Schleswig-Holstein stellt um: In der Landesverwaltung will das nördlichste Bundesland künftig auf Microsoft verzichten. Anwendungen wie Word, Outlook oder Excel werden nach und nach durch quelloffene Alternativen ersetzt. Rund 60.000 Beschäftigte arbeiten künftig mit Open-Source-Programmen.

Der Weg zur digitalen Eigenständigkeit
Ziel ist mehr Unabhängigkeit – nicht nur von US-Konzernen wie Microsoft, sondern auch von möglichen politischen Einflüssen. Erste Schritte sind bereits erfolgt: So wurde die E-Mail-Software Microsoft Outlook inzwischen durch ein quelloffenes System abgelöst. Der Umstieg ist Teil eines umfassenderen Plans, der seit Monaten vorbereitet wird. Dirk Schrödter (CDU), Chef der Staatskanzlei und Digitalminister des Landes, betont: Es gehe um weit mehr als Symbolik. Man wolle keine neuen Abhängigkeiten schaffen – schon gar nicht von Anbietern außerhalb Europas. Die Sicherheit sensibler Daten und die Kontrolle über die Infrastruktur spielten dabei eine zentrale Rolle.
Auch politische Entwicklungen fließen ein
Die Entscheidung fällt nicht zufällig in eine Zeit wachsender internationaler Spannungen. Gerade die Dominanz einiger weniger US-Tech-Unternehmen bereitet vielen Behörden Sorge. Denn unklare Datenschutzregeln und politische Eingriffe – wie sie unter Ex-Präsident Trump wiederholt vorkamen – machen deutlich, wie angreifbar digitale Strukturen sein können. Dazu kommen aktuelle Beispiele wie Elon Musks Satellitendienst Starlink, der in der Ukraine für militärische Zwecke genutzt wurde – oder Facebook, wo unter Trumps Regierung Fragen zur Einflussnahme wieder lauter wurden. Diese Entwicklungen bleiben in Kiel nicht unbeachtet.
Offene Software statt Lizenzbindung
Schleswig-Holstein setzt deshalb auf Open Source. Erste Anwendungen sind bereits im Einsatz – etwa Open-Xchange als Alternative zu Microsoft Outlook. Auch Office-Programme sollen folgen, darunter Tools für Texte, Tabellen und Präsentationen. Man brauche Lösungen, die man selbst prüfen, verbessern und einsetzen könne.Für Schleswig-Holstein steht fest: Open-Source-Software bietet mehr Transparenz, weniger Abhängigkeit – und langfristig oft geringere Kosten. Die Grundsatzentscheidung fiel nicht erst jetzt: Schon 2024 hatte die Landesregierung ihre Open-Source-Strategie öffentlich präsentiert.
Genau das hatte Bayern (Stadtverwaltung München) bereits vor Jahren (2014) versucht – und hat’s verboten bekommen! Trotz Einsparungen in fast Millionenhöhe …
Die wurden verdonnert, alles wieder auf Microsoft umzustellen – hat damals sehr viel teuer gekostet!
Einfach mal im Netz suchen nach Linux und die Stadtverwaltung München oder gleich hier nachschlagen: https://www.bing.com/search?q=Linux+und+die+Stadtverwaltung+M%C3%BCnchen&form=ANNTH1&refig=74B6536DE9F3460B9B66246615AF7189&pc=U531
Ein Schelm, wer bei sowas an „Korruption“ auf höchster Ebene denkt!
Von Korruption würde ich jetzt nicht sprechen. Aber sicherlich gab es Vereinbarungen zum „Vorteil“ beider Seiten. Ich vermute aber, dass sich niemand persönlich bereichert hat.
Wie ironisch, sich über einen Beitrag zur Abhängigkeit von Microsoft zu dann mit einer Bing-Suche schlau machen. XD
Na ja, da MicroWeich ja gleich um die Ecke von München seine deutsche Hauptniederlassung hat und in Berlin gleich noch eine davon kann sich wohl denken wer und was in München diesen Wechsel von LiMux zurück zu MicroWeich veranlasst hat, es sitzt in der SPD.
Also nach dem Versuch in MeckPom darf jetzt auch SH sich mal dran versuchen.
Die Russen haben ihren Staat seit 2014 kontinuierlich auf Astra Linux(Russisches Behörden Linux) umgestellt und als MicroWeich meinte es müsse sich jetzt aus Russland zurückziehen, haben die in Moskau nur einmal ganz müde gelächelt und sind zur Tagesordnung übergegangen. Weil man damals schon geahnt hat was da kommen mag, ich sag da nur Victoria „Fuck the EU“ Nuland die über eine ungesicherte Leitung im Einflussbereich von SORM* telefoniert. *(https://de.wikipedia.org/wiki/SORM)
Und solange die Strukturen hier so verkrustet sind wie zum Bsp. beim landeseigenen berliner ITDZ wird es hier kein Linux als Staatsplattform geben denn würde nämlich deren Inkompetenz dermaßen auffallen das es nicht mehr schön ist, also muss alles auf MicroWeich mit Zertifikaten gehalten werden. Denn Software selbst Scheiben für die Anforderungen in Behörden da bekommen die Teppichetagen Angst. Nur wozu hat man dann ein Landeseigenes IT Dienstleistungszentrum welches durch die Ausfälle an berliner Gerichten Tagelang durch den Blätterwald geisterte und im dunklem tappte.
Die bekommen ja nicht einmal die Senats- und Bezikseigen Telefonanlagen (bestehend aus einer handvoll vernetzten Anlagen verschiedener Hersteller) auf einen offenen Standard wie SIP migriert, da ist dann mal der Notruf abgekaspert weil keiner dieses Szenario mal durch gespielt hat mit entsprechender Software. Passiert als die Notrufzentrale der Polizei kurzeitig umziehen musste und wahrscheinlich noch eine alte Alcatel OmniPCX mit Qsig am werke war, weil sich die Anlageninternen ISDN-Protokolle von Siemens und Alcatel so was von beißen. Mit SIP hätte man problemlos alle Metadaten des Gesprächs mit durchtunneln können.
So viel zu „offenen Standards“ und Unabhängigkeit in Deutschland.
Oliver
Sie erzählen hier viel fragwürdigen Unsinn. Das Scheitern von LiMUX lag vor allem
1. an der Nichtakzeptanz der Ersatzanwendungen durch die Masse der User,
2. an der Tatsache das es nach Jahren noch immer für mehr als 90% der Fachanwendungen gar keine Programme für Linux gab und deshalb bei Arbeitsbeginn nach dem Start des Linux-Desktop sich die User in Windows anmelden mussten. 75% der Arbeitszeit verbrachten die Masse der LiMUX-User in Windows.
3. an den Problemen beim bundeweiten Datenaustausch, weil halt das bei LiMUX verwendete Office gar nicht so kompatibel zu anderen Office-Programmen oder zu MS Office ist. Bei Scripten drin endet alles in der Katastrophe
4. an der katastrophalen Qualität der als Ersatz für Windows für die Linux-Umgebung programmierten Fachanwendungen.
Ich empfehle dringend eine Unterhaltung mit dem aktuellen Chef des digitalen BOS-Funknetzes, der Herr war damals einer der LiMUX-Manager in München
Hinweis: München hat über 3500 Fachanwendungen im Einsatz.
Hier ist nur der Untschied, dass sie bei Windows bleiben und nur ihre Office Anwendungen wechseln.
Tatsächlich ist das nur die halbe Wahrheit. Als damaliger Münchner und „Geschädigter“ ist mir das Thema nur zu gut bekannt. Während der Umstellung und in der Zeit danach war das KVR in vielen Teilen nicht mehr handlungsfähig, denn es funktionierte schlicht nichts mehr richtig. Von der Geburturkunde bis Zulassung war alles instabil. Zudem kostete die Neuentwicklung final samt dem Hardwaretausch der Desktops und Server Unsummen. Und die Verschlimmbesserung durch die vielen Patches war ein Faß ohne Boden. Deshalb gab es später die Order zurück zum FUNKTIONIERENDEN System zu wechseln. Also Microsoft. Und seit diesem extrem kostspieleigen Exkurs zum Pinguin ist das Thema hier durch gewesen. Deutschland hat Jahrzehnte geschlafen, wie Europa auch und den Amis Software und Hardware überlassen. Hier herrschte seit den 70ern die Annahme, dass der PC eine Modeerscheinung sei und irgendwann auch wieder verschwindet. SAP ist eine Ausnahme, ist final aber nur eine Anwendung und keine zur Infrastruktur gehörende Grundlage der IT. Jetzt auf Teufel komm raus und weil man Gespenster sieht so ein Faß aufzumachen ist leider für die heutige Zeit typisch, bei unserer Regierung aber nicht verwunderlich. Mich würden viel mehr die ganzen Huawai-Komponenten in der kritischen Infrastruktur für Mobilfunk, Breitband und Internet generell triggern. Oder die ganzen Lösungen aus China in Broadcast/Medien, Medizin und leider auch Verteidigung bis hinein in unser aller Endgeräte. In jedem Polizeiauto steckt heute Mikroelektronik aus Fernost. Dazu die Geschichte um die ganzen Industrie-Roboter von KUKA, was ja auch den Chinesen gehört. Oder unsere ganzen Autos, die seit 2010 rum alle mit SIM-Karten bestückt sind für Telemetrie und anderen Spaß. Von den ganzen Chips aus Fernost, die in in Deutschalnd/Europa nur zusammengesetzten Bauteilen für die Rüstung enthalten sind ganz abgesehen. All das läuft direkt oder zumindest immer indirekt auf Hardware aus chinesischer Produktion (Taiwan ist nicht so autonom, wie man gerne hätte). Und die dort möglicherweise platzierten Killswitch und Backdoors machen mir viel mehr Sorgen als solche Augenwischerei. Microsoft ist nicht das Problem. Lustig ist in dem Kontext, dass wohl trotzdem am iPhone festgehalten wird….. Kurzum: Unsere schiere Panik aus nicht nachvollziehbaren Befindlichkeiten ist nicht mehr erklärbar und erinnert ans Mittelalter, als man mangels Bildung und Verständnis sich der Kirche ausgeliefert und auch jeden Mist geglaubt, bezahlt und mitgemacht hat. Die Zeiten sind wieder da…..
Leider haben Sie nicht erwähnt, das München zwischendrin wie im Galopp auch noch die Linux-Basis wechselte. Und da spätestens seit der großen Linux-Konferenz in Rio die früher mal übliche einheitliche Verzeichnis- und Pfadgestaltung abgeschafft wurde, passten nach dem Wechsel auch die bereits neu entwickelten Fachanwendungen nicht mehr. Nun ja jedem sein Linux – 500 größere Distris haben wir inzwischen — .
*
Bei uns versuchte bereits ab 2001 ein Bundesland (NS) den Wechsel auf Linux, aber nur in einem territorialen Bereich. Die Lehren aus dem Scheitern wirken bis heute nach. Nur statt damals (2001) 30 Fachanwendungen nutzt man heute in der Ecke rund 6000 – mit bundesweitem Datenaustausch, die Masse mit zentral entwickelten und verteilten Client.
Also das Teuerste in einer Firma ist der Support und Werbunge(30% des gewinnes), nicht die Rechner, nicht die Software, weil ja schon dort gespart wird, weil keine Firma kauft den Windows Server 2025 sofort, sondern sind noch bei 2012/16 rum, oder den neuesten Highend-Rechner, wo niemand braucht, sondern ein guter Rechner, wo 13-15 Jahre hält.
Und bei Support ist es egal, welches System, weil es kostet immer gleich viel.
@Harry S
Aluhut absetzen … NICHT immer sind quelloffene Programme die bessere oder dauerhaft wirtschaftlichere Lösung (es gibt einen Unterschied zu günstig und wirtschaftlich).
Bravo, Langsam fangen an einige es zu kappieren. Man sehr wohl auf Office und Adobe verzichten. Es gibt genug alternativen. OpenSource auch sehr viel. Andere Länder sind da viel weiter als Deutschland.
Moin!
„Rund 60.000 Beschäftigte arbeiten künftig mit Open-Source-Programmen.“
Ich würde schreiben; sie versuchen es!
😁
Ich zu meinem Teil, ersetze mein Outlook/ Office nicht gegen eine OSS Variante. Echte alternativen, wo? Das betrifft auch (leider!?) Windows. Linux aka FrickelOS. Ihr wisst ja, viele Köche und so.
Und ja; entweder vollumfänglich und oder mal gar nicht.
Nö, @Dirk Schrödter (CDU)? Tritt doch bitte zurück. Danke!
Gruß Fred.
Sehe ich komplett anders. Irgendeiner muss irgendwann anfangen sich aus der Abhängigkeitsspirale der Großen Tech Monopolisten zu befreien. Gute Entscheidung zu einer Alternative. Ich hoffe, es klappt.
Das ganze kann (schon aus Gründen des notwendigen Datenaustausch) nur funktionieren, wenn es bundesweit mit endlich einheitlichen Fachanwendungen gemacht wird. Das aber ist durch die Autonomie der Bundesländer undenkbar. Das scheitert schon allein am Datenschutz – wegen unterschiedlicher Auffassungen. Musterbeispiel ist dafür das Schicksal von IVO – dem Nachfolger von PASS. So wechselte damals BB statt von PASS auf IVO auf das ComVor. Nur wenn alle Bundesländer mitreden dürfen, dann passiert vermutlich das gleiche wie seinerzeit beim Projekt Inpol neu, wo nach 10 Jahren Diskussion zwischen Bund (BKA,, BP, Zoll) mit den 16 Ländern die Sache krachend wegen Thema Datenschutz scheiterte – selbst ein Cluster aus 48 Servern der K-Klasse konnte die Datenflut der Benutzerprotokollierung nicht ausreichend schnell bewältigen.
Das heißt in SH geht demnächst gar nichts mehr weil keine funktionierenden Computer mehr?
So schlimm wird es bestimmt nicht. Da wo nur Texte geschrieben werden oder Mails beantwortet werden – da wird es wohl keine Probleme geben. Die PC-User müssen natürlich umlernen – und die Akzeptanz wird erstmal gering sein. Es gibt 2 Hauptprobleme – der bundesweite Datenaustausch (auch der mit den Kommunen und Kreisen des Landes) und die Fachanwendungen. Wobei jene, die die politische Entscheidung zum Wechsel auf Linux getroffen haben, vermutlich nicht eine einzige Fachanwendung nutzen müssen.
Und wenn dann wirklich alle Desktop auf Linux umgestellt sind, machen Sie es wie damals in München. Nach dem man den Linux-Desktop vor sich hat, klickt man auf das Symbol der remote Verbindung zum Windows-Server. Denn da sind die Fachanwendungen.
Viel Spaß im Chaos!
Nicht, dass ich das Ganze nicht befürworten würde, aber wir habe uns in den letzten Jahrzehnten in eine Abhängigkeit vom MS drängen lassen, aus der es kein Entrinnen mehr gibt.
München möge als (abschreckendes) Beispiel dienen – dass das nur im Chaos enden kann.
Aber die Fischköpf‘ müssen ihre eigenen Erfahrungen machen – mir egal.
Genau den gleichen Quatsch hatte damals doch München gemacht, mit dem Resultat „nix geht mehr“ und dann für Millionen wieder rückgängig gemacht. Wird also ein voller Erfolg werden
Für den OpenOffice Bereich kann ich als jemand behaupten, der mit SH beruflich zu tun hat:
das ist größtenteils sogar schon umgestellt worden.
Schon beim deutschlandweiten Datenaustausch mit simplen „Excel“-Dateien oder beim Versand von Schriftverkehr mit Links und Scripten drin ist sind die Münchener Austauschpartner damals verzweifelt. Wobei das Thema Office eigentlich das kleinste übel ist. Das Hauptproblem sind Fachanwendungen. Wie viele Fachanwendungen hat den SH in Nutzung ? Diese Fachanwendungen müssen ja nun alle neu programmiert werden und auch da muss der Datenaustausch bundesweit möglich sein. Nur viele der Fachanwendungen werden nur auf wenigen Arbeitsplätzen benutzt – z.B. auf nur 2. PC Dafür will der Programmierer aber satte 200 000 Euro – und daran arbeitet er 4-6 Monate. In meinem Bundesland hatte eine eine Behörde satte 600 landespezifische Fachanwendungen. Und dann sieht die Fachanwendung unter Linux anders aus als unter Windows.
Ketzerische Frage: soll auch die Polizei umgestellt werden ? Das wird bestimmt lustig beim Datenaustausch via DaSoNe. Von der „Integrierten Vorgangsbearbeitung“ ganz zu schweigen.
Zumindest weiß ich, dass die Entgeltabrechnung (payroll) mittels Browser funktioniert, also schon mal eine „Fachanwendung“ weniger.
Köstlich Ihr Beitrag, Nun ja, wer das Anschauen einer Webseite für eine Fach-Anwendung hält — dem ist wirklich nicht zu helfen.
ich lese immer wieder „Fachanwendungen“. Keine Ahnung, was das genau ist.
Aber kann man nicht alles heutzutage auf Tabellenkalkulation, Datenbank und ggf. Schreibprogramm zusammenschrumpfen?
Beispiele für Fachanwendungen bei uns (allerdings Kommune – Länder haben andere Aufgaben aber bestimmt auch entsprechend Software dafür)
So ziemlich jedes Sachgebiet hat eigene Software, idR. als Windows-Applikation.
Bürgerbürosoftware
Kindergartenverwaltungssoftware
Kanaldatenbank
Gewerbeverwaltung
Ordnungsamtssoftware (verwalten von Knöllchen, Touren etc.)
Friedhofverwaltung
„auf Tabellenkalkulation, Datenbank und ggf. Schreibprogramm zusammenschrumpfen?“
Genau davon sollte man Abstand halten, das gibt in der Praxis nur Kuddelmuddel. Die Anwender der Software können kaum mit Excel umgehen, entsprechend einfach muss so eine Software aufgebaut sein.
Es ist genau umgekehrt. Im Prinzip arbeitet nur der ganze Wasserkopf und Overhead mit Office Programmen, da unstrukturierte Daten verarbeitet werden und es eher kreativ zugeht. Da ist es auch tatsächlich inhaltlich gesehen egal, mit welcher Anwendung man arbeitet. Der Grund nicht umzusteigen ist hauptsächlich das Umsteigen selbst, weil gerade die Entscheider noch Microsoft gewohnt sind, und weil man den Schulungsaufwand nicht unterschätzen darf. Als Informatiker denkt man immer was soll ich mit Ner Schulung da, aber die anderen brauchen und verlangen tatsächlich welche. Was wir bei der Umstellung des eAkte Systems von a auf b letztens für einen krassen Schulungsaufwand hatten!
Fachanwendungen sind im öD Individualsoftware oder seltener auch Standardsoftware, die speziell für die Ausführung einer Fachaufgabe existieren. Fachaufgaben sind die hoheitlichen Aufgaben der Exekutive. Du sitzt praktisch also beispielsweise bei der regionalen Landesschulbehörde und musst Schulbudgets verwalten. Dazu gibt es exakt eine besondere Fachanwendung, die das jeweilige Landesgesetz umsetzt und von oft nur ein paar Leuten bedient wird. Manche Fachanwendungen sind aber auch breit im Einsatz wie das Melderegister oder das Haushaltswirtschaftssystem. Da gehen die Nutzerzahlen dann schnell in die 5 Stellen oder mehr.
Diese Verfahren wurden früher unter Paradigma Fat Client einzeln oder Client/Server/DB programmiert und liefen lokal dann unter Windows, und den ganzen Rotz hast du jetzt in ganz DE, lokale monolithische Software in Zehntausenderzahlen.
Seit Einführung neuer Paradigmen in der Entwicklung, und seit gesetzlichen Änderungen wie eIdas und OZG wird es allerdings langsam besser. Neue Anwendungen laufen meist mit Browserclient oder zumindest als Client, der auf Multiplattform läuft oder virtualisierbar ist (Citrix ist oft im Einsatz).
Ganz neue Fachanwendungen werden für Container Plattformen geschrieben, da die Länder jetzt kooperieren dürfen und sollen (Stichwort EfA-Prinzip), und da hat man sich auf K8s als Basisinfrastruktur geeinigt. Also es gibt natürlich immer noch ne Menge Ausnahmen und Eigenbrödler, aber es geht voran.
quintessenz zu diesem Office Thema ist, dass gilt:
a) normale Office Nutzung – Umstieg eigentlich problemlos möglich, man muss nur wollen
b) Nutzung von Office für Fachaufgaben – praktisch zu 99% sollte das so gar nicht stattfinden, sondern über Fachverfahren abgewickelt werden. Man müsste die Aufgabe verlagern, dann braucht man gar kein Office mehr.Was ich schon alles für Scheisse in Access und Formulare in PDF gesehen habe, autsch.
Ausnahme ist dann vielleicht erstmal noch die kommunale Ebene, da ist es vielleicht manchmal bürgernäher einfach mit Office zu arbeiten, weil da spontan Sachen hochkommen mit denen man nicht so rechnet.
(Geschrieben am Frühstück Tisch weil getriggert, hab bestimmt hier und da was abgekürzt also bitte nicht trollen) Habt einen schönen Tag
Sie verkörpern genau die Vorstellungen der absolut ahnungslosen Politiker. Die sehen ja bei einer Fachanwendung
auch nur die Eingabemaske, z.B. eine Textverarbeitung, und ahnen nicht mal ansatzweise was dahinter steckt. Das tolle ist, so fallen ja auch die Beschaffungsentscheidungen der hohen Herrschaften. Die IT wird nicht gefragt. Da führt z.B. ein Anbieter die Fachanwendung auf einem Einzelplatz-Laptop per Beamer vor. Da ist das Produkt als einzige Anwendung installiert und arbeitet total lokal. Nach dem Einkauf muss die Anwendung auf einem Netzwerk-PC als Client funktionieren zusammen mit 30 weiteren Anwendungen und 10 weiteren Client auf diesem PC – und vor allem im LAN/WAN/intranet der Einrichtung mit einem Server der sonst wo steht. Die IT der Einrichtung schreibt dann nach totalen dem Scheitern des Projektes vermutlich „der Anbieter hat von Datenbanken absolut keine Ahnung und war daher u.a. auch total unfähig eine neue Instanz auf dem SQL-Server einzurichten“.
danke @Thomas, @C und @DAU123
Vieles der sogenannten Fachanwendungen klingt für mich nach typischer Datenbank-Software.
Verstehe nicht, dass da alle Kommunen etc. ihr eigenes Süppchen kochen. So etwa muss man doch vereinheitlichen können. Bundesweit und dann nur entsprechende Anpassungen. So wie es SAP mit ihrer Software auch machen. Aber das ist wohl wieder typisch Deutschland. Überall nur Probleme sehen. Das haben wir schon immer so gemacht. Den Anwendern ist keine Umstellung zuzumuten etc. etc.
Servus miteinander, ein IT-Supportler hier.
Klar kann man sich von solchen Lizenzen befreien und neue Wege gehen. Es ist immer gern gesehen, wenn man Geld einsparen kann und sich unabhängig macht.
Aber was passiert, wenn es einen Crash gibt? Einen Fehler, den ihr nicht einfach wegklicken könnt?
Was denkt ihr, wie viele ITler wirklich auf solche Open-Source-Lösungen geschult sind? Open Source bedeutet meist, dass kein Profit-Hintergrund existiert – und somit auch kein richtiger Support.
Spannender Punkt – dann sind SuSE, Oracle Linux, RedHat und wie die ganzen kommerziellen Linix-Distris heißen bei euch unbekannt?
Collabora Office ist OS und hat Support..
CodeWeavers bieten bezahlten Support für Wine, damit Win-Programme funktionieren (Steam und Proton hat da einiges weitergebracht).
Ich versteh die Anti-Haltung, aber LiMux ist lang her und war durchaus in weiten Teilen ein politisches Problem für MS, das sie gelöst haben (mit Umzug und Geld)
Ich habe ein paar Jahre bei einem bundesweit arbeitenden Verbund von medizinischen Laboren gearbeitet. Da war die gesamte Software (Messdatenerfassung/Steuerung der Analysesysteme, LIMS, Qualitätskontrolle, Abrechung etc.) von der eigenen IT-Abteilung auf Linux-Basis programmiert. Windows und MS Office gab es nur ganz wenige Rechner zusätzlich zum Linux. Und? Lief.
Natürlich hat man sich da auch mal über die IT aufgeregt, wenn nicht alle Wünsche sofort umgesetzt wurden, aber das war eher Jammern auf hohem Niveau.
Und jetzt in einem anderen Konzern: alles auf Microsoft-Basis, deutlich häufiger Störungen, Vergabe von Zugriffsrechten funktioniert nur so mittelmäßig, und die IT-Abteilung bekommt Schnappatmung, wenn man zusätzlich LibreOffice installiert haben möchte, weil MS Office nicht alles kann, was man braucht.
Fazit: Das Problem sind meist nicht die Anwender, sondern eine „IT-Abteilung“, die nur gerade so Microsoft-Produkte verwalten kann.
Das ist der absolut richtige Weg, den SH geht. Bravo!!
Die Abhängigkeit Deutschlands (staatliche Verwaltungen und Unternehmen) von den großen US-Konzernen kann uns noch mächtig auf die Füße fallen. Dringender Handlungsbedarf ist gegeben!
Allein die staatlichen Verwaltungen sollen mherer Hundert Millionen Euro pro Jahr (ich glaube, es waren ca. 400 Mio. €) nur an Microsoft und nur für Lizenzgebühren zahlen. Dazu dann noch die Abhängigkeit von den USA und Trump, die sicher nicht davor zurückschrecken werden, das als Waffe auch gegen Deutschland einzusetzen.
– NAJA – Steuergeld wieder für nichts und nichts vernichten – siehe Leuchturm Projekt München – 10 jahre mit Linux herumgebastelt über 100 Millionen verbrannt – und jetzt Bayrische LAR hat Großdeal mit MS für Office 365 in allen Komunen und Ämtern – auch die kommen wieder zurück – in Deutschland kann keine IT mehr – punkt.
Finde es gut das Microsoft weniger macht hat so funktioniert wenigstens Windows auch Mal besser mit Druck
Kann leider nichts verstehen. Kenntnis der deutschen Sprache deinerseits wäre ggf. hilfreich.
Ja, das Beispiel München…
Für den Normalanwender sehe ich überhaupt kein Problem, Linux zu nutzen.
Wer meint, OpenSource sei persé sicher und kostenlos, hat offensichtlich keine Ahnung.
Wenn mal eben alle die Finger heben, die Quellcode lesen und verstehen und beurteilen können!
Die Programme mögen kostenlos oder günstiger sein, das drumherum zählt aber, denn die ITler müssen den kram auch noch administrieren und die Wehwehchen der User heilen. Und sobald es speziell wird und ein Austausch notwendig ist, wird es dünn. Ich kämpfe hier mit der Linux-Windows zusammenarbeit und nur bei einem Server! Der Linux Server läuft und läuft und läuft, sabald ich aber auf einen Austausch angewiesen bin, sind wir gleich am Ende. Die beiden wollen nicht, entweder es geht gar nicht, oder man macht die Tore auf.
Das Hauptproblem sind aber die Anwender: Liegt ein Icon nicht auf seinem Platz, ist ein Arbeiten nicht mehr möglich, sieht „der Computer“ (GUI, Desktop…) anders aus und hat das „Word“ eine andere Farbe, ist der Drops gelutscht.
Wir nutzen hier Server im Azure RZ, nicht, weil wir MS so geil finden, sondern, weil das Angebot und Funktionen einfach gegeben sind!
Grundsätlich würde ich mich über wirkliche Alternativen freuen, ebenso bei Apple und Android, aber so lange das Nieschen sind, macht es halt keinen Spaß.
Vielleicht kann Deutschland IT, Behörden aber nicht!
Wir arbeiten in unserem Fachverlag seit vielen, vielen Jahren unter Linux und sind absolut zufrieden damit! Herzlichen Glückwunsch für diese gute Entscheidung.
Dem Artikel fehlen einige zentrale Informationen…
SH setzt auf openDesk, was federführend vom ZenDiS (einer 100% Bundes-GmbH) entwickelt wird. Hosting KÖNNEN die Behörden selbst über ihre komunalen RZ machen oder bei STACKIT einkaufen (glaube ich).
Die zentrale Info, dass es eben openDesk ist, fehlt. Und das Produkt ist inzwischen schon recht ausgereift. Für Version 1.0 bzw 1.1 jedenfalls nicht schlecht.
Schön wider Millionen ausgeben, um alles umzurüsten, umzulernen, die Mitarbeiter, um den in ein paar Jahren wieder zu MS zurück.
PS
Ach an MS ich würde ich empfehlen, alles, wo in Deutschland bei MS ist, auf eine Deutsche Cloud zu lagern,
nicht nur große Enterprise-Firmen.
Einen höheren Endpreis nehme ich gerne in Kauf.
Vielleicht sind beim Land SH bereits alle Fachanwendungen Server basiert, die man per Browser nutzt ? Dann kann die Umstellung selbst klappen. Es fehlt natürlich noch die Umschulung der PC-Nutzer. Und da sich inzwischen imemr mehr PC-Nutzer einbilden sie haben den vollel Durchblick und bei IT-Schulungen kaum konzentriert zu hören — wird das bestimmt nicht einfach.
Wobei die Vorstellung das dort alle Fachanwendungen bereits Server basiert sind, ein schier unerfüllbarer Wunschtraum ist. Oder gehört die Polizei des Landes SH etwa nicht zum Land ?
Für die, die nicht richtig lesen können: es geht hier um die LANDESverwaltung, nicht um die Kommunen in Schleswig-Holstein!!
Und SH ist nicht die einzige LANDESverwaltung, die umstellen „will“.
Das hat z.B. in NRW auch mit den Lizenzverträgen mit Microsoft zu tun, nicht nur mit der „Unabhängigkeit“. Und wer bitte korrigiert die Fehler in den quelloffenen Programmen? Die hauseigene IT? Wohl kaum. Eine Abhängigkeit bleibt.
Und NIEMAND nutzt in den Kommunen/Verwaltungen nur ein Office. Das ist viel komplexer und fängt schon bei den Makros an, die andere Programme nutzen um ein simples Schreiben mit Kopfbogen zu generieren.
So ein Projekt dauert JAHRE.
Und kostet Milliarden.
Naja, ist ja nur das Gelder des Steuerzahlers, von daher.