Anker Prime 20.000mAh Powerbank (200W) ausprobiert

Vor Weihnachten sind hier noch einige Geräte zum Testen eingetrudelt – so auch die Anker Prime 20.000mAh Powerbank (200W). Bei der „Prime“-Reihe handelt es sich um Ankers neue Highend-Powerbanks des Jahrgangs 2023 mit einem Fokus auf maximaler (Lade-)Leistung und Zusatzfunktionen wie beispielsweise einem Display. Die Prime-Powerbanks gibt es in drei Größen: 12.000 mAh, 20.000 mAh und 27.650 mAh. Ausprobieren konnte ich in den letzten Tagen die mittlere Variante (A1336) mit einer UVP von 140 Euro.

Abmessungen und Design

Die Maße betragen laut meinen Messungen 127,2 x 54,9 x 49,7 mm und das Gewicht liegt bei 535 Gramm. Im Vergleich ist das also schon eher eine verhältnismäßig große und schwere Powerbank. Aber die hohen Ladeleistungen (siehe unten) fordern halt einen gewissen Tribut.

Die Haptik der Powerbank ist in Ordnung – sie ist eben aus Kunststoff. Größtenteils grau-metallic und mit geriffelter Textur. Die schwarze Vorderseite in Hochglanzoptik mit dem Display dürfte dagegen nicht so robust sein. Sie zieht Fingerabdrücke magisch an und auf Dauer vermutlich auch Kratzer. Nicht ohne Grund wird man einen kleinen Stoffbeutel mitliefern.

Rein optisch aber auf jeden Fall ansehnlich und das Hochkant-Design ist auch mal was anderes (man die Powerbank natürlich trotzdem hinlegen).

Anschlüsse

Die Anker Prime verfügt auf der Oberseite über zwei USB-C-Ports und einen USB-A-Port. Beide USB-C-Ports unterstützen jeweils bis zu 100 Watt (USB Power Delivery); der USB-A-Port bietet einen Output von 65 Watt. Die Ports können alle zeitgleich genutzt werden und der maximale zeitgleiche Output der Powerbank liegt bei 200 Watt.

An der Unterseite der Powerbank befinden sich noch Ladepins für eine Docking-Station von Anker (ca. 60 Euro), über die man die Powerbank „kabellos“ laden könnte.

Display

Die Powerbank ist mit einem – wie ich finde – sehr nützlichen farbigen LC-Display auf der Vorderseite ausgestattet. Dieses Display zeigt den Akkustand in Prozent auf zwei Kommastellen genau an, die Ausgangs- und Eingangsleistung der einzelnen Ports, die verbleibende Lade- oder Entladezeit, die Batteriegesundheit, die Ladezyklen und die Temperatur an. Die Auflösung ist für den Zweck völlig ausreichend und die Darstellung wirkt keinesfalls billig. Auf Wunsch lässt sich die Helligkeit variieren und die Anzeigedauer zwischen 30 Sekunden und 30 Minuten einstellen. Die Bedienung erfolgt übrigens mit der Taste an der Seite und nicht per Touchscreen.

Es macht ehrlich gesagt sogar ein bisschen süchtig, aufs Display zu schauen und zu beobachten, wie viel Strom sich die angeschlossenen Geräte gerade ziehen. Einige Powerbanks anderer Hersteller haben ja auch Displays verbaut.

Kapazität

Die vom Hersteller angegebene Kapazität beträgt 20.000 mAh (3,6 V) beziehungsweise 72 Wattstunden (Wh) aufgeteilt auf 4 Zellen, wie sich aus der Beschriftung aus der Unterseite ergibt. Der Praxistest zeigt: Ein MacBook Pro mit einem Akku mit einer ursprünglichen Kapazität von 58 Wattstunden konnte ich gerade so voll laden.

Entladen

Die Anker Prime bietet ein beeindruckendes Ladetempo und ist dank der USB-C- und A-Ports mit vielen Geräten kompatibel. Bei mir wurden alle getesteten Geräte aufgeladen und den Output von gesamt 200 Watt konnte ich ehrlich gesagt nicht mal ansatzweise ausreizen. Im Lieferumfang enthalten ist ein kurzes Kabel, welches bis zu 140 Watt schaffen könnte.

Auch Geräte wie kabellose Kopfhörer, die nur ganz wenig Strom ziehen, können mit der Powerbank geladen werden. Hierfür gibt es einen speziellen Modus, den man durch doppeltes Drücken der Taste aktivieren kann (grüner Punkt erscheint auf dem Display). Dieser Modus sorgt dafür, dass die Powerbank dann nicht abschaltet.

Theoretisch kann die Anker Prime Powerbank andere Geräte aufladen während sie selbst aufgeladen wird. Wenn ich die Powerbank allerdings mit einem in der iPhone-Welt durchaus üblichen 20-Watt-Netzteil auflade und zugleich noch ein Gerät an die Powerbank dran hänge, dann wird leider nur die Powerbank geladen. Nimmt man hingegen ein großes Netzteil, dann wird neben der Powerbank auch noch das angehängte Gerät wie gewünscht geladen. Gerade auf Reisen sollte man das im Hinterkopf haben.

Aufladen

Die Powerbank kann laut Herstellerangabe mit bis zu 100 Watt über über die USB-C-Ports geladen werden – allerdings wird das dann doch relativ schnell gedrosselt, sodass die meiste Zeit eher mit maximal etwa 50 Watt geladen wird. Mit einem Netzteil, was entsprechende Power bietet, konnte ich die Anker Prime in etwas weniger als 1:30 Stunden von 0 auf 100% laden. Die Temperatur ist dabei nur moderat angestiegen – sowohl gefühlt als auch nach der Angabe auf dem Display.

Die Ladelösung über die oben angesprochenen Pins an der Unterseite (max. 100 Watt) dürfte zum selben Ergebnis führen, wurde von mir hier aber ausdrücklich nicht getestet.

Abschließende Worte

Die Anker Prime 20.000 mAh Powerbank (200W) beeindruckt mit herausragender Ladeleistung, farbigem LC-Display und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten. Das Design ist ansprechend, jedoch etwas groß und schwer. Einziges Manko für mich: Beim gleichzeitigen Laden mit einem 20-Watt-Netzteil wird nur die Powerbank geladen.

Insgesamt eine wirklich leistungsstarke, wenn auch etwas sperrige Powerbank. Aber wirklich brauchen tut sie vermutlich nur ein sehr, sehr kleiner Kreis von Menschen, die auch große Geräte damit schnell aufladen möchten – und davon auch gerne mehrere zeitgleich. Für alle anderen Zwecke dürfte es kompaktere und leichtere Powerbanks mit gleicher Kapazität geben, die zugleich noch den Geldbeutel schonen. Denn bei Amazon ist die Anker Prime weiterhin mit der UVP gelistet – für das Gebotene möglicherweise sogar fair, aber trotzdem sehr, sehr hoch für eine Powerbank.

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16 Kommentare zu “Anker Prime 20.000mAh Powerbank (200W) ausprobiert

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