Microsoft hat ntbackup nach XP und Windows 2003 aus allen OS-Versionen entfernt. Es gibt aber noch die Möglichkeit, den Restore aus alten bkf-Dateien kostenfrei durchzuführen. Ein Gastbeitrag von Jo Arnold
Ntbackup gab es auf Windows XP, Windows Server 2003, Windows 2000 und Windows NT 4.0. Die damals mit ntbackup erstellten Sicherungen packten alles in eine Datei mit der Endung „.bkf“. Ntbackup war nicht nur dafür angedacht den SystemState zu sichern – was in etwa vergleichbar mit den heutigen Wiederherstellungspunkten ist. Ntbackup ist scriptfähig bedienbar und mit Scheduled Tasks konnte ein guter Automatismus geschaffen werden, der auf Platte als auch Bandlaufwerke schreiben konnte.
Da z. B. XP noch bis ins Jahr 2014 supported war, so gibt es sicher einige Menschen, die noch immer bkf-Dateien auf ihren Datenpartitionen liegen haben. Man kann die erstellten bkf-Dateien heute leider nicht mehr ohne Vorarbeit öffnen. Bevor man solche Backup-Dateien löscht, würde aber so manche Person zur Sicherheit gerne wissen, ob nicht doch etwas darin enthalten ist, was bisher als verschollen oder vergessen gilt.
Die benötigte ntbackup.exe zum Öffnen der bkf-Dateien läuft aber nicht automatisch, da es dazu drei sehr alte DLL-Dateien benötigt: ntmsapi.dll, query.dll und vssapi.dll. Daher ist es sehr erfreulich, dass sich bereits eine Person die Mühe gemacht hat die alten Windowsinstallationsmedien zu durchforsten und diese kleine Sammlung als ZIP zur Verfügung stellt.
Extrahiert landet ntbackup.exe mitsamt den drei DLL-Dateien in einem Ordner und ist sofort startfähig.
Was es zu beachten gilt
Eine mit ntbackup erstellte SystemState-Sicherung ist einzig für das damalige System auf der damaligen Hardware geeignet. Es würde auch kein gutes Ergebnis bringen, wenn System32 und die Registry von XP in Win 11 landen würde. Bestenfalls würde vielleicht eine Chimäre mit brauchbarer Taskbar und Startmenü entstehen? Wahrscheinlicher ist aber ein zerstörtes Windows.
Eine SystemState-Sicherung kann aber durchaus auch das Dateisystem oder Teile davon mit Nutzerdaten inkludieren oder die bkf-Datei enthält nur Daten aus dem Dateisystem.
Wer mit ntbackup alte bkf-Inhalte sichtet und evtl. eine Rücksicherung von Dateien auf einem System startet, das nicht der Ursprung ist, sollte im Normalfall die im ntbackup verfügbare Wiederherstellung der original Berechtigungen (SID) deaktivieren. Dazu gibt es viele Gründe, deren Ausführung den Rahmen sprengen würde. Für die Rücksicherung wird dann eben automatisch die Berechtigung des Zielordners übernommen.
Erstellt wird auch folgender Pfad C:\Users\%username%\AppData\Local\Microsoft\Windows NT\NTBackup. Im Unterverzeichnis Data wird eine Protokalldatei je Aktion erstellt. Im Unterverzeichnis catalogsXY werden eingelesene bkf-Strukturen aber keine Dateien abgespeichert.
Ntbackup ist legacy und die produktive Anwendung für andere Zwecke als die hier beschriebenen ist es weder eine ratsame noch zukunftssichere Lösung.
Happy restore mit ntbackup
Info und Download:
- ntbackup – Webseite: urtech.ca
- ntbackup 32-Bit – .zip Download (2001): urtech.ca/NT5-Backup-For-Windows-10.zip
- ntbackup 64-Bit – Auch .zip Download (2007): archive.org/ntbackup-xp-64-5.2.3790.3959-eng Danke an Mik.c.OS
- ntbackup – Youtube: youtube.com/watch
von XP/2003 gab es auch eine 64bit variante.
ob es auch da ntbackup in 64bit mit ausgeliefert wurde?
Habe mir den Spaß gemacht, und die Dateien aus meiner XP64-VM gefischt.
Damit sollte es auch unter ein 64bit only System laufen, z.B. in der Windows Setup-/PE-Umgebung.
Leider habe ich es nicht geschafft, die deutsche Oberfläche zum Laufen zu bringen. (mui-files)
Die Hilfedatei habe ich auch noch dazu gepackt.
https://archive.org/details/ntbackup-xp-64-5.2.3790.3959-eng