Schleswig-Holstein verabschiedet sich von Microsoft

Schleswig-Holstein stellt um: In der Landesverwaltung will das nördlichste Bundesland künftig auf Microsoft verzichten. Anwendungen wie Word, Outlook oder Excel werden nach und nach durch quelloffene Alternativen ersetzt. Rund 60.000 Beschäftigte arbeiten künftig mit Open-Source-Programmen.

Mit der Abkündigung von Microsoft verliert das Unternehmen rund 60.000 Lizenzen. Symbolfoto: pixabay

Der Weg zur digitalen Eigenständigkeit

Ziel ist mehr Unabhängigkeit – nicht nur von US-Konzernen wie Microsoft, sondern auch von möglichen politischen Einflüssen. Erste Schritte sind bereits erfolgt: So wurde die E-Mail-Software Microsoft Outlook inzwischen durch ein quelloffenes System abgelöst. Der Umstieg ist Teil eines umfassenderen Plans, der seit Monaten vorbereitet wird. Dirk Schrödter (CDU), Chef der Staatskanzlei und Digitalminister des Landes, betont: Es gehe um weit mehr als Symbolik. Man wolle keine neuen Abhängigkeiten schaffen – schon gar nicht von Anbietern außerhalb Europas. Die Sicherheit sensibler Daten und die Kontrolle über die Infrastruktur spielten dabei eine zentrale Rolle.

Auch politische Entwicklungen fließen ein

Die Entscheidung fällt nicht zufällig in eine Zeit wachsender internationaler Spannungen. Gerade die Dominanz einiger weniger US-Tech-Unternehmen bereitet vielen Behörden Sorge. Denn unklare Datenschutzregeln und politische Eingriffe – wie sie unter Ex-Präsident Trump wiederholt vorkamen – machen deutlich, wie angreifbar digitale Strukturen sein können. Dazu kommen aktuelle Beispiele wie Elon Musks Satellitendienst Starlink, der in der Ukraine für militärische Zwecke genutzt wurde – oder Facebook, wo unter Trumps Regierung Fragen zur Einflussnahme wieder lauter wurden. Diese Entwicklungen bleiben in Kiel nicht unbeachtet.

Offene Software statt Lizenzbindung

Schleswig-Holstein setzt deshalb auf Open Source. Erste Anwendungen sind bereits im Einsatz – etwa Open-Xchange als Alternative zu Microsoft Outlook. Auch Office-Programme sollen folgen, darunter Tools für Texte, Tabellen und Präsentationen. Man brauche Lösungen, die man selbst prüfen, verbessern und einsetzen könne.Für Schleswig-Holstein steht fest: Open-Source-Software bietet mehr Transparenz, weniger Abhängigkeit – und langfristig oft geringere Kosten. Die Grundsatzentscheidung fiel nicht erst jetzt: Schon 2024 hatte die Landesregierung ihre Open-Source-Strategie öffentlich präsentiert.

Schleswig-Holstein verabschiedet sich von Microsoft
zurück zur Startseite

41 Kommentare zu “Schleswig-Holstein verabschiedet sich von Microsoft

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzerklärung für diesen Kommentar.

Aktuelle News auf Deskmodder.de
alle News anzeigen
Deskmodder