Im Zuge des Digital Markets Acts (DMA) sieht sich Apple erneut mit regulatorischen Anforderungen der Europäischen Union konfrontiert. Die EU-Kommission hat iPadOS heute offiziell als „Gatekeeper“ eingestuft. Dies zieht bedeutende Verpflichtungen im Rahmen des DMA nach sich. Apple erhält eine Frist von sechs Monaten, um die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. In dieser Zeit verpflichtet man Apple auch, die Einhaltung dieser Vorschriften sicherzustellen.
EU-Kommission bewertet System als Gatekeeper
Als Folge der Untersuchung rund um die Einhaltung des Digital Markets Acts (DMA) muss Apple nun auch dem iPad neue Freiheiten gewähren. Unter anderem kommen nun Sideloading von Apps, die Integration von Dritt-Anbieter-Stores und die Nutzung von Browsern mit eigener Engine aufs Tablet. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eine größere Wettbewerbsfreiheit und Wahlmöglichkeiten für die Verbraucher zu schaffen.
Das Gesetz über digitale Märkte ist ein dynamisches Instrument, das es uns ermöglicht, die Realitäten der digitalen Märkte zu bewältigen. Heute haben wir Apples iPadOS in den Anwendungsbereich der DMA-Verpflichtungen gebracht. Unsere Marktuntersuchung hat gezeigt, dass das iPadOS trotz des Nichterreichens der Schwellenwerte einen wichtigen Zugang darstellt, über den viele Unternehmen ihre Kunden erreichen. Die heutige Entscheidung wird sicherstellen, dass Fairness und Anfechtbarkeit auch auf dieser Plattform gewahrt bleiben, zusätzlich zu den 22 anderen Diensten, die wir im vergangenen September benannt haben. Apple hat sechs Monate Zeit, um iPadOS mit der DMA in Einklang zu bringen.
Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Kommission, zuständig für Wettbewerbspolitik
Bereits seit September 2023 hatte die EU-Kommission eine Marktuntersuchung durchgeführt. Diese diente dazu festzustellen, ob iPadOS als Gatekeeper agiert. Als Grundlage für die Einstufung nennt die EU-Kommission folgende Punkte:
- Die Zahl der Geschäftskunden von Apple überstieg die quantitative Schwelle um das Elffache, während die Zahl der Endkunden nahe an der Schwelle lag und in naher Zukunft voraussichtlich noch steigen wird.
- Die Endnutzer sind an das iPadOS gebunden. Apple nutzt sein großes Ökosystem, um Endnutzer davon abzuhalten, zu anderen Betriebssystemen für Tablets zu wechseln.
- Geschäftskunden sind an iPadOS gebunden, weil es eine große und kommerziell attraktive Nutzerbasis hat und für bestimmte Anwendungsfälle wie Spiele-Apps wichtig ist.
Sensationell.
Damit ist endlich ein vernünftiger Browser, auch auf einem größeren Bildschirm möglich.
Vivaldi wird’s freuen.
Und mit sideloading dürfte auch spielen über den Gamepass endlich Spaß machen.
Sehr sehr geil.
Ich finde es im traurigen Sinne lustig, dass ich mich als Europäer ein wenig benachteiligt fühle was Apple und den Digital Markets Act angeht. Amerikaner können sich jetzt z.B. einfach Emulatoren über den normalen AppStore laden während ich hier mir AltStore PAL „kaufen“ müsste und dazu mein iPhone noch auf 17.4 updaten.
Schön dass es jetzt auch fürs iPad gilt aber ich hoffe die EU zwingt Apple auch bei den Kleinigkeiten nachzubessern.