Telegram kündigt Änderungen bei Kooperation mit Behörden an

Nachdem Pavel Durov, Gründer und CEO der beliebten Messaging-App Telegram, neulich in Paris festgenommen wurde, gibt es nun Neuigkeiten. Grund für die Verhaftung ist der Vorwurf der Behörden, dass Telegram Inhalte unzureichend moderiere. Zudem sei eine Kooperation mit staatlichen Stellen nicht in ausreichendem Maß zu beklagen. Diese Vorwürfe sind nicht nur auf die französischen Behörden beschränkt, sondern werden auch von anderen Ländern erhoben.

Grafik: Telegram

Durov mit deutlicher Stellungnahme zu Behördenanfragen

In den vergangenen Tagen gab es bereits erste Reaktionen seitens Telegram, doch nun hat Pavel Durov in einer deutlicheren Stellungnahme angekündigt, wie das Unternehmen künftig auf rechtliche Anfragen von Behörden reagieren werde. Dies bedeutet konkret, dass Telegram bei Bedarf die IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzern herausgeben wird. Ein entscheidender Schritt für eine Plattform, die sich bisher stark auf den Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer konzentriert hat.

Zusätzlich zu dieser neuen Kooperation mit staatlichen Stellen plant Telegram, verstärkt Maßnahmen zur Moderation problematischer Inhalte zu ergreifen. Das Unternehmen setzt nun sowohl auf künstliche Intelligenz als auch auf ein menschliches Moderationsteam, um anstößige oder illegale Inhalte aus den Suchergebnissen zu entfernen. Konkret äußert sich Durov wie folgt:

🔎 Die Suche bei Telegram ist leistungsfähiger als bei anderen Messaging-Apps, da sie es den Benutzern ermöglicht, öffentliche Kanäle und Bots zu finden. Leider wurde diese Funktion von Personen missbraucht, die gegen unsere Nutzungsbedingungen verstoßen haben, um illegale Waren zu verkaufen.

💪 In den letzten Wochen hat ein engagiertes Team von Moderatoren mit Hilfe von KI die Telegram-Suche viel sicherer gemacht. Alle problematischen Inhalte, die wir in der Suche identifiziert haben, sind nicht mehr zugänglich. Solltest du dennoch etwas Unsicheres oder Illegales in der Telegram-Suche finden, melde es uns bitte über @SearchReport.

🚫 Um Kriminelle noch mehr davon abzuhalten, die Telegram-Suche zu missbrauchen, haben wir unsere Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien aktualisiert und sichergestellt, dass sie weltweit einheitlich sind. Wir haben klargestellt, dass die IP-Adressen und Telefonnummern derjenigen, die gegen unsere Regeln verstoßen, auf rechtmäßige Anfragen hin an die zuständigen Behörden weitergegeben werden können.

☝️ Diese Maßnahmen sollten Kriminelle abschrecken. Die Telegram-Suche ist dazu gedacht, Freunde zu finden und Nachrichten zu entdecken, nicht um illegale Waren zu bewerben. Wir werden nicht zulassen, dass schlechte Akteure die Integrität unserer Plattform für fast eine Milliarde Nutzer gefährden.

Kommentar: Warum nicht gleich so?

Endlich! Es wurde Zeit, dass Telegram bei teils schwerwiegendsten Straftaten, darunter zählen neben dem gewerbsmäßigen Handel mit Drogen und Medikamenten auch der Handel mit Waffen oder die Herstellung und Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen. Leider scheiterten die Ermittler nur allzu oft an der fehlenden Kooperation von Telegram. Damit ist nun hoffentlich endlich Schluss. Durch die Suchmöglichkeit war Telegram natürlich jahrelang prädestiniert für derartige Handlungen und die Betreiber sahen dem Treiben mal mehr, mal weniger ungehindert zu.

Trotz allem nutze ich Telegram selbst sehr gern. Sei es für den Austausch mit unseren Lesern in unserer Blog-Gruppe, für meinen UptimeKuma-Bot oder zur einfachen Kommunikation im Freundes- und Bekanntenkreis. Trotz allem wurde man immer wieder mit einem teils abfälligem Blick beäugt, gab man sich als Telegram-Nutzer „zu erkennen“. Damit ist nun hoffentlich Schluss, wenn sich der Messenger, welcher sich nach eigenen Angaben gegen mehrere Regime stellte, nun zumindest mit den Ermittlungsbehörden (demokratischer) Staaten besser kooperieren möchte. Was jedoch von den Ankündigungen schlussendlich bleibt, muss die Zeit und die Arbeit der Ermittlungsbehörden zeigen.

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37 Kommentare zu “Telegram kündigt Änderungen bei Kooperation mit Behörden an

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