Im letzten Jahr haben wir hier im Blog den Tesvor S6 getestet und ich war wirklich begeistert, was man für 300€ geboten bekommt. Große Unterschiede zu anderen chinesischen Herstellern sind auch nicht zu erwarten. Oft stecken in jedem der kleinen Helferlein die gleiche Technik, mit anderem Logo. An die großen Namen kommen die Geräte zwar nicht dran, aber das Upgrade „Turbo“ ist für den S6 sehr gelungen.
Neben einem neuen Design, was mich persönlich mehr als das schwarze Design anspricht, gibt es auch noch mehr Saugleistung und Akkukapazität. Auch beim Wischen hat sich eine Änderung ergeben, allerdings ist die Wischfunktion weiterhin ein nettes Nice-to-have, aber kein Ersatz. Wie sich das große Bruder schlägt, lest ihr in meinem Testbericht .
Wie ihr es gewohnt seid, werde ich den Test wieder in einzelne Abschnitte unterteilen. Ihr könnt einfach per Klick zu den Abschnitten wechseln.
- Technische Daten
- Verpackung & Design
- Vorbereitung & Aufbau/App
- Eindruck & Reinigung
- Wartung/Säubern
- Fazit & Preis
Technische Daten
- Saugkraft: 4000 pa
- Navigation: Laser-Vermessung via LDS-Sensoren
- Lautstärke: 59-68 dB
- Akku: 5200 mAh
- Staubtank/Wassertank: 0,6 l
- Gewicht: 4,8kg
- Ladezeit: 5-6 h
- Arbeitszeit: 150min (je nach Modi)
- Maße: 33 x 33 x 10 cm
- CE-Zertifizierung: Ja
- App: WeBack (Android, Amazon Skill, iOS)
Verpackung & Design
Der Tesvor S6 Turbo kommt, wie der Vorgänger, in einem schwarzen Karton zum Kunden. Was mir aber deutlich besser gefällt, ist der Kontrast zum Gerät. Da der S6 Turbo weiß ist, macht er auf einem schwarzen Karton viel mehr her. Viele Details finden sich auf dem Karton nicht. Einige technische Daten sind auf die Seite geduckt worden und auf der Rückseite befinden sich drei Highlights: Die LDS Smart Navigation, die 4000 pa Leistung und der Wassertank zum Wischen.
An der Übersetzung sollte meiner Meinung nach immer noch etwas gearbeitet werden. Bei der Saugleistung steht der Satz „Maximale Saugleistung kann den Teppich gut reinigen.“ – das finde ich zwar ganz nett, aber auch sehr unspektakulär. Hier wurden einfach nicht die richtigen Begriffe gefunden und dann ein unaufgeregter Satz gedruckt. Auch die LDS Navigation wird etwas kurios beschrieben: „Navigiert und ordnet Ihr Haus nahtlos zu und plant den intelligenten Reinigungsmodus für Ihr Haus. 100% Sicher zum Abdecken.“
Doch viel mehr ins Auge sticht die Vorderseite und die geht dem Motto „weniger ist mehr“ nach. Der Tesvor wird groß dargestellt, der Name ist sichtbar und die Google Home und Alexa Kompatibilität wird präsentiert. Der erste Eindruck, also die Vorderseite, machen einen guten Eindruck .
Der Inhalt im Karton hat sich gegenüber den Modell ohne Turbo nicht verändert. In der Verpackung befindet sich der Roboter selbst, ein Wassertank, sowie ein Staubbehälter, eine Fernbedienung, ein weiteres Wischtuch, die Ladestation inklusive Netzteil, einen zweiten HEPA-Filter, sowie Ersatzbürsten. Leider ist auch hier wieder alles in Plastik eingepackt. Ich finde, dass es heutzutage genug andere Lösungen gibt.
Neben der ganzen „Hardware“ gibt es auch was zum Lesen. Eine Anleitung für den Saugroboter, für die App und für den Wassertank liegen bei. Alle Anleitungen sind mehrsprachig und somit für den globalen Markt. Insgesamt macht die Verpackung und das Gerät einen stabilen und guten Eindruck. Das weiße Design sieht interessanter aus, da es etwas glitzert. Der Saugroboter wurde auch durch kleine Teilchen geschützt.
Von dem ganzen Aussehen und der Verpackung kann man natürlich noch keinen Unterschied erkennen, ob der Turbo nun besser oder schlechter als der Vorgänger ist. Doch ein Unterschied ist mir sofort ins Auge gesprungen: Der Wassertank besitzt einen Auffangbehälter für Staub, das war auch vorher so, allerdings mit HEPA-Filter. Das ist die einzige sichtbare Änderung, neben der Farbe und kleinen Änderungen am Design.
Vorbereitung & Aufbau
Erstmal muss man selbst Hand anlegen. Die Bürsten aus der Verpackung müssen links und rechts an den Saugroboter angebracht werden. Diese sind dafür zuständig, den Staub oder kleine Teilchen in die Mitte vor den Sauger zu schieben. Nachdem ich die Bürsten angebracht habe, ging ich sofort in die App und startete den Roboter nicht.
Wer allerdings keine Internetverbindung möchte, kann den Tesvor S6 Turbo auch lokal und ohne Internetverbindung nutzen. Das ist nett, hat aber auch Nachteile. Man kann keine Karte sehen und auch Updates werden nicht bereitgestellt – ohne Internetverbindung auch schwierig .
Die App nennt sich weiterhin „WeBack“. Tesvor hat bereits angekündigt an einer eigenen und neuen App zu arbeiten, allerdings fehlt davon bislang jede Spur. Die WeBack-App verbessert sich durch Updates auch, obwohl es auch hier deutliche Übersetzungsprobleme und Verbesserungen gibt. Die ganzen Apps, auch von anderen Herstellern, tun sich nicht viel. Doch verschiedene Raumfarben und bessere Erklärungen, sowie eine bessere Benutzerfreundlichkeit (aktiver Update-Button, zuverlässiges Speichern der Karte…) wären zu begrüßen.
Der Einrichtungsassistent ist aber wirklich einfach. Man wird durch das Menü geführt und kann den Roboter per Knopfdruck und Einstellungen mit dem WLAN verbinden. Was mich sehr gefreut hat und wo ich Tesvor wirklich loben muss, ist die Tatsache, dass man ab sofort das 5 GHz WLAN nicht ausschalten muss. Auch wenn die App das erfordert, hat es auf Anhieb mit Dual-Band geklappt. Der Tesvor beherrscht nur 2,4 GHz und daher musste beim Vorgänger für die Einrichtung zwingend das 5 GHz-WLAN abgeschaltet werden.
Durch die LDS-Sensoren wird die Wohnung oder die Etage gut erfasst und dann auch in der App dargestellt. Warum die Karte nicht standardmäßig gespeichert wird, verstehe ich sowieso nicht. Wenn man dies nicht explizit einstellt, ist die Karte bei einem erneuten Starten des Roboters wieder weg.
Doch die App hat auch eine Änderung parat gegenüber dem normalen Tesvor S6. Man kann nun beim Saugen zwischen „leiser Modus“, „Standard“, „Stark“ und „maximal“ auswählen. Das „maximal“ ist neu und holt die 4000pa aus dem Gerät heraus. Die Leistung hat sich zum Vorgänger damit fast verdoppelt.
Eindruck & Reinigung
Der Tesvor S6 hat seine Arbeit schon gut gemacht, der Tesvor S6 Turbo macht diese aufgrund des „Upgrades“ natürlich ein Stückchen besser. Allerdings sage ich immer wieder, dass ein Saugroboter nicht die komplette Arbeit abnimmt. Auch hier muss man erstmal alles wegräumen, wenn man eine vernünftige Karte und eine vollständige Reinigung erwarten möchte.
Ich stelle immer alle Stühle hoch, damit unter dem Tisch vernünftig gesaugt wird. Des Weiteren werden alle Kabel, die irgendwie nah am Boden oder auf dem Boden liegen entfernt, da der Tesvor so schon mal das ein oder andere Gerät aus dem Sideboard reißen kann oder halt nur das Kabel. Irgendwann merkt das Gerät zwar eine Blockade, aber da ist das Kabel meist schon 3-4 mal aufgerollt.
Am besten an der Reinigung ist, dass der Tesvor oft dahin fährt, wo man nicht immer hinkommt. Beispielsweise unter dem Bett oder hinter die Couch. Der Staubehälter ist bei mir relativ schnell voll, hat aber genug Kapazität. Das Ausleeren finde ich etwas kompliziert. Ich sauge mit meinem „richtigen“ Staubsauger den Behälter aus, da die große Öffnung zu sehr staubt, wenn ich diese in einem Rutsch in den Mülleimer halte.
Die Intelligenz der Reinigung ist gut. Man kann auf der Karte in der App genau den abgefahrenen Weg sehen. Das Gerät versucht immer hin und her zu fahren, was vor allem auf Teppichen gut sichtbar wird. Damit soll der gesamte Raum gesaugt werden. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Roboter sich auch Gegenstände merkt. Das ist zwar super, doch wenn der Gegenstand nicht mehr da ist, soll er da saugen. Manchmal fährt er um Leere herum.
Gegenstände werden von dem Roboter aber sehr gut erkannt. Durch den Bumper an der Vorderseite macht er auch nichts kaputt und dreht um. Obwohl ein Gegenstand den Roboter stört, versucht der Tesvor um jeden Preis drumherum zu saugen. So wird auch der letzte Fleck um meine Tischbeine gesaugt. Auch Sperrzonen sind natürlich vorhanden, wenn der Tesvor bestimmte Bereiche auslassen soll. Ich musste, wie auch beim Vorgänger, meine Toilette sperren. Hier bleibt Robbi gerne drunter stecken.
Was ich oben schon angedeutet habe, fehlt mir oft: Die unterschiedlichen Räume. Es wäre einfach cool zu sagen, dass der Roboter einen bestimmten Raum komplett saugen soll. Im Moment kann man zwar Bereiche festlegen oder den Roboter um einen bestimmten Punkt herum putzen lassen, aber diese sind sehr ungenau im Gegensatz zu der Karte. Hier steckt noch Potenzial drin.
Der Tesvor hat bis jetzt noch kein Update erhalten. Bei dem Vorgänger kamen doch deutlich mehrere Updates rein, was aber nicht unbedingt besser sein muss . Leider stört es mich weiterhin, dass man nirgends einsehen kann, was die Updates jetzt genau ändern. Diese Kommunikation mit den Kunden finde ich sehr wichtig, auch wenn es nur unbedeutende Kleinigkeiten sind. Die App kann zwar anzeigen, dass kein Update zur Verfügung steht, allerdings danach aktiv zu suchen, ist nicht möglich. Ein einfacher Button bringt dem Kunden oder Nutzer mehr Sicherheit, ob das Gerät wirklich aktuell ist.
Kommen wir nun zum Wischen: Leider ist das ganze Thema Wischen immer so ne Sache. Klar ist es nett, einmal feucht durchzuwischen, allerdings ist es tatsächlich auch nur das. Mich tsört das fehlende Reinigungsmittel einfach. Klar, dass dann Düsen verstopfen können, aber es gibt auch dafür Lösungen. Was bei dem Turbo-Modell aber besser gelöst ist, dass man den Staubbehälter im Wassertank nun auch richtig ausleeren kann. Beim Vorgänger war das nur über eine kleine Klappe möglich.
Der Wassertank ist auch wieder, zumindest für meine Wohnung, sehr groß dimensioniert. Wenn der Tank voll ist, ist dieser danach nur halb leer. Das Bodentuch wird per Klett an der Unterseite des Tanks befestigt und bietet ab sofort auch kleine Gummilaschen, zum besseren Halt. Die Tücher sind zwar wasserfest, allerdings nutzen diese auch schnell ab. Ersatz gibt es auf der Tesvor-Webseite nur in Zusammenhang mit einem kompletten Tank. Das sollte überdacht werden.
Beim „Wischen“ gibt es drei Modi, um die Wasserzufuhr zu regulieren. Räume mit Teppichen oder allgemein Teppiche sollten aber abgeschlossen bzw. weggeräumt werden. Auch dieses Modell kann, nach unseren Informationen, keinen Teppich erkennen und würde diesen dann nass machen. Allerdings ist das Wischen unter der Couch oder dem Bett nett, da man dort schlecht hin kommt. Das richtige Wischen mit Reinigungsmittel wird aber keinesfalls ersetzt, alleine schon aufgrund des geringeren Drucks auf den Boden.
Wartung/Säubern
Hier könnte ich fast den Text von dem Vorgänger kopieren, denn an der Wartung und dem Säubern hat sich nicht viel geändert. Man muss das Gerät einfach sauber halten, damit man lange Spaß daran hat. Wie ich oben bereits beschrieben habe, nutze ich meinen richtigen Staubsauger zum Ausleeren des Staubbehälters, um keinen Dreck zu machen. Die Reinigung des HEPA-Filters sollte auch regelmäßig durchgeführt werden, macht aber auch hier und da Dreck.
Beim Wasserbehälter sieht es etwas anders aus, da dieser ja auch ein „Upgrade“ erhalten hat. Der Staubbehälter hier lässt sich nun besser entleeren, allerdings auch nicht ganz ohne Dreck, wenn man diesen über einen Mülleimer ausleert. Die Feuchtigkeit im Behälter ist aber leider immer noch vorhanden, lässt sich aber wohl auch nicht vermeiden.
Auch die Bürsten sollten regelmäßig von Haaren und Dreck befreit werden. Hierzu kann man diese relativ einfach abnehmen und reinigen. Sowohl die Behälter, wie auch die Bürsten, kann man unter laufenden Wasser abspülen und reinigen. Einfach trocknen lassen und es ist wieder sauber.
Fazit & Preis
Der Tesvor S6 Turbo ist ein wirklich nettes Upgrade zum normalen S6. Die Leistung ist besser, die App ist gut und er reinigt auf alle Fälle. Dennoch fehlen ein paar Features, die ein Gerät komplett machen. Wenn man sowas wie Wischen anbietet, sollte man halt auch richtig wischen können. Und auch die App hat verbesserungsbedarf. Dass Räume wirklich unterteilt werden, beschriftet werden können und der Roboter einen Raum komplett reinigt, wäre eine super Sache.
Der größere Akku macht sich auf alle Fälle bemerkbar und somit muss man sich keine Gedanken mehr um den Modi machen. Die Intelligenz der Reinigung ist sehr gut und jede Ecke wird, zumindest versucht, mitgenommen. Grundsätzlich würde ich den Tesvor S6 Turbo empfehlen, hoffe aber auf Neuerungen und Verbesserungen – eventuell sogar per Software-Update.
Das Gerät kostet rund 100€ mehr als der Vorgänger und ist für circa 400€ zu haben. Allerdings gibt es hier (aktuell, 28.02.2021) einen Rabattgutschein von 50€, womit der Preis sich auf 350€ beläuft. Das Gerät lässt sich über Amazon bestellen.
Noch mehr Fazits von mir und anderen Bloggern findet ihr übrigens auf der Seite von Boris: Saug-Wisch-Roboter.de
Das kann lustig werden, wenn das Wasser in den Staubbehälter läuft
Hey
da musst du was falsch verstanden haben oder habe ich mich falsch ausgedrückt? 😄
Der Wassertank und Staubbehälter sind komplett voneinander getrennt… Also das Wasser kann nicht in den Staubbehälter fließen.
das würde auch in einer „Sauerei“ enden denke ich
Das ist ja blöd!
Saugen und wischen gleichzeitig wäre gut.
Jetzt habe ich mir ein Video angeschaut, der Wisch-tank saugt auch.
Jedoch sehe ich das der Filter beim auffüllen Nass werden kann.
Schöner Test danke…
aber durch das immer weniger bewegen wiegen wir irgendwann alle min. 300Kg haben nur ein Auge 16:9 HD-Ready
Technik ist Fluch und Segen zugleich
XD