Glasfaser: Deutschland lebt weiterhin im Gestern

Laut einer neuen Verivox-Umfrage besteht großes Interesse an Glasfaser-Internet unter deutschen DSL- und Kabelkunden. Rund die Hälfte der Nutzer würde gerne auf Glasfaser umsteigen. 54 Prozent der Glasfaserkunden können sich einen Wechsel zurück zu herkömmlichem Internet nicht mehr vorstellen. Doch viele Glasfaseranschlüsse bleiben ungenutzt. So könnten 32 Prozent der heutigen DSL- oder Kabelkunden Glasfaser bis ins Gebäude erhalten, haben sich jedoch dagegen entschieden.

Nahaufnahme eines Netzwerkracks mit Glasfaser- und Ethernet-Anschlüssen. Mehrere farbige Kabel, darunter rote, blaue und gelbe, sind in die Ports eingesteckt. Die Netzwerk-Ports sind mit LEDs ausgestattet, von denen einige rot und grün leuchten, was auf die Aktivität und den Status der Verbindungen hinweist.
Zündet der Glasfaser-Turbo in Deutschland doch noch? Symbolfoto: pixabay

Hohe Nachfrage, aber viele bleiben bei DSL oder Kabel

Obwohl das Interesse an Glasfaser hoch ist, wechseln viele Kunden nicht. 20 Prozent der Befragten nutzen bereits Glasfaser, 47 Prozent setzen auf DSL, und 25 Prozent verwenden Kabel. Die Gründe für die Ablehnung von Glasfaser variieren: 15 Prozent der Interessenten verzichten aus Kostengründen, während zehn Prozent die Geschwindigkeit und Stabilität ihrer aktuellen Verbindung als ausreichend ansehen. In ländlichen Regionen erschweren zudem Ausbauprobleme die Umstellung. Hier warten 27 Prozent der Kunden über ein Jahr auf einen Anschluss. In Großstädten sind es indes nur acht Prozent aller wechselwilligen Nutzer.

Dieses Bild zeigt zwei nebeneinander installierte Glasfaserverteilerboxen. Jede Box enthält mehrere Glasfaseranschlüsse und -verteiler, die jeweils mit grünen SC/APC-Adapterports versehen sind, um die optischen Fasern miteinander zu verbinden. Die Verkabelung ist sorgfältig organisiert, wobei die roten und weißen Glasfaserkabel an den Ports angebracht sind. Auf der linken Seite der Box befinden sich schwarze Kabeltüllen, die ungenutzte Anschlüsse abdecken oder für zukünftige Erweiterungen vorgesehen sein könnten.
Unser Kollege Jonas gehört inzwischen zu den glücklichen Nutzern, welche endlich einen FTTH-Anschluss besitzt. Foto: Deskmodder

Fast 48 Prozent der Glasfasernutzer berichten von Problemen beim Ausbau, wie Verzögerungen und nicht eingehaltenen Terminen. Jörg Schamberg von Verivox sieht hier eine verpasste Chance: „Ohne stärkere Imagekampagnen und eine Verpflichtung zu Open Access wird das Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030 schwer erreichbar sein.“

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60 Kommentare zu “Glasfaser: Deutschland lebt weiterhin im Gestern

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