GL.inet Slate AX: Kompakter Reise-Router im Test

Gerade in Ländern, in denen es kein EU-Roaming gibt, ist neben der Möglichkeit, eine lokale SIM- oder eSIM-Karte zu erwerben, das WLAN im Hotel oft eine gern genutzte Möglichkeit, um Mails zu checken, die neuesten Urlaubsfotos an die Daheimgebliebenen zu schicken oder sich über das aktuelle Weltgeschehen auszutauschen. Doch oft möchte man doch lieber sein eigenes Netzwerk nutzen. An dieser Stelle kommt nun der GL.inet Slate AX ins Spiel, den ich im Rahmen eines Tests ausprobieren konnte.

Der Reiserouter besticht nicht nur durch seine kompakten Maße.

Das steckt im Slate AX

  • Qualcomm IPQ6000, 1.2 GHz Quad-Core-CPU
  • 512 MB DDR3L
  • 128 MB interner NAND-Speicher
  • IEEE 802.11a/b/g/n/ac/ax
    • Bis zu 600 Mbit/s (2.4 GHz)
    • Bis zu 1.200 Mbit/s (5 GHz)
  • DFS (US / UK / Europa / Japan)
  • 3x Ethernet (10 / 100 / 1.000 Mbit/s)
  • 1x USB 3.0 Port
  • 1x MicroSD-Karten-Slot (maximal 512 GB laut Hersteller)
  • 2 WLAN-Antennen
  • Stromversorgung über USB-C (5V/4A)
  • Stromverbrauch maximal 8.75W (Angabe des Herstellers)
  • OpenWrt 21.02 (zum Zeitpunkt des Tests)

Der Lieferumfang des Routers ist relativ übersichtlich, aber zweckdienlich. Neben dem Gerät selbst liegt ein USB-C-Netzteil (5V/4A) inklusive austauschbaren EU- sowie US-Streckdosen-Adapter bei. Zur Verbindung per Kabel liegt auch noch ein LAN-Kabel bei.

Direkt nach der Einrichtung wurde auch schon ein Update angeboten

Das kann der kleine Graue

Neben den klassischen Verbindungswegen per LAN und WLAN verfügt der Slate AX auch über die Möglichkeit USB-Tethering oder ein USB-Modem zur Verbindung zu nutzen. Ein weiterer Vorteil von OpenWrt: Fällt eine Verbindung aus, wird eine weitere Verbindung zur primären Kommunikation genutzt.

Sobald eine Verbindung wegfällt, kann der Router automatisch umschalten.

Zusätzlich bietet der Slate AX diverse Möglichkeiten für VPN-Dienste. Neben OpenVPN bietet man natürlich auch Support für WireGuard an. Dabei lassen sich nicht nur eigene VPN-Server nutzen, sondern auch Konfigurationsdateien, wie zum Beispiel von Mullvad-VPN nutzen. Ebenfalls nativ an Bord: Die Pi-Hole-Alternative AdGuard Home. Diese läuft ebenfalls direkt auf dem Router und kann somit auch unterwegs ohne eine VPN-Verbindung genutzt werden – ganz im Gegensatz zu meinem Setup mit Pi-hole und unbound. Diese beiden Dienste kann ich mobil nur mittels VPN-Verbindung nutzen. Aus dem eigenen App-Store lassen sich dann auch weitere Pakete nachinstallieren. Darunter auch bekannte Dienste wie Tailscale oder ZeroTier. Dank OpenWrt kann der Router auch mit anderen Paketen versorgt werden. Die Experimentierfreudigkeit dürfte hier wohl nur der interne Speicher von 128 MB begrenzen.

 

Der Zusatz AX im Routernamen ist kein Zufall, sondern ein klarer Hinweis auf WiFi 6.

Mehr als nur ein Router

Der Slate AX lässt sich grundsätzlich nicht nur als Router, sondern auch als Access-Point (LAN zu WLAN) oder als Extender nutzen. In meinem Test habe ich den Router bewusst per LAN mit meiner eigenen Infrastruktur verbunden, ihn jedoch ein eigenes Netz samt NAT, DHCP-Server sowie Firewall aufbauen lassen.

Am getesteten Kabelanschluss erreichte der Router zumindest im Download über eine WireGuard-VPN-Verbindung nicht ganz die versprochenen 550 Mbit/s. Ohne VPN erreichte er jedoch die versprochenen 600 Mbit/s maximalen Datendurchsatz ohne Probleme.

Während im Download per VPN nur ein Teil der Leitungskapazität von 1 GBit/s erreicht wurde, klappte der Upload am genutzten Kabelanschluss mit knapp 50 Mbit/s perfekt. Ohne VPN pumpte der Slate AX dann bis zu 600 Mbit/s im Download über die WLAN-Verbindung.

Zusätzlich verfügt der Router über einen USB 3.0-Port, welcher mit einem externen Speichermedium verbunden werden kann. Große Geschwindigkeiten sollte man jedoch nicht erwarten. Um allerdings Fotos von Kamera oder Drohne auf eine externe Festplatte bzw. SSD zu sichern, reicht der Port vollkommen aus.

Obendrein bietet der Slate AX über die GL.inet eigene „GoodCloud“ Remote-Zugriff auf die eigenen Router. Darüber ist nicht nur ein Zugriff auf die Administrationsoberfläche möglich, sondern auch Firmware-Updates lassen sich remote durchführen. Man sollte sich auch nicht vom Internet Explorer-Icon abschrecken lassen. Der Zugriff funktioniert auch mit Chrome, Firefox oder Safari.

Mit der GoodCloud können die GL.inet-Router auch remote verwaltet werden.

Auch mobil nutzbar

Da der Slate AX über einen USB-C-Port mit Strom versorgt wird, kommt natürlich auch das Thema mobile Nutzung schnell auf. Mit einer Powerbank, welche Power Delivery (USB-PD) unterstützt, kann der Reiserouter natürlich auch mobil genutzt werden. Jedoch fehlt ihm dann die entsprechende Power für die Versorgung von USB-Geräten, da diese nur mit dem eigenen Netzteil (5V/4A) genutzt Strom bekommen. Die Verbindung zum Internet in so einem Fall per Hotspot vom Smartphone oder Tablet aus erfolgen. Nutzt man das Netzteil des Routers, kann dann auch ein LTE- / 5G-Stick genutzt werden. Zudem ist ein Mobilfunkmast für eine Verbindung natürlich Pflicht – und gerade dieser ist in Deutschland ja leider nicht selbstverständlich. Obendrein braucht es natürlich auch entsprechendes Datenvolumen oder im besten Fall einen unlimitierten Datentarif.

Neben drei LAN-Anschlüssen bietet der Slate AX auch einen USB-Port zur Verbindung mit einem LTE- / 5G-Stick oder einem externen Speichermedium.

Fazit

Das Fazit zum GL.inet SlateAX fällt überwiegend positiv aus. Für einen Preis von 129 Euro (109,65 Euro zum Prime Day) bei Amazon kann man für einen mobilen Router, mit dem Gerät, welches ungefähr die Größe einer Zigarettenschachtel besitzt, eigentlich nicht viel falsch machen. Egal ob Hotelzimmer, Wohnmobil- bzw. Wohnwagen oder im Kleingarten. Der Slate AX macht definitiv eine gute Figur zum angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Während der Einrichtung war die App nicht gerade hilfreich.

In meinem Test ist mir jedoch aufgefallen, dass sich der Router relativ schnell aufheizt, was sich bei mir mit einer durchschnittlichen Temperatur von 65 °C bemerkbar machte. Scheinbar ist dies allerdings so beabsichtigt, da sich der eingebaute Lüfter frühestens ab einer Temperatur von 70 °C aktivieren lässt. Auch die hauseigene App hat zur Einrichtung auf meinem iPhone eher semi-gut funktioniert. Schlussendlich half nur ein mehrfacher Reset sowie ein Firmware-Update. Danach hat sich die App aber endlich verbunden und funktioniert seitdem wunderbar.

Selbst wenn ich also die Probleme bei der Einrichtung berücksichtige, kann ich den GL.inet Slate AX allen empfehlen, welche einen kompakten Router für Reisen oder auch den Einsatz im Garten sucht, kann damit nicht viel falsch machen.

Disclaimer: Ich habe den Slate AX für diesen Testbericht von GL.inet auf Anfrage zur Verfügung gestellt bekommen. Dennoch gebe ich in diesem Artikel meine persönliche Meinung und Erfahrung mit dem Router wieder. Eine Verpflichtung, positiv über das Gerät zu berichten, habe ich von GL.inet nicht erhalten.

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5 Kommentare zu “GL.inet Slate AX: Kompakter Reise-Router im Test

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