Intel verkauft Mehrheit an Altera – Mais statt Chips in Magdeburg

Intel stößt mehr als die Hälfte seiner Tochter Altera ab. 51 Prozent der Anteile an dem Entwickler programmierbarer Chips gehen an die US-Beteiligungsgesellschaft Silver Lake – für 4,46 Milliarden Dollar. Für den neuen Intel-Chef Lip-Bu Tan ist es die erste große Entscheidung. Er will den Konzern neu ausrichten, nach innen und außen.

Wert halbiert – trotzdem entscheidend für den Konzern

Beim Verkauf bewertet Intel seine Tochter mit 8,75 Milliarden Dollar. Das liegt weit unter dem Preis von 2015: Damals zahlte Intel noch 16,7 Milliarden für Altera. Jetzt fließt dringend benötigtes Geld zurück. Der Verkauf kommt in einer Phase, in der sich der Konzern an vielen Stellen zurückzieht – aus Projekten, Märkten, Ambitionen. Besonders die Foundry-Sparte hatte Milliarden verschlungen, aber wenig geliefert.

Ein Wechsel an der Spitze, ein anderer Kurs

Seit Dezember 2024 steht Lip-Bu Tan an der Spitze. Anders als sein Vorgänger setzt er auf Konzentration statt Expansion. „Die heutige Ankündigung spiegelt unser Engagement wider, unseren Fokus zu schärfen, unsere Kostenstruktur zu senken und unsere Bilanz zu stärken“, ließ er zum Verkauf verlauten. Nun übernimmt Silver Lake die Mehrheit. Intel wird die Ergebnisse von Altera künftig nicht mehr in seiner Konzernbilanz führen. Der Abschluss der Transaktion ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.

Magdeburg-Projekt liegt weiter auf Eis – Landwirtschaft statt Hightech

Während Intel sich international neu aufstellt, ruht ein anderes Großprojekt in Deutschland. Auf dem Gelände nahe Magdeburg, wo ursprünglich zwei moderne Chipfabriken entstehen sollten, wächst vorerst wieder Mais. Statt Baggern und Baukränen zieht vorläufig ein Landwirt über die Ackerflächen.

Das Unternehmen hat die Stiftung Kulturlandschaft beauftragt, die Flächen bis zum Baustart wieder landwirtschaftlich zu nutzen. „Während unser Projekt auf dem Eulenberg pausiert ist, entschieden wir, dass dies die am besten geeignete Nutzung für das Land war“, erklärte Unternehmenssprecherin Marie-Kristin Mehlitz. Laut Stiftung wurden keine Vorgaben gemacht – der Landwirt habe sich für Mais und Sonnenblumen entschieden. Damit soll unter anderem verhindert werden, dass sich geschützte Feldhamster erneut in dem Gebiet ansiedeln.

Eigentlich wollte Intel in Magdeburg zwei Halbleiterwerke errichten und dafür rund 30 Milliarden Euro investieren. Doch angesichts schwacher Quartalszahlen und verschärfter finanzieller Lage hatte das Unternehmen im Herbst 2024 angekündigt, den Baustart um mindestens zwei Jahre zu verschieben. Wann die Arbeiten tatsächlich beginnen, ist derzeit offen.

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