Seit dem 18. Juni bietet Microsoft seine Surface-Geräte erstmals auch mit ARM-Prozessoren an, neben den klassischen Intel-CPUs. Dieser Schritt folgt Apples Einführung seiner eigenen Apple Silicon-SoCs im Jahr 2020, die neue Maßstäbe setzten und die ARM-Architektur einer breiten Nutzerschaft zugänglich machten. Doch wie gut ist die neue ARM-Version des Surface Pro 11?
Intel oder doch Qualcomm? Derzeit eine wohlüberlegte Entscheidung
Die Entscheidung zwischen einem Intel- oder Snapdragon-Modell des neuen Surface Pro 11 lässt sich nicht pauschal treffen und hängt stark von den individuellen Anforderungen ab. Beide Modelle bieten Vorteile, aber auch Herausforderungen, die potenzielle Käufer berücksichtigen sollten. Die Snapdragon-Version des Surface Pro 11 punktet durch ihre lange Akkulaufzeit und hohe Energieeffizienz. Nutzer, die viel unterwegs sind und auf eine lange Batteriedauer angewiesen sind, profitieren davon natürlich erheblich. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch die teilweise Einschränkung beim Einsatz von Software. Zwar ermöglicht der Windows-eigene x86-64-Emulator die Ausführung vieler Anwendungen auf dem ARM-SoC, jedoch nicht aller. Besonders für Adobe-Anwender besteht derzeit eine Einschränkung. Während Programme wie Lightroom und Photoshop bereits als ARM-Versionen verfügbar sind, fehlen noch optimierte Versionen von Illustrator und Premiere Pro. Adobe hat jedoch bereits angekündigt, dass diese Anwendungen bald auch für ARM verfügbar sein werden. Wie diese dann im Vergleich zu den x86-Versionen performen, bleibt abzuwarten. Als langjähriger Apple Silicon-Nutzer habe ich jedoch ein gutes Gefühl.
So sieht es im Cinebench R24 aus
Im von mir ausprobierten Surface Pro 11 werkelte der Snapdragon X Plus. Dank der verbauten NPU (Neural Processing Unit) klassifiziert Microsoft dieses Gerät als Copilot+-Gerät. Doch wie schlägt sich der SoC im Cinebench R24?
In der ARM-Version von Cinebench R24 zeigt sich schnell, dass der Snapdragon X Plus nicht für Single-Core-Anwendungen optimiert ist. Im Multi-Core-Test kann er sich jedoch knapp gegen den Apple M1 Max aus dem Jahr 2021 durchsetzen. Es bleibt jedoch dabei, dass Benchmarks nur wenig über die Nutzung im Alltag aussagen. Sowohl mit einem drei Jahre alten Apple M1 als auch mit dem Qualcomm Snapdragon X Plus kann man die gängigen Aufgaben des Alltags problemlos erledigen.
Wer jedoch die Anschaffung eines Surface Pro plant und auf eine lange Akkulaufzeit angewiesen ist, dem kann das ARM-Modell durchaus empfohlen werden. Im Vorfeld sollte jedoch geprüft werden, ob die benötigte Software emuliert werden kann oder ob es bereits eine native ARM-Version gibt.
Ich gehe davon aus, dass das für einen sehr langen Zeitraum typische Businessgeräte in klassischen Microsoft-Umgebungen bleiben werden. Bei Windows ist das so, dass da jeder in der Regel, sofern er das Gerät nicht in einem entsprechend geschützten und damit eingeschränkten Geschäftsumfeld nutzt, sehr viel Customizing betreibt, um das System so einzurichten, wie man es mag und braucht. Für Privatkunden gibt es schlicht noch viel zu wenig Anwendungen für die ARM-Plattform. Und Emulation ist zwar schön und gut, aber zieht Performance und ist immer ein Kompromiss. Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich die Plattform entwickelt und ich hoffe inständig, dass es nicht wieder so eine Totgeburt wie Intels Itanium Prozessoren wird.
Frage mich eher für was soll man bis zu 5000 Euro ausgeben für diesen Laptop, wo ich ein Normaler und viel schnelleren nicht MS Laptop bekomme für ein 1000der.
Arm am Handy oki aber am PC ne.
Es gab auch früher schon ein Surface mit ARM-Prozessor, nämlich das Surface Pro X.
Da drin werkelt ein SQ1 oder SQ2 ARM-Prozessor.
Das kam Ende 2019 auf den Markt, auch in Deutschland.