Der deutsche Routerhersteller AVM und der chinesische Technologiekonzern Huawei befinden sich seit 2022 in einem Patentstreit. Huawei wirft AVM vor, zwei seiner WLAN-Patente zu verletzen. AVM bestreitet die Vorwürfe.
Was ist der Streit Gegenstand?
Bei den beiden Patenten handelt es sich um standardessenzielle Patente (SEPs). SEPs sind Patente, die für die Implementierung eines Standards erforderlich sind. Im Falle von WLAN sind die beiden Patente für die Funktionsweise von Wi-Fi 6 (IEEE 802.11ax) erforderlich.
Was hat das Landgericht München entschieden?
Am 10. November 2023 hat das Landgericht München I in erster Instanz in einem Teilstreitverfahren zugunsten von Huawei entschieden. Das Gericht hat festgestellt, dass AVM eins der beiden Patente verletzt.
Was bedeutet das Urteil für AVM?
Das Urteil des Landgerichts München I ist noch nicht rechtskräftig. AVM hat Berufung eingelegt. Sollte das Urteil jedoch in letzter Instanz bestätigt werden, könnte AVM seine FRITZ!Boxen, die Wi-Fi 6 unterstützen, in Deutschland nicht mehr verkaufen.
Welche Folgen hätte ein Verkaufsverbot?
Ein Verkaufsverbot der FRITZ!Boxen hätte erhebliche Auswirkungen auf den deutschen Markt für WLAN-Router. AVM ist der Marktführer in Deutschland und seine FRITZ!Boxen sind sehr beliebt. Ein Verkaufsverbot würde den Markt für andere Routerhersteller öffnen und zu höheren Preisen führen.
Wie geht es weiter?
Der Patentstreit zwischen Huawei und AVM ist noch nicht entschieden. Das Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht München wird voraussichtlich im Jahr 2024 stattfinden. Bis dahin ist es ungewiss, ob AVM seine FRITZ!Boxen in Deutschland weiterhin verkaufen darf.
Eine Stellungnahme, die anscheinend Fachhändler zugeschickt wurde, liegt deskmodder vor:
Eine offizielle Stellungnahme der Pressestelle von AVM füge ich hier ein:
"Huawei hat im Frühjahr 2022 gegen mehrere Unternehmen, darunter Amazon, Stellantis und Netgear, Patentklagen eingereicht. Bei AVM geht es um standardessentielle Patente (SEP) für WLAN. Eine Klage von Huawei gegen AVM wurde abgewiesen, bei einer zweiten Klage hat AVM gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt. AVM sieht nicht, dass dieses SEP von Huawei bei gängigen WLAN-Produkten überhaupt zum Einsatz kommt. Das heißt, AVM geht nicht davon aus, dass dieses Patent verletzt wird.Ein SEP ist kein „gewöhnliches“ Patent, sondern ein Patent, ohne das ein Standard nicht eingesetzt werden kann. Für SEP gelten daher bestimmte Regeln. Der Patentinhaber ist beispielsweise verpflichtet, seine Lizenzen zu fairen, zumutbaren und diskriminierungsfreien (fair, reasonable and non-discriminatory, FRAND) Bedingungen zu vergeben. Andernfalls könnte theoretisch jeder Inhaber eines SEP die Nutzung eines Standards wie z.B. WLAN weltweit verbieten lassen.
Das genannte Urteil vom LG München ist nicht rechtskräftig. Wir haben bereits Berufung eingelegt. Wie wackelig die Rechtslage und insbesondere die Rechtsbeständigkeit des Patentes ist, zeigt die Aussetzung des Verfahrens von Huawei gegen Netgear vor dem LG Düsseldorf, in dem es um dasselbe Patent ging. Zudem sagt das Bundespatentgericht in einem qualifizierten Hinweis, dass das Patent in seiner derzeitigen Form nichtig sein dürfte.
Endkunden sind in der Regel nicht von Urteilen bei Patentfragen betroffen. Im konkreten Fall heißt das, ein Urteil, sollte es rechtskräftig werden, hätte für Endkunden keine Auswirkungen. Wie bereits oben beschrieben gehen wir aufgrund der genannten Umstände (erstinstanzlich, Bundespatentgericht, LG Düsseldorf) davon aus, dass das Urteil keinen Bestand hat. "
Wie es weitergeht?
Sichten wir mal die Fakten:
AVM steht seit geraumer Zeit sowieso vor einem Führungswechsel (um den es sehr ruhig wurde)
SmartHome ist zwar schön, aber das Portfolie ist überschaubar und träge (Übertragungszeiten DECT ULE) und somit nicht sehr konkurrenzfähig. Nun der Patentstreit!
AVM wird es in Zukunft in dieser Form nicht mehr geben. Und der „neue“ Investor könnte bereits im jetzigen „Spielchen“ vor der Tür stehen…
…eigentlich sehr schade, da das Gesamtkonzept so bei keinem anderen Hersteller zu finden ist!
Viele Funktionen und trotzdem eine „sauber aufgeräumte“ Oberfläche, welche auch Laien nicht überfordert und es für jeden möglich macht, eine zentrale Gesamtlösung zu betreiben.
Hoffen wir das beste für die Mitarbeiter!
Ich weiß gar nicht, warum soviele menschen die Fritte einsetzen. Es ist ein Gerät das zuviele Funktionalitäten bündelt und damit sehr komplizeirt und anfällig ist. Zudem ist das alles proprietär und viele Dinge lassen sich über die magere GUI gar nicht einstellen. Ich verwende die Fritte lediglich als DSL Modem, weil ich sie vom Provider geschenkt bekommen habe. Als Backup steht bei mir noch ein Draytek Router. Würde niemals ein Heimnetz mit einem gerät realisieren, das am Perimeter hängt. Möchte gar nicht wissen wieviele Fritte unter der Kontrolle von Botnetzen stehen.
Mal abgesehn davon, daß die neuen Eigentümer sicherlich andere komerzielle Interessen haben, gebe ich AVM noch ein paar Jahre und dann wird das zu Ende sein. Noch ein letzter Tipp: man sollte die Lizenzvereinbarung abschließen, bevor man ein Produkt auf den Markt bringt. Solche Kardinalfehler hätte ich AVM dann doch nicht zugetraut.
Dies dürfte im alltäglichen Leben schlichtweg egal sein, was da alles zwischendrin „hängt“. Ein Angriff und den Aufbau eines Botnetzes wird ja am eigentlichen Router vollzogen. Dann ist es bei Dir eben nicht die Fritz!Box sondern ein DrayTek Router, ASUS, oder was sonst noch alles rumdümpelt…
…daher verstehe ich die eigentliche Aussage nicht, da schlichtweg irrelevant für einen Angriff!
Meines Wissens nach, geht es bei diesem Vorwurf um eine Technik/ein Verfahren, welche/s auch bei anderen Herstellern aktiv genutzt wird. Ich sehe solche Unternehmen wie Huawei schon als berechnend an. Man sieht auf dem Markt gibt es einen Konkurrenten der sowieso schwächelt, dann fängt man hier mal an (wenn auch keine weiteren Interessen bestehen, gegen andere vorzugehen welche ebenfalls Patentverletzungen begehen). Aber es gibt schlichtweg ein „angeschlagenes“ Unternehmen, welches man potentiell übernehmen könnte.
Und sei es nur der Imageschaden, der dem Konkurrenten letztendlich das Genick bricht.
Huawei => Weltkonzern
AVM => überwiegend DE
…wird also spannend!
Ich kann deine Behauptung nicht nachvollziehen. Für den Profi mit IT-Kenntnissen bietet die Fritzbox vielleicht nicht das, was gewünscht wäre. Für den gemeinen Benutzer, was mit Sicherheit auf 80-90% der Nutzer zutreffen sollte, ist das Produkt leicht zu bedienen und bietet so ziemlich alle Funktionen die man für den einfachen Internetzugang benötigt: Modem, Switch, WLAN, USB-Anschluss, DECT. Und gerade für diese Zielgruppe ist die Box eben nicht kompliziert und anfällig. Aus Sicht des Providers lässt sich die Box gut supporten, die Oberfläche ist im großen und ganzen auf allen Boxen (bis auf Kleinigkeiten) einheitlich aufgebaut.
AVM liefert, auch für ältere Produkte wie die 7490, lange Zeit noch Updates. Welcher andere Anbieter leistet dies in so einem Umfang? Natürlich sind nicht aktuelle Firmwares auf den FB ein Risiko, aber das Problem betrifft alle Hersteller. Da wird dein Draytek ebenso zum Risiko wie alle anderen Hersteller (für die es ggf. gar keine Updates gibt).
Zum Thema neue Eigentümer: Ich denke AVM wird nicht verscherbelt werden. Wäre Gewinnmaximierung das primäre Ziel der aktuellen Besitzer, wäre die 7490 schon lange aus den Updates raus. Da geht es darum zuverlässige Produkte zu liefern. Es geht um Nachhaltigkeit, um die Marke AVM und deren Reputation. Dafür lege ich die Hand meiner Frau ins Feuer, das die aktuellen Besitzer schon drauf achten werden an wen der Laden verkauft wird.
> Ich weiß gar nicht, warum soviele menschen die Fritte einsetzen.
Ich weiß das schon. Ist auch ganz einfach.
Die Geräte sind zuverlässig, lassen sich auch von Laien gut einrichten, bieten enorm lange Supportzeiten, bieten sehr lange Garantiezeiten und sind, besonders in Verbindung mit den AVM-Telefonen, eine gute Telefonanlage für den privaten Bereich inkl. fünf AB.
Das deckt für den privaten Haushalt praktisch alles ab und das für einen fairen Preis.
Es mag ja sein, dass Leute, die das Gerät „Fritte“ nennen, anderes bevorzugen, aber das ist in diesem Zusammenhang eher unwichtig.
Der Privatmensch hat im Allgemeinen die Wahl zwischen einer Fritzbox und einem Speedport von der Telekom und da ist die Fritzbox immer die bessere Wahl. Das schlägt sich auch in einem Marktanteil von rund 50% nieder.
Also: gute Geräte, guter Preis und natürlich werden die Fritzboxen weiterhin verkauft werden.
Gar nicht erwähnt wurde die Tatsache, das eine Nichtigkeitsklage gegen das Patent vor dem Bundespatentgericht eingereicht wurde.
Das Bundespatentgericht sagt in einem qualifizierten Hinweis, dass das Patent in seiner derzeitigen Form nichtig sein dürfte.
Und wenn das Bundespatentgericht so urteilt, dann dürfte auch die Klage von Huawei hinfällig sein.
Zudem ist nicht nur AVM betroffen.
Huwei hat die meisten Anbieter von WiFi 6-Geräten verklagt, u.A. Amazon, Stellantis und Netgear.
Und es betrifft auch WiFi 6E und 7.
Zum Glück bau ich mir meinen nächsten Router selber. Das Basisboard is bereits auf dem Weg 😁
gepostet mit der Deskmodder.de-App für Android
Ich war IT ler im Mittelständischen Bereich bis vorm2 Jahren. Avm hat sich einfach zu lange auf seiner Wifi5 Plattform 7590ac von 2018 ausgeruht, Diese Geräte stellen auch Heute noch die Masse in Privathaushalten und Kleinen Unternehmen Arztpraxen Anwälte, Zeitarbeitsbuden Und Handwerksbetriebe da. Wie meine Vorredner schon richtig konstatiert haben die Zeit hat sich gedreht im Markt aber wie. Hardware war nie die Stärke aus Alt Moabit95 sondern die Software und die Funktionen der lange Support davon lebt AvM eigentlich. Leider fehlt bis Heute eine 6860 5g oder die 5690 pro. Im Handel. SmartHome ist nur eine niesche können andre besser leider und Netgear TPlink hat extrem gute Hardware am Start. Hier rettet AVM wiede nur die Software. Aber ich sehe seit 2 Jahren immer mehr die FRITZ!Box ist nur noch im Keller oder Wohnzimmer wie ein Modem und dahinter kommt Orbi Goodle Nest und der ganzen andere Mist. Es wird auf jeden Spannend zu Huawei was wollen die Reisschüsseln denn noch diese Firma ist Lichtjahre vor AVM. Siehe 5g plus aaaRouter oder die neuen wlan 7 Mesh Systeme wurden in Munic vorgestellt vor 3 Wochen Harald Karcher hat ein gutes Video dazu gemacht
Ob das „ausruhen“ überhaupt großen Einfluss bei den Kunden hat, lasse ich mal dahingestellt.
Fakt ist, dass ich z.B. bei mir immer auf das neuste Fritz!Box Modell gesetzt habe (aktuell 6690 Cable). Im Endeffekt sind es immer wieder die Clients, die bei neuen Standards nicht mitkommen (außer meine Apple Geräte).
SmartHome wie z.B. mein VR7 setzt weiterhin auf WiFi4!!! -und für was soll er auch mehr brauchen?
In den wenigsten Fällen dürften die Clients im Haushalt das Flaggschiff von AVM ausreizen.
Warum also ist dies ein Nachteil? -meist sind es doch die Client Geräte welche nicht soweit sind…
Ja, und man sollte sich auch fragen, ob eine höhere Geschwindigkeit überhaupt Sinn macht.
Beispielsweise habe ich schon von Beschwerden gehört, das ein Smart-TV nur einen 100 MBit LAN-Anschluß hat und keinen mit 1 GBit.
Ja, was soll ein Smart-TV denn mit 1 GBit?
Die Geschwindigkeit ist völlig unnötig.
Selbst UHD-Streaming benötigt max. 30 MBit/s, da reicht ein 100 MBit-Anschluß locker aus.
Wie wollte man auch nur den 100 MBit-Anschluß ausreizen?
Ein 1 GBit-Anschluß ist also bei diesen Geräten völlig überflüssig!
Und auch bei den meisten SmartHome-Geräten werden nur sehr geringe Datenmengen übertragen.
Da ist sogar schon WiFi 4 Overkill.
Auch für das Surfen im Internet braucht es kein WiFi 4 oder gar 6.
Und wenn man nicht ständig sehr große Dateien herunterlädt oder in die Cloud hochlädt, braucht man auch keinen GBit Internetzugang.
Für das, was die meisten Leute im Internet tun (Surfen, mal ein Youtube-Video anschauen) reicht selbst ein 16 MBit-Anschluß noch locker aus.
So weit würde ich nicht gehen. Wenn ich einen I-Net Anschluss (Kabel) mit 1Gbit/s für den besseren Preis (die Hälfte) als ein Telekom Anschluss mit 250Mbit/s, dann nehme ich den 1Gbit/s! Und diese habe ich bei mir auch dauerhaft!
Ob dies „Overkill“ ist, kann sein, aber warum für 16Mbit/s gleiche Preise zahlen, oder 5€ sparen, wenn ich dafür 1Gbit/s haben kann und so auf keinen Fall in einen Flaschenhals investiere!
Die Übertragungsraten innerhalb des Netzwerks empfinde ich mit meinem Gbit/s Aufbau auf jeden Fall im Vorteil, wenn größere Datenmengen zwischen PC’s transferiert werden müssen (oder Richtung NAS). Da sind konstante 110-115Mbit/s schon klasse (wenn auch die Häufigkeit natürlich nicht im Verhältnis steht). Aber auch hier, warum in 100Mbit/s Technik investieren, wenn die CAT7 oder CAT6A Kabel unwesentlich mehr kosten?
Dem Rest stimme ich zu. Die meisten Fernseher und Zuspieler (Blu-ray, DVD, etc.) haben auch heute noch „nur“ 100Mbit/s Anschlüsse. Warum auch mehr bei einem Fernseher? -Streaming und Webbrowser genügt dass locker!
Da bin ich auch nicht fanatisch, mehr haben zu wollen!
Bei größeren Übertragungen nutze ich sowieso immer die Kabelverbindung. Daher bin ich dem WLAN-Hype immer schneller immer mehr Bandbreite noch nicht verfallen! Daher sehe ich auch Fritz!Boxen, welche nicht immer auf den neusten Standard setzen (siehe ASUS mit zig Antennen und max. Bandbreite => zumindest Werbetrommel) nicht als Problem oder gar „Flaschenhals“ in einem Privathaushalt! Wenn ich auf meine Fritz!Box schaue, ist diese meist sehr tiefenentspannt was die Auslastung betrifft, selbst bei einer größeren Übertragung!
Alles Palletti also!