Apple AirTags: Wie schlagen sich die Tracker im Langzeittest?

Bereits im April 2021 stellte Apple seinen eigenen Tracker vor, der auf den Namen AirTag hört. Nur wenige Tage später baumelte mein erster AirTag an meinem Schlüsselbund und hat mittlerweile Gesellschaft bekommen. Doch wie schlagen sich die kleinen Ortungsgeräte nach rund zwei Jahren?

Wer direkt bei Apple bestellt, kann seinen AirTag mittels Emoji personalisieren lassen. Foto: Apple

Einrichtung der AirTags

Die Installation der kleinen Tracker ist denkbar einfach. Die im Einzel- oder Viererpack erhältlichen Geräte werden ab Werk mit einer Knopfzelle vom Typ CR2032 geliefert. Nachdem die Folie um den AirTag entfernt und herausgezogen wurde, ertönt ein kurzer Piepton. Danach erscheint auf dem iPhone bereits der Hinweis, dass sich ein AirTag in der Nähe befindet, welcher konfiguriert werden kann.

Nachdem sich der AirTag nun mit der eigenen Apple ID verbunden hat, ist die Einrichtung bereits abgeschlossen. Nun folgt noch eine kurze Erklärung der Funktionen, die über die App „Wo ist?“ gesteuert werden können. Alternativ kann der Tag auch direkt in der „Wo ist?“-App zum ersten Mal geortet werden. Neben der Möglichkeit, den reinen Standort auf der Karte abzurufen, kann der Tracker im Nahbereich auch per Audio und Ultrabreitband (UWB) gesucht werden. Für die UWB-Suche ist mindestens ein iPhone 11 oder 11 Pro oder neuer erforderlich. Die Modelle der SE-Serie verfügen nicht über den notwendigen U1-Chip.

Wie schlägt sich der AirTag im Alltag?

Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde, dass ich die kleinen Helfer aus Cupertino nicht mehr missen möchte, aber sie erleichtern mir das Leben schon sehr. Vor allem mein Portemonnaie und meine Schlüssel, die aktuell mit einem AirTag ausgestattet sind, finde ich nun deutlich schneller. Habe ich doch das „besondere Talent“, gerade diese beiden Gegenstände immer wieder zu Hause zu verlegen – oder zumindest einen der beiden im Büro zu vergessen. Ganz praktisch dabei: Man kann sich auch benachrichtigen lassen, wenn ein Gerät vergessen wurde. Diese Funktion setzt übrigens keinen AirTag voraus, sondern funktioniert auch mit allen anderen Apple-Geräten wie dem iPad oder einem MacBook. Für ausgewählte Orte kann diese Funktion aber auch deaktiviert werden. Man muss also nicht befürchten, jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit eine Nachricht zu erhalten, was man alles zu Hause „vergessen“ hat.

Eine große Reise haben meine AirTags aufgrund der COVID-19-Beschränkungen bisher noch nicht unternommen, jedoch finden sich hierzu ganz interessante Videos im Netz. Zudem gibt es zahlreiche Berichte, bei welchen Koffer an den Flughäfen dieser Welt dank den AirTags in irgendwelchen Ecken gefunden wurden. Bis dato galten sie oft als verschollen. Zumindest für die betroffenen Passagiere also ein Erfolg.

Wie ist die Akkulaufzeit und wie wird die Batterie gewechselt?

Da sie sich aber die meiste Zeit nicht melden, vergisst man die Tracker schnell wieder. Spätestens aber, wenn die bereits erwähnte CR2032-Knopfzelle das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, wird man wieder an die kleinen Geräte erinnert. Diese hält je nach Nutzungsszenario etwa ein Jahr, bevor sie langsam aber sicher ausgetauscht werden muss. Hier ist, sofern man nicht schon nach wenigen Monaten wechseln möchte, die Verwendung einer Markenknopfzelle dringend zu empfehlen.

Aufdrehen, Batterie wechseln und wieder zudrehen. Schon hat man wieder rund ein Jahr Ruhe. Animation: Apple

AirTags sollen kein Stalking-Instrument sein

Nachdem in den USA bereits kurz nach der Einführung der AirTags zu Recht eine Stalking-Debatte entbrannt war, hat Apple nicht nur ein Update nachgereicht, das die Warnzeit auf iOS-Geräten deutlich verkürzt, sondern auch eine Android-App veröffentlicht. Diese App funktionierte bei meinem Test auf einem Android-Gerät allerdings nicht. Immer wieder meldete die App, dass kein Tracker in der Nähe sei, obwohl der AirTag keinen halben Meter entfernt war. Ob es nun an der App oder am Android-Gerät lag, kann ich leider nicht sagen, da ich in erster Linie nur Apple-Geräte benutze und mich von den Android-Geräten so weit wie möglich fernhalte. Apple weist übrigens bereits im Einrichtungsprozess darauf hin, dass sie die Strafverfolgungsbehörden bei der Ermittlung der Besitzer im Falle von Stalking unterstützen. Die kleinen Tracker sollten also nur zu berechtigten Zwecken eingesetzt werden. Mit dem kommenden iOS 17-Update besteht künftig nun aber auch die Möglichkeit AirTags mit Familienmitgliedern zu teilen.

Unter iOS funktioniert der Tracking-Hinweis auch ohne App.

Fazit zu den kleinen Helfern

Wer sich im Ökosystem von Apple bewegt, kann mit den AirTags jedenfalls nichts falsch machen. Vor allem, wenn man wie ich gerne mal etwas verliert. Mit einem Listenpreis von 35 Euro liegen die AirTags auf Augenhöhe mit den Produkten anderer Hersteller in diesem Segment. Der SmartTag von Samsung zum Beispiel kostet laut Liste auch nur 34,90 Euro.

Nach der Nutzungszeit sieht die Rückseite des AirTags noch erstaunlich gut aus.

Der große Vorteil von AirTags liegt vor allem in der großen Verbreitung von Apple-Geräten weltweit. Über diese kommuniziert der Tag über das „Wo ist?“-Netzwerk mit Apple und zeigt nun seinen Standort an. Eine entsprechende Abdeckung durch andere Apple-Geräte ist hier natürlich vorausgesetzt. Die Nutzer anderer Geräte, die dafür als Repeater dienen, bekommen davon übrigens zunächst nichts mit. Das passiert erst, wenn ein unbekannter AirTag, wie bereits erwähnt, längere Zeit in der Nähe ist, ohne dass das eigene Gerät in der Nähe ist. Praktisch auch: Die ICAO, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation, hat die Tracker für Koffer inzwischen offiziell zugelassen. Darauf hat kurze Zeit später dann auch das Luftfahrtbundesamt (LBA) reagieert die entsprechenden Richtlinien angepasst. Gerade für anstehende Flugreisen bieten sich AirTags daher förmlich an. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Empfehlung für AirTags.

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11 Kommentare zu “Apple AirTags: Wie schlagen sich die Tracker im Langzeittest?

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