XGIMI ist längst kein unbekannter Hersteller mehr. Mittlerweile kann man sich durchaus auf dem Markt behaupten und die Projektoren erfreuen sich großer Beliebtheit. Vor knapp zwei Jahren habe ich den Horizon Pro (4K) getestet und war positiv begeistert. Nun wurde mir der Horizon (Full HD) von XGIMI für einen Testzeitraum zur Verfügung gestellt und unterzieht sich auch einem Vergleich mit dem großen Modell.
Technische Daten:
- 2200 ANSI Lumen
- 1920 × 1080 Pixel
- 30000 Stunden Lebensdauer der Lampe
- 40 Zoll (1,02 m) – 200 Zoll (5,08 m) Bildgröße
- 2 × 8W Harman/Kardon Lautsprecher
- 2.4 GHz & 5 GHz WLAN sowie Bluetooth 5.0
- <30dB Geräuschpegel
- <200W Stromverbrauch
Verpackung und Inhalt:
Inhaltlich unterscheidet sich die Full HD-Variante nicht von der 4K-Variante. In beiden Fällen liegen eine Fernbedienung, ein Netzteil und eine Bedienungsanleitung bei. Der Karton ist schlicht gehalten und kommt ohne viel überflüssigen Text aus. Mehr braucht und erwartet man aber auch nicht.
Design & Verarbeitung:
Das Design des Beamers ist schlicht und zurückhaltend, passt sich somit der Wohnung an und fällt kaum auf. Das Gehäuse ist in einem Grauton gehalten und unterscheidet sich damit vom Schwarz der Pro-Variante, zieht aber weniger Staub an. Auch bei den Anschlüssen wurde bei der Full-HD-Variante nicht gespart. Diese hat die gleichen Anschlüsse wie der große Bruder erhalten, man vermisst also nichts, wenn man sich für die günstigere Variante entscheidet.
Bildqualität:
Der Horizon bietet eine Full-HD-Auflösung mit 2200 ANSI-Lumen. Zusätzlich wirbt der Hersteller mit HDR-Wiedergabe, was bei einem Beamer dieser Bauart eher nicht vorhanden ist. In heller Umgebung schwächelt er durchaus bei der Farbwiedergabe und der Helligkeit. In dunkler Umgebung hingegen gibt es nicht wirklich etwas zu bemängeln. Die Bildqualität und Schärfe ist durchaus brauchbar und der Horizon muss sich keinesfalls vor der 4K-Variante verstecken und selbst geschulte Augen werden auch im direkten Vergleich nur einen minimalen Unterschied in der Schärfe feststellen.
Tonqualität:
Ausgestattet mit 2 × 8 W Lautsprechern von Harman Harman/Kardon soll das Gerät ein immersives Kinoerlebnis im Wohnzimmer bieten. Bei mir steht es in einer etwa 30 Quadratmeter großen Küche, weil ich in meinen anderen Räumen hier in München nicht mehr zu bieten habe und es hier gut passt. Die Lautsprecher füllen auf jeden Fall den Raum aus und geben einen klaren und deutlichen Sound ab. Wer Bass sucht, wird hier allerdings weniger fündig. Hier kann ich die Verwendung einer Soundbar über den optischen Anschluss empfehlen. Für YouTube-Videos mit der Familie oder einen Filmabend mit Freunden reicht es aber.
Zusätzliche Funktionen:
Als Software läuft auf dem Gerät Android TV in der Version 10 in einer vom Hersteller angepassten Version. XGIMI bietet mit der automatischen und manuellen Trapezkorrektur eine Funktion, die die Bildeinstellung verbessert. Dabei wird das Bild an die Wand projiziert und die Software passt das Seitenverhältnis und die Größe an die Wand an. Diese Funktion hat bei mir in den meisten Fällen funktioniert und ich musste nur selten manuell nachjustieren.
Auf der Fernbedienung befindet sich auch eine Taste für die Bildschärfe. Hat man das Bild ausgerichtet, drückt man den Knopf und das Bild schärft sich von selbst auf die bestmögliche Qualität. Das ist auf jeden Fall hilfreich, da man so nicht immer die Einstellungen des Gerätes öffnen muss, was Zeit spart.
Fazit:
Der Horizon ist derzeit für 899 Euro und das Pro-Modell für 1.299 Euro zu haben. Für einen Aufpreis von 400 Euro bekommt man allerdings nur zusätzlich eine 4K-Auflösung. Auf dem Papier sind die technischen Daten ansonsten gleich, daher würde ich persönlich sagen, dass es mir den höheren Preis nicht wert ist. Für die höhere Auflösung einen so hohen Aufpreis zu verlangen, ist nicht unbedingt ein feiner Zug, auch wenn ich grundsätzlich beide Modelle empfehlen kann, da sie eine gute bis sehr gute Ausstattung bieten. Wer also einfach nur einen Beamer haben möchte, dem kann ich den Horizon durchaus empfehlen. In Kombination mit einer Leinwand ist man bei ca. 1000 Euro, wofür man zwar einen vielleicht besseren OLED-TV bekommt, aber eben nicht das „Feeling“ mit dem Beamer hat.
Sehr interessant!
Ich selber war schon länger neugierig auf diese Projektionstechnik und habe mich
dazu durchgerungen, für meinen letzten Urlaub ein absolutes Einsteigermodell
für etwa 70 Euro zu kaufen.
Mit 1080p Auflösung und ohne Funktion zur Trapezkorrektur sowie nur einer Fernbedienung
als Zubehör schien diese preisgünstige Variante durchaus geeignet, um mit diesem Thema zu beginnen.
Und zu meinem Erstaunen war ich vom Ergebnis durchaus angetan: Selbst die Wiedergabe auf
einer schrägen Wand neben einem Fenster war recht brauchbar, wenn man keine zu großen Erwartungen hat.
Meine Filme hatte ich auf einem USB-Stick dabei.
Meine Soundbar, die ich per Bluetooth anschloss, rundete sich zudem das Klangerlebnis ab.
Für einen gelegentlichen Filmgenuss im kleinen Kreis hat sich für mich die Anschaffung dieses
Einsteiger-Beamers somit gelohnt.
Obwohl sicher hochwertigere Geräte ab 800 Euro weitere Vorteile bieten, war ich mit
dem Preis-Leistungs-Verhältnis meines Modells durchaus zufrieden.
1080p Auflösung halte ich bei 70 € für ein Gerücht (wenn schon die Trapezkorrektur fehlt sicher nicht), das mag das sein, mit dem man ihn ansteuern kann, nicht, was er wirklich kann. Full HD 1080p unterstützt, das sind dann eher sowas wie nativen Auflösung von Full HD 720P oder native 1280*800P, wenn nicht noch weniger, also vor nicht allzu langer Zeit war das in der Preisklasse eher die Hälfte.
Bei der Helligkeit stand da dann sicher was von 7000/8500 Lumen + X (Lügen-Variante 1), keine LED- (Lügen-Variante 2) oder ANSI-Lumen, die das einzig halbwegs sinnvolle ist. Ich finde es spannend, dass sich da einige tatsächlich erdreisten, die Helligkeit des Leuchtmittels anzugeben, statt das, was hinterher bei einem definierten Abstand und Projektionsfläche dort landet, waren das überhaupt 50 Nit.
Irgendwie klingt dein Kommentar wie sinnloses Seo-Blabla.
Ich hingegen hatte den Xgimi als 4K und alle anderen Modelle getestet. Alle haben die gleichen Fehler, besonders in Sachen 3D. Bei 3D-BluRays per HDMI angeschlossenem 3D BluRay Player werden die 3D Inhalte mittels Top-Bottom Verfahren angezeigt. Wenn man dann über das Xgimi Menü folglich 3D Oben/Unten auswählt, ist es zwar in 3D, aber egal ob Sony oder LG als 3D BluRay Player, wird bei vielen Szenenübergänge das Bild für eine Sekunde flackern bzw. flimmern (auch ohne 3D-Brille erkennbar). Das tritt immer an den gleichen Stellen auf, meistens bei hellen Szenen auf dunkle Szenen und umgekehrt. Lediglich bei 3D MKV Videos oder über Youtube 3D Videos tritt das Problem nicht auf. Und dazu, unabhängig von der Signalquelle sieht man in der Mitte des Bildes einen Strich im 3D Modus Oben/Unten, so als wäre der Rotstich für Links/Rechts gedacht, obwohl das Bild einheitlich Rotstich haben müsste (für die 3D-Brillen zum Grünstich-Ausgleich). Aber es ist unterschiedlich und erst nach mehrmaligem Umschalten zwischen 3D aus, 3D Oben/Unten, 3D Links/Rechts und wieder 3D Oben/Unten ist es mal sporadisch ausgeglichen rötlich.
Dazu kommen noch der Taschenlampeneffekt um das eigene Hauptbild herum (hat nichts mit dem Rand oder der Trapezkorrektur zu tun).
Zu klein für mich, bei uns ist das „eine Nummer bigger“ nötig. Haha!
https://www.bremerhaven.de/de/freizeit-kultur/stadtkultur/kino-im-hafen/kino-im-hafen.126488.html
2200 ANSI-Lumen?!
Wie kommst du darauf, der Hersteller/Vertrieb *) spricht auf seiner Seite von „strahlend hellen“ 1500 ISO Lumen.
Bei mir sind 2200 * 0,8 = 1760 ISO Lumen oder 1500 ISO Lumen = 1875 ANSI-Lumen
Da 1 ANSI Lumen 0,8 ISO Lumen sind.
Was bleibt da eigentlich im ohren- und leuchtmittelschonenden Energiesparmodus übrig?
Den größten Vorteil eines Beamers gegenüber einem gleich teuren OLED-TV hast du übrigens nicht aufgeführt – er ist deutlich einfacher zu transportieren. Das ist oft wichtiger als Beamer-Feeling, so ein Fernseher wird spätestens ab 55 Zoll ziemlich lästig, gilt schon für normale Autos, die Öko-Fuzzies, mit ihrem geliehenen smart #1 vom Straßenrand haben definitiv ein Problem.
*) Wobei man die Seite eigentlich sowieso nicht besuchen kann, die muss ein … gebastelt haben. Bei einem normal eingestellten Browser, also in den Einstellungen rigide eingestellt und dahinter eine Kaskade aus uMatrix, uBlock, NoScript (erlaubt alles und läuft als XSS Filter mit, den Rest erledigen ja uMatrix und/oder uBlock), Privacy Badger, DISCONNECT, Decentraleyes und Co. braucht man schon mehr als 5 Minuten um alles freizuklicken, was da nacheinander auftaucht, bis man überhaupt mal irgendwas sieht oder anklicken kann.
Interessanter Bericht, vielen Dank.
Es wäre schön, wenn ihr statt “4K” die technisch korrekte Bezeichnung “UHD” für die Auflösung 3840 x 2160 verwenden würdet. Nicht nur in diesem Artikel, sondern auch bei TV- und Monitorvorstellungen etc.
4K sind 4096 Px mal irgendwas Px. UHD ist 3840 x 2160 Px.
Falls der Beamer wirklich 4K (also 4096 Px mal irgendwas Px) unterstützen würde, wäre es ja wieder korrekt….
Ich weiß, Krümmelkackerei, aber ihr seid doch ein Techblog und da sollte man es doch besser (und korrekt?) wissen und verwenden, oder ?
Hi John. Vielen Dank für dein Feedback. Ich werde es beim nächsten mal Berücksichtigen