Viel Power auf kleinem Raum: Der GEEKOM Mini IT12 im Test – Update zum Lüfter

Eigentlich erledige ich meine tägliche Arbeit – also das Schreiben von Artikeln für Online und Print sowie die Postproduktion von Foto- und Videomaterial – mit einer Workstation. In dieser befindet sich neben einem 32-Core AMD EPYC mit 128 GB RAM auch eine Nvidia RTX A4500, also eine Grafikkarte für den professionellen Einsatz. Für einen Test habe ich dieses System aber in die Ecke gestellt und mir den Mini IT12 von GEEKOM auf den Schreibtisch gestellt. Der kleine Kraftprotz im Format eines Intel NUC spart nicht nur massiv Platz, sondern auch Strom im Vergleich zu meinem normalen Arbeitsgerät. Doch was kann das Platzwunder im täglichen Einsatz, vor allem wenn es um Adobe After Effects, Premiere Pro und Photoshop geht?

Neben dem Mini IT12 liefert GEEKOM auch noch Zubehör in Form eines HDMI-Kabels und einer VESA-Platte. Foto: Deskmodder

Die technischen Daten des Mini IT12 im Überblick

Im mir zur Verfügung gestellten System sind neben einem Intel Core i7-12650H auch 32 GB DDR4 RAM (maximal 64 GB) und eine 1 TB M2. Gen4 SSD aus dem Hause Lexar verbaut. Zusätzlich bietet der Mini IT12 Platz für ein Speichermedium – egal ob HDD oder SSD – im Formfaktor von 2,5″ und SATA-Anschluss. Auch bei den Anschlüssen spart man nicht. Neben 3x USB 3.2 Gen 2, 1x USB 2.0 und 2x USB4 gibt es zudem einen SD-Kartenleser, einen 3,5 mm Kombi-Anschluss, 2,5 Gbit/s LAN und 2x HDMI. Auf dem Board verbirgt sich zudem ein WLAN-Modul mit dem Standard Wi-Fi 6E sowie Bluetooth 5.2. Als Betriebssystem ist standardmäßig Windows 11 Pro vorinstalliert, jedoch wird aufgrund der OEM-Version mit dem Ländercode en-us eine Neuinstallation des Systems empfohlen. Alle notwendigen Treiber stellt GEEKOM auf der Webseite zum Download zur Verfügung.

Mit gerade einmal 573 Gramm und 11,7 x 11,2 x 4,56 cm ist der Mini IT12 ein kleines Gewichts- als auch Raumwunder. Foto: Deskmodder

Zum Lieferumfang gehört neben dem Mini IT12 natürlich auch ein Netzteil. Zudem spendiert GEEKOM eine VESA-Halterung sowie ein HDMI-Kabel.

Der erste Eindruck

Als jemand, der in der Vergangenheit gerne mit Intel NUCs oder auch Mac Minis gearbeitet hat, begeistert mich allein der Formfaktor des Mini IT12. Zusätzlich sprechen die verbauten Komponenten für sich. Der Mini-PC bietet sehr viel Leistung auf kleinem Raum. Dies wirft die Frage auf, wie es sich mit der Lautstärke verhält. Zwar nutze ich den ganzen Tag während meiner Arbeit ein Headset mit Active Noise Cancelling, doch auch ohne lässt es sich gut neben dem Mini IT12 aushalten. So habe ich es kaum geschafft, dass der Lüfter merklich laut wurde. Hält man die Hand in den Luftstrom, merkt man zwar eine gewisse Abwärme, diese ist jedoch nicht übermäßig heiß.

An der Front wird 2x USB 3.2 geboten. Foto: Deskmodder

Einzig Windows 11 ist für mich als Hauptnutzer von Windows 10 LTSC bzw. macOS immer noch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Nutzung von Windows 11 ist jedoch aufgrund der Hardware – speziell der Hybrid-CPU – dringend empfohlen.

An der Rückseite finden sich dann weitere USB-Anschlusse, aber auch die 2 HDMI-Ports. Foto: Deskmodder

In Sachen Verarbeitung muss sich der Mini IT12 jedoch nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Das Gehäuse ist hochwertig verarbeitet, es gibt keine auffällig großen Spaltmaße oder sonstige Gründe zur Beanstandung.

Der Mini IT12 im Alltag

Wie bereits erwähnt, besteht mein Arbeitsalltag hauptsächlich aus dem Verfassen von redaktionellen Beiträgen für Online- und Printprodukte sowie der Postproduktion von Foto- und Videomaterial. Dabei kommen vor allem Programme aus der Creative Cloud von Adobe zum Einsatz. Dazu gehören After Effects, InDesign, Lightroom CC Classic, Premiere Pro und natürlich Photoshop. Hier macht der Mini-PC auch bei größeren Projekten eine gute Figur. Weder Prozessor noch SSD habe ich übermäßig lange an ihre Grenzen gebracht. Lediglich der Arbeitsspeicher war mit 32 GB für mein Anwendungsszenario in manchen Situationen etwas knapp bemessen – normalerweise verwende ich die vierfache Menge.

Eines meiner persönlichen Highlights: Der 2,5 Gbit/s LAN-Anschluss. Foto: Deskmodder

Dies lässt sich aber durch ein RAM-Upgrade auf 64 GB beheben, was für ausreichend Ressourcen sorgen sollte. Dank der 2,5 Gbit/s LAN-Schnittstelle ist auch das Bearbeiten von Material direkt über das lokale Netzwerk kein Problem, wenn man die eingebaute SSD nicht permanent mit Daten belegen will. An dieser Stelle kommt auch der vorhandene 2,5“-Slot ins Spiel, den GEEKOM dem Mini IT12 spendiert hat. In diesen habe ich eine Samsung 860 Pro mit SATA3 und einer Kapazität von 512 GB eingebaut, welche mir nun als zusätzlicher Cache dient. Im Gegensatz zur M2.SSD ist die Geschwindigkeit zwar deutlich langsamer, aber als lokales Datengrab tut die SSD immer noch ihren Dienst.

Zahlen sagen mehr als Worte

Unter dem Motto „Zahlen sagen mehr als Worte“ soll es jedoch um die inneren Werte des Mini IT12 gehen. Neben einem SSD-Benchmark mit CrystalDiskMark musste sich der „NUC-Klon“ auch im aktuellen Cinebench 24 beweisen. Während sich die Benchmark Werte der SSD im normalen Bereich einer M.2 SSD Gen4 bewegen, schwächelt“ der Prozessor trotz Core i7 im Cinebench 24 etwas.

Screenshot: Deskmodder

Rund 7 Minuten benötigt das Mini IT12 im CPU-Multicore-Test. Im Single-Core-Test sind es sogar knapp 10 Minuten, die Cinebench 24 als Benchmarkzeit angibt. Doch wie aussagekräftig sind diese Tests im Alltag? Für mich persönlich nicht, denn mir geht es nicht um Punkterekorde im Hardwarevergleich der Hersteller, sondern um ein vernünftiges Arbeitsgerät. Und das kann das Mini IT12 definitiv. Dank der integrierten GPU laufen die Exportvorgänge im Adobe Media Encoder sogar noch schneller ab, als wenn das Video nur über die CPU exportiert würde.

Die verbaute NVMe aus dem Hause Lexar reiht sich im Benchmark im oberen Mittelfeld ein. Screenshot: Deskmodder

Zum Test habe ich mir ein UDH-Testvideo (3840 x 2160) im H264-Format mit Dolby Digital 2.0 besorgt und es im Media Encoder einmal mit und einmal ohne Quick Sync – also der internen GPU – nach H265 MKV transcodiert. Mit QuickSync dauerte der Vorgang ca. 2 Minuten. Läuft der Export nur auf der CPU, zeigte der Media Encoder eine Exportzeit von ca. 3 Minuten an. In beiden Fällen ist das Preset „Mit Quelle synchronisieren – Hohe Bitrate“ ausgewählt.

Wie tief muss man in die Tasche greifen?

Aber was kostet der Mini IT12? Gerade einmal 599 Euro beträgt die unverbindliche Preisempfehlung der GEEKOM für den Mini-PC. Wenn man bedenkt, dass allein der Prozessor bei Intel mit einem empfohlenen Endkundenpreis von 502 Dollar gelistet ist, weiß man, dass hier die Marge den günstigen Preis ausmacht. Gut in diesem Fall für den Endkunden, der leistungsfähige Hardware zum kleinen Preis bekommt. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings für Gamer. Aktuelle Spiele laufen nur eingeschränkt auf dem Mini IT12, der aber auch nicht den Anspruch hat, ein Spiele-PC zu sein, sondern eher ein Arbeitsgerät.

Fazit

Der Mini IT12 von GEEKOM ist trotz CPU aus dem Jahr 2022 immer noch ein solides Arbeitsgerät. Wer einen kompakten PC für Office-Anwendungen oder etwas für die Bild- und Videobearbeitung sucht, wird hier definitiv fündig. Lediglich für Spiele ist der IT12 Mini nicht ausgelegt – sofern es sich um aktuelle Titel handelt. Ältere Spiele hingegen laufen mit der Intel UHD Grafik problemlos.

Positiv aufgefallen ist mir auch der Stromverbrauch des Gerätes. Der Prozessor selbst hat eine TDP von maximal 45 Watt, die ich aber selbst bei leistungsintensiven Aufgaben wie der Konvertierung oder dem Export von Videomaterial nur selten bis gar nicht erreicht habe. Betrachtet man nun den Preis von 599 Euro, so bekommt man für wenig Geld einen kleinen Rechner mit viel Power für die nächsten Jahre. Mit dem Gutscheincode DESK30IT12 spart man im GEEKOM-Store noch einmal 30 Euro.

Was haltet ihr von Mini-PCs, insbesondere im Formfaktor eines Intel NUC? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Disclaimer: Dieser Testbericht zum Mini IT12 von GEEKOM reflektiert meine unabhängige Meinung. Trotz der Produktbereitstellung durch GEEKOM bin ich nicht an Vorgaben des Herstellers gebunden. Ziel ist eine professionelle und objektive Bewertung, basierend auf persönlichen Erfahrungen.

Update zum Lüfter

Nachdem im Freundes- und Bekanntenkreis nun ebenfalls mehrere Mini IT12 ihren Dienst verrichten, konnte ich bei diesen Modellen das Problem mit dem lauten Lüfter nachvollziehen. Inzwischen ist auch die Ursache hierfür bekannt. Es ist schlicht und einfach ein veraltetes BIOS, welches bei meinem Testgerät schon mit der aktuellen Version versorgt war. Über den folgenden Link kann das Update heruntergeladen werden. Die im ZIP-File enthaltenen Dateien müssen danach auf einen USB-Stick mit FAT32-Dateisystem eingespielt und davon gebootet werden. Nun installiert der Mini IT12 oder Mini IT13 (die Version ist für beide Modelle gedacht), das neue Update, womit nun auch die Lüftersteuerung korrekt funktioniert.

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49 Kommentare zu “Viel Power auf kleinem Raum: Der GEEKOM Mini IT12 im Test – Update zum Lüfter

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