Elektrisch höhenverstellbare Tische sind gerade seit der Corona-Zeit stark im Trend und wir hatten ja auch schon einige hier im Blog. Ich selbst nutze bei mir seit Jahren einen IDÅSEN-Schreibtisch von Ikea und konnte jetzt den E7Q von FlexiSpot ausprobieren.
Dabei handelt es sich um einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit gleich 4 Beinen, was bei solchen elektrischen Tischen eher eine Seltenheit ist. Der E7Q ist mit einer UVP von 900 Euro ohne Tischplatte auch eines der höherpreisigen Modelle dieses Herstellers. Die letzten Wochen habe ich also mit zwei Schreibtischen verbracht und möchte euch kurz meine Eindrücke vom E7Q berichten.
Technische Daten des Herstellers
Das sind die technischen Daten laut Hersteller-Webseite:
Modell | E7Q |
Säule | 4 |
Motor | 4 |
Traglast | 200kg |
Geschwindigkeit | 40mm/s |
Eingangsspannung | 100V-240V |
Höhenverstellung | 605-1255mm |
Rahmenbreite | 1100-1900mm |
Passen für Tischplatte | 1400-2400mm(B) |
800-900mm(T) | |
Tastatur | Premium |
Anti-Kollisionsystem | √ |
Kindersicherung | √ |
Packmaße | Paket 1: 117cmx28,7cmx22,5cm 30,85kg |
Paket 2: 117cmx28,7cmx22,5cm 30,56kg | |
Montageanleitung | E7Q Montageanleitung |
Verpackung & Aufbau
Der Schreibtisch wurde in einer robusten und sicheren Verpackung bestehend aus 3 Kartons von DHL geliefert: Die zwei kleineren Pakete enthalten jeweils zwei Tischbeine sowie Teile des übrigen Gestells und im großen Paket ist natürlich die Tischplatte. Jedes der kleinen Pakete hat übrigens ein Gewicht von knapp über 30 Kilogramm.
Der Zusammenbau gestaltet sich nach dem Auspacken aber überraschend einfach, da trotz der 4 Tischbeine nicht viele Einzelteile vorhanden sind. Jedes Bein ist bereits fest mit seinem eignen Motor verbunden und braucht im Prinzip nur noch in den zu montierenden rechteckigen Rahmen für die Tischplatte gesteckt und verschraubt werden. Dementsprechend einfach und kurz ist auch die Aufbauanleitung. Schrauben und Werkzeug werden mitgeliefert.
Ein großes Manko der Bambus-Tischplatte war, dass keine Löcher zur Montage genau dieses Tischgestells vorgebohrt waren. Hierfür liegt aber zumindest eine Schablone zur Ausrichtung bei. In der Breite ist das Gestell übrigens variabel, sodass es auch mit deutlich größeres Tischplatten verwendet werden kann (siehe technische Daten oben). Bei anderen Tischgestellen passen die vorgebohrten Löcher allerdings.
Obwohl die Komponenten relativ schwer sind, konnte ich den Tisch auch alleine aufbauen. Gestört haben mich allerdings die leichten Fingerabdrücke beziehungsweise ganz leicht verschmierten Stellen auf den frisch ausgepackten Teilen – ließ sich aber immerhin leicht abwischen.
Der riesige Schaltkasten wird von unten direkt in die Tischplatte geschraubt und hat durch die 4 Beine und die Steuereinheit verdammt viele Kabel. Ingesamt führen mit dem Stromkabel 7 (!) Kabel zum Schaltkasten. Die richtige Zuordnung stellt durch die Beschriftung kein Problem dar. Eine vernünftige Kabelführung ist aber leider nicht vorgesehen.
Eindruck & Steuerung
Beim Flexispot E7Q finde ich das Design wirklich sehr ansprechend und modern. Für mich sieht der Schreibtisch dadurch nicht mal wie ein klassischer Bürotisch aus, sondern könnte meine Meinung nach auch als Esstisch in einer Küche oder dem Wohnzimmer stehen. Die schwarzen Füße mit dem hellen Bambus sind für mich ein echter Hingucker.
Die Steuerung erfolgt über ein Touchfeld, das sich leicht programmieren lässt und mehrere Speichermöglichkeiten zulässt. Praktisch ist auch die ziemlich genaue Anzeige der eingestellten Höhe in Zentimetern. Eine App (wie zum Beispiel beim Ikea IDÅSEN) und Bluetooth gibt es aber nicht.
Das Hoch- und Runterfahren des Schreibtisches geschieht leise und zügig. Die zuverlässige Hinderniserkennung ist ein weiteres Plus und sorgt für Sicherheit im Gebrauch.
Ein Minuspunkt ist dagegen der Standby-Verbrauch von 4 bis 6 Watt, der höher ist als bei vergleichbaren Produkten. Mein elektrischer Ikea-Schreibtisch ist da in einem Bereich von 0,1 Watt unterwegs. Hierzu habe ich Flexispot auch kontaktiert und man teilt mit, dass „möglicherweise ein Softwarefehler in der Kontrollbox vorliegt“.
Wenn man sich für einen Tisch mit 4 Beinen entschiedet, dann will man auch dass dieser überdurchschnittlich stabil ist. Ist der Tisch auf normale Sitzhöhe eingestellt, bewegt sich absolut gar nichts und das Gesamtkonstrukt ist deutlich stabiler als ein Tisch mit 2 Beinen. Um die Grenzen auszuloten, habe ich mich dann selbst mal auf die Tischplatte gesetzt und den Tisch komplett hochgefahren. Mit meinem Gewicht hat der dann schon ein ganz kleines bisschen Spiel in jede Richtung auf horizontaler Ebene – aber immer noch etwas weniger als mein Ikea-Tisch. Man darf aber dabei auch nicht vergessen, dass der Tisch ohne Quertraverse daherkommt und ab gewissen Höhen einfach bauartbedingt ein bisschen wackelt.
Ein großer Vorteil der 4 Tischbeine ist aber meiner Meinung nach vor allem, dass man sich überall voll auf der Tischplatte abstützen kann und sich da in vertikaler Richtung nichts bewegt.
Für die Kabel, die nicht zum Tisch selbst gehören, gibt es ein Kabelnetz, was man aber auch erst selber direkt mittig in die Tischplatte schrauben muss. Damit ist unter dem Tisch wenigstens ein bisschen Ordnung, wenngleich man das sicherlich insgesamt besser hätte lösen können.
Die Tischplatte aus Bambus mit FSC-Zertifizierung hat zwar mit dem eigentlichen Tischgestell nichts direkt zu tun, ist aber optisch wirklich sehr ansprechend, nicht verbogen und nicht zu dick oder zu dünn – eine Tischplatte eben, da kann man nicht meckern.
Fazit
Insgesamt überzeugt der Flexispot E7Q höhenverstellbare Schreibtisch mit seiner einfachen Montage, robusten Verpackung und modernem Design.
Das Kabelmanagement muss in dieser Preisklasse jedoch verbessert werden und zumindest die Tisch-eigenen Kabel sollten irgendwie im oder am Gestell geführt werden. Bei Fahrrädern ab einer bestimmten Preisklasse werden die Kabel ja auch im Rahmen geführt.
Die Bedienung ist insgesamt komfortabel, leise und der Tisch sehr standsicher. Das darf aber nicht über den hohen und in der heutigen Zeit unangemessenen Stromverbrauch im Standby hinwegtäuschen.
Wegen der zuvor beschriebenen je nach Sichtweise kleineren oder größeren Mängel abseits der eigentlichen „Tischfunktion“ kann ich aber keine uneingeschränkte Kaufempfehlung – gerade bei dem Preis von 900 Euro (UVP) ohne Tischplatte – für den Flexispot E7Q aussprechen.
Ich hab von https://ultimatesetup.de/ meinen Tisch und bin hochgradig begeistert .. das war auch u.a. eine Empfehlung von Heise und anderen gaming websites .. da hab ich gleich 2x zugeschlagen ^^
Interessant, Modelle mit 4 Beinen hatte ich bis jetzt nicht auf dem Schirm. Gibt es eine Möglichkeit Bodenunebenheiten auszugleichen und bis wieviel Zentimeter kann man dies tun? Auf den Fotos erkenne ich leider keine Füßchen oder dergleichen unter den Beinen.
Es sind jeweils 2 runde Kunststofffüße unter jedem horizontalen Balken. Der Tisch steht also wie die meisten anderen Tische auch auf 4 einzelnen Füßen.
danke
1000€ für einen kleinen Tisch mit 4 Beinen (der Wahnsinn!) weil man den in der Höhe verstellen kann.
Alles klar ..
Ich finde die Tische von Vernal besser verarbeitet. Habe diesen seit einigen Wochen/Monate und bin nach wie vor begeistert. Auch der Support ist schnell und freundlich. Einen kleinen Bericht von mir gibt es hier zum Lesen:
https://www.hardwareluxx.de/community/threads/vernal-h%C3%B6henverstellbarer-schreibtisch.1339608/#post-30132025
Der sieht genau aus wie meiner.
Der ist von boho.
Glaube kaum, das die sich schwer unterscheiden. Eher aus derselben Fabrikhalle.😁
Aber das ist nur mein subjektiver Eindruck. 😉
Jetzt hab ich eine Frage zum Stand By Verbrauch.
Wenn Flexispot sagt, es sei ein Softwarfehler wie gedenken sie den zu beheben?
Kann der Kunde ein Update durchführen?
Wird die Kontrollbox ausgetauscht?
Bleibt der Stand By Verbrauch einfach so und Flexispot macht nichts?
Leider ist deren Support so hilfreich wie ein Kropf bei dem Thema, man bekommt immer irgendwelche Standardsätze.