Gestern hatte Microsoft ein Problem mit dem Update KB5001330 behoben. Aber anders als früher mit einem Hotfix, arbeitet Microsoft heute auch mit der Funktion Known Issue Rollback (KIR). Das bedeutet, dass ein Fehler ohne ein Update behoben werden kann.
In jedem nicht-sicherheitsrelevanten Update, welches neue Funktionen enthält, ist die KIR-Funktion enthalten. Diese Funktion wurde inzwischen auch für den OS Kernel (Kernelmodus) und Bootloader ausgedehnt. Der Sinn dieser Funktion ist, dass man schnell auf einen Fehler reagieren kann, ohne erst ein Update bereitzustellen.
Jeder neuen Funktion wird eine ID zugeordnet. Wir kennen es vom ViVeTool. Ist eine Funktion noch versteckt, kann man sie mit der ID freischalten und schon nutzen. Ähnlich läuft es beim Known Issue Rollback ab.
Werden Probleme über die Diagnosedaten automatisch gesendet, werden diese ausgewertet. Stellt sich heraus, dass ein Problem auf mehreren (vielen) Rechnern besteht, so kann diese neue Funktion anhand der ID über das aktivierte Windows Update oder Windows Update for Business serverseitig deaktiviert und wird nach einem Neustart wirksam.
„Heute sind Fixes in unseren monatlichen Updates standardmäßig aktiviert – d.h. der alte Code ist deaktiviert und der neue Code ist aktiviert. Wenn sich herausstellt, dass ein Fix ein ernsthaftes Problem hat, arbeiten Azure Hosted Services und Windows zusammen, um diese Richtlinieneinstellung auf dem Gerät zu aktualisieren und den problematischen Fix zu deaktivieren.“
Das kommt auch denjenigen zugute, die das Update bspw. etwas später installieren. Hat Microsoft inzwischen den Fehler entdeckt und ein Known Issue Rollback bereitgestellt, installiert der Nutzer zwar das fehlerhafte Update, aber durch die Korrektur bekommt es der Nutzer nicht mit da die ID schon deaktiviert bzw. die ID auf die alte Version korrigiert wurde.
Im nächsten kumulativen Update, kann der Fehler dann korrigiert und die betreffende ID wieder aktiviert werden, damit die neue oder verbesserte Funktion genutzt werden kann.
„Wir verwenden den Known Issue Rollback seit Ende 2019, um nicht sicherheitsrelevante Fixes einzuschließen. Heute werden etwa 80 % der Korrekturen, die unter Windows 10, Version 2004 (und spätere Versionen), ausgeliefert werden, mit Known Issue Rollback eingedämmt. Wie bei den meisten Maßnahmen zur Problembegrenzung zeigt sich der wahre Wert des Known Issue Rollback erst dann, wenn Sie es brauchen und es funktioniert! „
Es macht also durchaus Sinn, die Diagnosedaten zu übermitteln und auch Windows Update nicht zu blockieren. Auch wenn es immer wieder Gegner gibt, die dem Ganzen nicht trauen. In den Einstellungen selber hat man die Möglichkeit auszuwählen, ob man die einfachen Diagnosedaten (Erforderliche Diagnosedaten) oder die erweiterten (Optionale Diagnosedaten) Insider müssen diese aktiviert haben, sendet. Auch hat man unter Windows Update die Möglichkeit, Updates verzögert zu installieren.
Windows 10 Tutorials und Hilfe
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Wer eine NVidia-Grafikkarte (bei mir GTX 1650 auf 2PC`s) eingebaut hat, kann die Probleme auch durch deinstallieren des Treibers beseitigen. Da ich bereits mit der 19043.962 unterwegs war, wurden all 5 Fehlermeldungen für die KB5001330 gelöscht.
Danach den Treiber neu einrichten, Fehler erledigt
Bei meinem System hatte sich das Problem auch durch ein Update des NVidia-Treibers gelöst.
Dieses Handling mit dem KIR ist im Grunde eine sinnvolle Geschichte. Das Problem dabei ist aber, dass wohl eine große Anzahl Windows-Nutzer die Übertragung der Diagnosedaten abgeklemmt bzw. auf ein Mindestmaß eingeschränkt haben wird.
Die Einen aus Datenschutzgründen, andere allerdings aus reinen Performancegründen.
Denn wer mit komplexen Projekten arbeitet, der wird feststellen, dass bei der Übertragung der Daten im Hintergrund, auch mit potenten Hardwarekomponenten, eine spürbare allgemeine Trägheit des Systems wahrnehmbar ist. Diese Hintergrundaktivitäten finden permanent statt.
Besser wäre es, wenn man den Zeitpunkt der Übertragung selbst festlegen könnte. Oder diese standardmäßig außerhalb der festgelegten Nutzungszeit stattfinden würden.
Das ist aber leider nicht möglich.
Was heißt denn Diagnosedaten abstellen? Ganz deaktiviert? Funktioniert das ganze schon mit den „erforderlichen Diagnosedaten“?
naja sinnvoll um schnell wieder ein funktionierendes System zu bekommen, aber letztendlich anstatt die Fehler zu beheben schaltet man die fehlerhaften Patches einfach nur ab .. quick & dirty!
Nein, die Probleme werden in Ruhe untersucht und bei einem der nächsten kum. Updates gefixt und reaktiviert; steht ja oben „Im nächsten kumulativen Update, kann der Fehler dann korrigiert und die betreffende ID wieder aktiviert werden, damit die neue oder verbesserte Funktion genutzt werden kann“
Schöne Erklärung. Ich finde Known Issue Rollback (KIR) sinnvoll.
na hoffentlich wird man damit nicht ganz KIR-RE
Das funktioniert eigentlich schon lange so. Probleme verschwinden bei mir, „wie von Geisterhand“, früher nach etwa 2 bis 3 Tagen, aktuell nach nur wenigen Stunden. Bei schwerere Fehler dauert es Länger.
Ich hab es ggf überlesen aber welche Einstellung der telemetrie ist für KIR notwendig?
gepostet mit der Deskmodder.de-App für Android
Da reicht die Einstellung „Erforderliche Diagnosedaten“ unter Datenschutz.
Eine einfache, aber effektive Lösung denke ich. Doch dann denke ich: „Kompletter Murks“. Warum verteilt man Software auf die PC der Kunden, die noch nicht ausreichend getestet wurde? Würden Ärzte der halben Menschheit eine Spritze geben, und hinterher mal gucken, was so alles passiert? Ehrlich gesagt: Ich habe ein grosses Problem mit dieser Arbeitsweise. Als Chef würde ich solche Mitarbeiter schnurstracks raus schmeißen.
Wenn du wüsstest Was Ärzte so alles gemacht haben u.werden! ( ist eine Erfahrungwissenschaft )
gepostet mit der Deskmodder.de-App
Herrlicher Kommentar.
Auf beide Fragen kann man mit „Versuchskaninchen“ antworten.
Funktioniert das auch automatisch bei Problemen, die beim Bootvorgang von Windows auftreten oder nur bei Fehlern, welche nach dem geladenen Windows auftreten?
Laut MS auch beim Bootloader, wie oben beschrieben. Aber das hat MS nicht näher beschrieben.
Ich _musste_ als Insider noch nie Diagnosen aktivieren oder Mikrosoft-Konten anlegen weder nutzen und verwende die Previews wie die Hauptversionen nur mit der ‚digitalen Lizenz‘. Updates sind auch nicht deaktiviert (auch wenn das einige seit Vista immer wieder unterstellen) sondern _nur_ die automatischen Anfragen (Störungen/Einmischungen). Aber selbst wenn, kommen ungewollte Anfragen (Updates, Problembehandlung, AV-Cloud, Explorer, Apps usw. usf) nicht durch die Windows-eigene (!) Firewall. Ist ’ne Sache von zwei Sekunden entsprechende svhost-Dienste kurz aufzumachen und wieder zu. Spätestens nach einem Reboot ist wieder dicht. Es ist mir wirklich wurscht, was andere davon halten oder empfehlen. Für mich seit bald 30 Jahren ganz normales Verhalten! Oder sind eure Wohnungen aus Glasbausteinen, ihr nackt und wenn ihr das Haus verlasst, wird nicht abgeschlossen sondern alles was abschließbar ist aufgerissen. Sagt mir selber aber meist: die haben eigentlich keine Ahnung und denken das nur. ‚Denen‘ kann man alles verkaufen und die glauben auch jeden Scheiß bis es zu spät ist, dann sind sie ja die ersten die alles vorher besser gewusst haben… pfft LG
Das nutzt nur nichts, wenn Windows nicht zeitnah reagiert. Der Rechner versucht also täglich das Update einzuspielen, jedes mal mit der gleichen Fehlermeldung. Man kann das auch nicht stoppen, weil die Pausenfunktion für Updates blockiert wird. Ich werde jetzt das mal manuell herunter laden.
Vielleicht weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat? Müsste man jetzt den Fehler kennen, den das Update bei der Installation verursacht.