Synology schränkt Funktionsumfang bei Drittanbieter-Festplatten ein

Wer künftig ein neues NAS der Synology-Plus-Serie nutzt, muss bei der Wahl der Festplatten genauer hinschauen. Denn das Unternehmen beschränkt die volle Funktionsunterstützung neuer Systeme auf eigene oder zertifizierte Festplatten. Nutzer, die auf Modelle von Drittanbietern setzen, verlieren zentrale Features.

Künftig sollen nur noch Synology-eigene und zertifizierte Festplatten die volle Funktionalität der Plus-Modelle bieten. Symbolfoto: unsplash

Volle Funktionen nur mit Synology-HDDs

Zwar funktionieren zwar weiterhin auch Festplatten von Herstellern wie Seagate, Toshiba oder Western Digital – allerdings mit Einschränkungen. Betroffen sind unter anderem:

  • Health-Monitoring und SMART-Auswertung
  • Laufwerkslebensdaueranalysen
  • volumenweite Deduplizierung
  • automatische Firmware-Updates
  • Unterstützung bei Störungen oder Ausfällen

Konfiguration bestimmter RAID-Level oder Speicherpools

Synology verweist darauf, dass sich derartige Maßnahmen in der Unternehmenswelt bewährt hätten. In großen IT-Umgebungen ist es üblich, zertifizierte Hardware zu nutzen, um maximale Verfügbarkeit und möglichst reibungslosen Support zu gewährleisten. Neu ist jedoch, dass diese Einschränkungen nun auch auf Modelle für kleine Unternehmen und private Power-User ausgeweitet werden.

Keine echten Synology-HDDs

Dabei produziert Synology keine eigenen Festplatten. Hinter den „Synology HDDs“ stecken Laufwerke etablierter Hersteller, die mit einem neuen Label versehen und teilweise mit angepasster Firmware ausgestattet werden. Diese Firmware fungiert in gewisser Weise als DRM – sie schaltet bestimmte Funktionen auf dem NAS-System erst frei. Die Einschränkungen gelten nur für die neuen Modelle der Plus-Serie ab dem Jahr 2025. Ältere Geräte sowie bisherige Enterprise-Modelle bleiben davon unberührt. Auch wer ein bestehendes System besitzt, kann weiterhin beliebige Laufwerke einsetzen – zumindest wenn kein Hardwarewechsel ansteht.

Migration als Ausweg?

Ein Hintertürchen gibt es: Wer eine nicht unterstützte Festplatte zunächst in einem älteren Synology-NAS in Betrieb nimmt und sie später in ein neues Gerät der Plus-Serie migriert, umgeht die Einschränkungen. Die Platten werden dann als „kompatibel“ akzeptiert, obwohl sie ursprünglich nicht zertifiziert waren. Für den Großteil der Kunden dürfte das jedoch kein gangbarer Weg sein – allein aus praktischen Gründen.

Synology verteidigt den Schritt

Das Unternehmen erklärt, man wolle Nutzern „mehr Leistung, höhere Zuverlässigkeit und besseren Support“ bieten. Die Entscheidung fuße auf den positiven Erfahrungen mit den eigenen High-End-Systemen. Außerdem verweist Synology auf einen Festplatten-Skandal beim Hersteller Seagate, bei dem fehlerhafte NAS-HDDs in Umlauf geraten waren. Trotz dieser Begründung stößt die Maßnahme in der Community auf Kritik. Vor allem kleinere Unternehmen und Technikaffine, die bislang bewusst auf günstigere oder leistungsstärkere Drittanbieter gesetzt hatten, sehen sich nun mit Einschränkungen konfrontiert – ohne dafür einen echten technischen Vorteil zu erhalten.

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26 Kommentare zu “Synology schränkt Funktionsumfang bei Drittanbieter-Festplatten ein

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