laufenden Betrieb unterhalten. Abgesehen davon würde ich für eine Wetter-App kein Geld bezahlen – da investiere ich in eine Wetterstation und eine mittelmäßige Kaffeemaschine und mach mein Wetterbericht selbst, die Vorhersage mach ich dann – wie die Profis – durch lesen des Kaffeesatz…..
Ich bezahle die Gebühr für den DWD gerne, nichts ist umsonst. Das Gejammer mit den Steuergeldern empfinde ich als heuchlerisch…
Dann bitteschön komplette Abkehr vom Kapitalismus!
gepostet mit der Deskmodder.de-App